Im alten Europa ist die Siutuation ja auch ein wenig anders. Nach den Krieg war in vielen Laendern die Infrastruktur fast weg, und alles musste neu gemacht werden. Bis dahin hatten die meisten Haueser in unserer Ecke Gleichstrom oder 110 Volt. Frankreich war eines der wenigen Laender, welches 220 Volt hatte, und auch noch eine recht intakte Struktur. Als nun Deutschland neu "verdrahtet" wurde, musste man den Strom von Frankreich beziehen. Zu dem Zeitpunkt wurde dann poe a' poe das Netz auf 220 Volt umgestellt, udn die neuen Kabel wurden ein gebuddelt. Das dauerte aber sehr lange, denn bis mitte der 60ger jahre konnte man noch Radios kaufen, die eine "Allstrom" Moeglichkeit hatten, naemlich Gelichstrom, 110 Volt und 220 Volt Wechselstrom. Als ich aus Deutschland weg zog, hatte die Strasse, in der ich wohnte, noch immer Stromasten und die Haeuser dort wurden oberirdisch versorgt (und das war anfang der 70ger Jahre).
Amerika hatte nie eine zerstoerte Infrastruktur, und somit wurde natuerlicherweise hier, in Kanda und Mexiko das 110 Volt Netz weiter ausgebaut. Da hier aber sehr oft die Abnehmer sehr weit voneinander entfernt lebten, war es einfach nicht wirtschftlich, unterirdische Versorgungen zu verlegen, und es war auch nicht wirtschaftlich, in den Staedten alles oberirdische zu entfernen, die Strassen aufzureissen, und unterirdisch zu verlegen. In Neubaugebieten wird und ist meistens schon alles unterirdisch verkabelt (wir haben gerade neue Zuleitungen erhalten, weil die alten Leitungen jetzt schon fast 30 Jahre in der Erde lagen!). Es ist aber nach wie vor unwirtschaftlich eine Farm, z. B. unterirdisch zu versorgen, weil da oft fuer einen einzigen Abnehmer ein paar Kilometer Kabel verlegt werden muessen!
Des Weiteren muss bedacht werden, dass wir hier, im Vergleich zu euch, sehr wenig Geld fuer den Strom bezahlen (wir zahlen bei unserem Versorgungsunternehmen 5,4 Dollar Cents pro Kilowatt), udn daher ist es noch unwirtschaftlicher, grosse Kosten durch das nachtraegliche Verbuddeln der Leitungen zu verursachen.