Reichtumitis: Zu verwöhnt - Todesfahrer muss nicht ins Gefängnis

DerWolf

Member
Ja das ist typisch USA irgendwie. Da werden 6 jährige von der Schule suspendiert & dann sowas.
Andererseits: Vielleicht war es ein Zeichen des Gerichts sich gegen die Todesstrafe auszusetzen. Andererseits dann schuldunfähig? Komisches Urteil

Wobei: In Deutschland wär man wegen dem Alkoholkonsum für schuldunfähig deklariert worden... Dazu haben wir noch die Jugendgerichtshilfe... insofern tut sich da nix!
 

Anja1402

Well-Known Member
Aber ja, er haette auch ohne diese verquere Erklaerung durchaus Bewaehrung bekommen koennen. Gleiches Ergebnis, geringerer Aufschrei...

Dem stimme ich voll und ganz zu. Es geht nicht unbedingt darum, dass er nicht haerter bestraft wurde, sondern um diese seltsame Begruendung. Ich bin jedoch sicher, dass man bei einem Taeter der eventuell farblich nicht passt oder aus weniger betuchtem Hause stammt nicht so nachsichtig gewesen waere. Gerade im Sueden sind die Richter noch arg von Vorurteilen gepraegt. Mit Deutschland kann man das eh nicht vergleichen denn das Rechtssystem ist ein anderes.
Ich finde es schon in Ordnung dass die Familien per Zivilklage zumindest eine Chance haben eine finanzielle "Entschaedigung" ( das Wort passt eigentlich nicht) zu erhalten.
 

Raynor

Gesperrt
Uhm, "Intoxication Manslaughter" (in 4 Fällen) und "Intoxication Assault" (in 2 Fällen), sind aber nicht dasselbe wie "Körperverletzung mit Todesfolge". Ob er hier mit Sozialstunden davon gekommen wäre, weiß ich nicht, ich bezweifle es aber. Wie dem auch sei, es geht bei diesem Fall ja auch nicht vorrangig darum welche Bestrafung er letztlich bekommen hat, sondern warum er sie bekommen hat.

Diesen Straftatbestand gibt es nur in Texas. Nicht einmal die anderen Bundesstaaten kennen ihn. Wenn mein Englisch nicht ganz schlecht ist entspricht manslaughter dem Totschlag. Totschlag setzt eine Tötungsabsicht voraus, die aber beim abkommen von der Straße egal ob zu schnell und unter Alkoholeinfluss in einem Rechtsstaat nur schwer festzustellen sein sollte.
 

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
Falsch; Toetungsabsicht = Vorsatz = Mord, nicht Totschlag

In America first-degree murder involves premeditated killing, such as lying in wait for someone with a gun. Second-degree murder usually involves killing on the spur of the moment, or where the offender intends to inflict serious harm but realises it may cause death. [...] By contrast, a killing is considered to be manslaughter in cases where the defendant did not mean to kill but was grossly negligent—for example, if a doctor fails to notice that a ventilator tube has been disconnected—or caused someone's death while carrying out an illegal act.
--> What is the difference between murder and manslaughter? | The Economist
 

Gaia

Well-Known Member
Ja, "manslaughter" ist übersetzt "Totschlag" ;) Aber warum und wieso er dessen scheinbar angeklagt wurde, kann ich dir auch nicht sagen....Ich bin in Rechtsfragen nicht sehr bewandert und weiß auch nicht ob sich das vergleichen lässt ;)
Ich kann mir aber vorstellen, dass es auch bei einer anderen Begründung Aufsehen erregt hätte, wenn er mit so einer geringen Strafe davon gekommen wäre, ähnlich wie bei einem anderen Fall in Austin, TX, dieses Jahr. Da wurde eine weiße, junge Frau aus "gutem Hause" auch zu einer relativ kurzen Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie betrunken gefahren und eine andere junge Frau überfahren hatte (ich glaube knapp 200 Tage?!) und es gab viele die auch das nicht richtig fanden. Wurde halt auch viel in den örtlichen Medien gehypt. Ich glaube, dass es in diesen, wie wahrscheinlich auch in andere Fällen, eben darum geht: wohlhabend, gut vernetzt, mit geringer Strafe davon gekommen. Da ich, wie gesagt, in Rechtsdingen nicht sehr bewandert bin und auch nicht genügend Details kenne, vermag ich mir kein Urteil zu fällen. Mein interner Gerechtigkeitssinn zählt ja nicht :D
 

Gaia

Well-Known Member
"By contrast, a killing is considered to be manslaughter in cases where the defendant did not mean to kill but was grossly negligent"

Aaahh, okay, daher die Anklage "Intoxication Manslaughter". Gelöst, danke Ulrich.
 

Raynor

Gesperrt
first degree murder entspricht in etwa dem was man im deutschen Recht unter Mord versteht. Zur Absicht kommt der niedrige Beweggrund, Planung etc. Second degree murder entspricht in etwa dem was man in Deutschland unter Totschlag versteht und manslaughter entspricht in etwa fahrlässiger Tötung was auch das Urteil in Deutschland gewesen wäre. Somit wird vieles klar.
 

anjaxxo

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In Amerika sind viel zu viele Kinder im Gefaengnis. Ich habe mal einen Bericht darueber im Fernsehen gesehen, ich finde das ganz furchtbar und wesentlich besser, dass so etwas in Deutschland nicht moeglich ist.
Die Bewaehrung finde ich nicht so schlimm, wie die Begruendung zur Bewaehrung und stimme da Ulrich und Anja zu. Natuerlich muss es Konsequenzen haben, wenn man 4 Menschen toetet, Bewaehrung in Amerika ist aber auch nicht sehr spassig. Ich persoenlich finde ja Sozialstunden immer sehr gut, und zwar Dienst am Menschen, denen es richtig schlecht geht.
 
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