so, auf vielfachen Wunsch, hier mein Bericht:
Viele von euch wissen ja sicherlich dass man normalerweise bei Annahme einer anderen Staatsbuergerschaft automatisch die Deutsche verliert, es sei denn man hat zum Zeitpunkt der Annahme eine sogenannte Beibehaltungsgenehmigung (eines der schoensten Worte der deutschen Sprache, wenn ihr mich fragt)
Um diese zu erhalten muss man bei der zustaendigen Botschaft folgendes Belegen:
1) Nachteile die man hat wenn man NICHT die neue Stabue annimmt
2) Bestehende Bindungen an Deutschland
3) 230 Euro
Das habe ich alles gemacht. Mein Job ist in einer Branche wo man ohne security clearance Nachteile hat, und das hat mir mein Arbeitgeber bestaetigt - das war mein Grund fuer die neue Stabue.
Weiterbestehende Bindungen sind zukuenftiges Immobilien-Erbe in D (nachgewiesen durch Testament der Eltern) und die Schwerbehinderung meiner Mutter, die es eventuell eines Tages noetig machen wird dass ich nach D zurueck gehe um meine Mutter zu pflegen (nachgewiesen durch Schwerbehindertenausweis)
das habe ich dann alles in der Botschaft Miami eingereicht. ein sehr netter Herr hat mir bestaetigt dass soweit alles gut aussieht, und sie das mit einer positiven Empfehlung an's Bundesverwaltungsamt in Koeln weiterleiten.
Nach etwa 4 Monaten habe ich aus Koeln dann positiven Bescheid erhalten, und konnte meine Urkunde in der Miami Botschaft abholen.
das war der erste Schritt
Als naechstes ging es an die Beaantragung der US Stabue. Dazu musste ich zunaechst nur das N400 ausfuellen
man kann nach 3 Jahren beantragen wenn man mit US citizen verheiratet ist, aber muss dann viele Sachen nachweisen. In meinem Fall, ich unterlag der 5 Jahres Regel, musste nichts nachgewiesen werden ausser dass ich die 5 Jahre meinen Lebensmittelpunkt in den USA hatte. Dafuer wollen die ALLE Reisen ausserhalb der USA mit genauen Daten aufgelistet sehen!!
garnicht so einfach, insbesondere da wir oft mit dem Boot in die Bahamas fahren. Hat mir einige Stunden gedauert das alles aufzulisten.
das N400 habe ich dann also eingereicht (per Post nach Texas geschickt). der Scheck ueber 685 Dollar wurde nach ZWEI Tagen bereits eingeloest!!!!
als naechster Schritt kam eine Einladung zum Fingerprinting - etwas eigenartig, da die ja meine fingerprints schon fuer die greencard hatten. aber egal.
ein paar Wochen spaeter die Einladung zum Interview. Hierzu hatte ich beim fingerprinting schon eine Broschuere und CD erhalten, mit den 100 Fragen erhlaten, die waehrend des Interviews gefragt werden koennen.
Ordentlich aufgeregt bin ich zum Interview. Dort wurden erstmal die Unterlagen nochmal durchgegangen (die hatten meine komplette Akte da, angefangen von meinem Studenten Visum damals, ueber die Greencard mit allen Unterlagen, und jetzt eben zum N400 – war ein richtiges Telefinbuch).
Dann das Interview, man muss 6 aus 10 Fragen richtig beantworten. War ein Kinderspiel, die nette Dame hat mir nur sehr einfach Fragen gestellt.
Dann noch der Englisch ‘Test’ – Ich musst den Satz lesen: Who lives in the White House? und dann schreiben: The President lives in the White house.
Das war’s schon! Danach bekam ich einen Brief mit dem Datum fuer den Oath, und war soweit fertig
Eine gute Woche spaeter kam die Einschwoerung. insgesamt 240 Leute, aus 36 Laendern waren dabei.
Es wurde die Hymne gespielt, viele Reden geschwungen, ein Video gezeit (Faces of America – Immigration in our history), mehr Reden, etc etc.
Dann der eigentliche Oath – kurz und schmerzlos. Eine Video-Botschaft von President Obama der uns dazu gratulierte die neusten Amerikaner zu sein. dann noch, alle zusammen, singen: Im proud to be an American, und wehen dabei unsere kleinen Fahnen die wir bekommen haben.
die greencards wurden vorher schon eingesammelt, und nun bekam jeder dafuer ein certificate of naturalization.
Damit habe ich bereits meinen US Reisepass beantragt, der bis Ende naechster Woche da sein sollte.
Somit ist mein journey mit USCIS vorbei – und ich bin richtig froh. Fuehle mich jetzt als ob ich wirklich hier her gehoere, ist eigentlich komisch weil sich ja nicht direkt was geaendert hat oder so.
Auf jeden Fall war es eine ganzschoene Odysee das alles zu beantragen, richtig zu timen, zu warten, zu zahlen und was man nicht noch so alles machen musste...
Ich habe meine ganzen tausenden Papiere jetzt bereits in die hinterste Ecke unseres paperwork cabinets gesteckt, und will so bald nichts mehr mit Papierkram zu tun haben......