Da moechte ich doch ganz sachte widersprechen. Es gibt in jeder Großstadt Gegenden aller Preisklassen, ohne dass "preiswert" gleich "sozialer Brennpunkt" bedeuten muss.
Es ist immer eine Frage, wie gut man sich auskennt oder sich vorbereitet. Kenne ich eine Stadt nur vom Hoerensagen oder verlasse ich mich nur auf das, was als Vorurteil verbreitet wird, wird man leicht auf dieses Schwarz-Weiss-Denken hereinfallen.
Noch ein Hinweis darauf, dass auch ein "dann zieht man halt in die Umgebung" Nachteile haben kann - und zwar mit einem Beispiel, bei dem mir heute noch die Haare zu Berge stehen:
Da kam ein Neueinwanderer an, der Arbeitsplatz lag fest, man hätte also in Ruhe eine Wohnung in der Umgebung suchen koennen.
Was machte dieser superschlaue Neueinwanderer? Suchte sich eine Wohnung in 50 Meilen Entfernung mit der Begründung "da ist es billiger"! Als ich erfuhr, was diese Familie dafür an Miete zahlte, fiel mir der Unterkiefer runter. Für das Geld hätte ich der Familie reichlich Wohnungen näher am Arbeitsplatz zeigen koennen.
Na gut, es war passiert, unser superschlauer Neueinwanderer fuhr ja gern Auto; allerdings hatte er nicht bedacht, dass auch andere Leute in die Stadt rein- und rausfahren - aus dem "ich fahre gern Auto" wurde bald ein "ich stehe morgens und abends stundenlang im Stau".
Dann stiegen die Benzinpreise... und die Ehefrau, die eigentlich nicht arbeiten gehen sollte (oder wollte), musste sich einen Job suchen... und wohin mit dem Kind, wenn die Mutter arbeitet...
Ich habe dann den Kontakt zu diesen Leuten verloren, aber ich bin fest davon überzeugt, dass die mittlerweile nicht mehr "draussen, wo es billiger ist" wohnen.