Kanadische Städte - schön und teuer

ariel.prospero

Well-Known Member
Ich hab ja auch nur "in der Regel" geschrieben, das sollte eigentlich auch die Aussage mit enthalten sein, daß es auch Ausnahmen von dieser Regel gibt.
:)

Und klar, wenn man die Zeit hat, sollte man sich wirklich einmal in Arbeitsplatznähe die Mietpreise anschauen, bevor man nach "draußen" geht. Oder wenigstens sollte man schauen, ob es ggf. einen ÖNV in die Metroploe gibt. Toronto ist da, wie es mir scheint, recht gut erschlossen, was den ÖNV angeht, womit wir wieder beim Thema wären :D

Ezri, ist schon klar. :winke

Ich zucke nur immer zusammen, wenn ich lese, dass preiswerteres Wohnen so leicht mit "schlechte Gegend" abgetan wird und melde dann eben meine Bedenken aber - aber, wie gesagt, nur ganz sachte. ;)
 

anjaxxo

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Da moechte ich doch ganz sachte widersprechen. Es gibt in jeder Großstadt Gegenden aller Preisklassen, ohne dass "preiswert" gleich "sozialer Brennpunkt" bedeuten muss.

Es ist immer eine Frage, wie gut man sich auskennt oder sich vorbereitet. Kenne ich eine Stadt nur vom Hoerensagen oder verlasse ich mich nur auf das, was als Vorurteil verbreitet wird, wird man leicht auf dieses Schwarz-Weiss-Denken hereinfallen.

Noch ein Hinweis darauf, dass auch ein "dann zieht man halt in die Umgebung" Nachteile haben kann - und zwar mit einem Beispiel, bei dem mir heute noch die Haare zu Berge stehen:

Da kam ein Neueinwanderer an, der Arbeitsplatz lag fest, man hätte also in Ruhe eine Wohnung in der Umgebung suchen koennen.

Was machte dieser superschlaue Neueinwanderer? Suchte sich eine Wohnung in 50 Meilen Entfernung mit der Begründung "da ist es billiger"! Als ich erfuhr, was diese Familie dafür an Miete zahlte, fiel mir der Unterkiefer runter. Für das Geld hätte ich der Familie reichlich Wohnungen näher am Arbeitsplatz zeigen koennen.

Na gut, es war passiert, unser superschlauer Neueinwanderer fuhr ja gern Auto; allerdings hatte er nicht bedacht, dass auch andere Leute in die Stadt rein- und rausfahren - aus dem "ich fahre gern Auto" wurde bald ein "ich stehe morgens und abends stundenlang im Stau".

Dann stiegen die Benzinpreise... und die Ehefrau, die eigentlich nicht arbeiten gehen sollte (oder wollte), musste sich einen Job suchen... und wohin mit dem Kind, wenn die Mutter arbeitet...

Ich habe dann den Kontakt zu diesen Leuten verloren, aber ich bin fest davon überzeugt, dass die mittlerweile nicht mehr "draussen, wo es billiger ist" wohnen.

Wobei Montreal doch ein supergutes oeffentliches Verkehrsnetz hat, da muss man zum Beispiel nicht im Stau stehen.
 
W

Wisi

Guest
das lag daran, weil das hier immer so läuft. wenn jemand eine idee hat oder einen plan, wird sofort erstmal draufgehauen statt mal ein bißchen mut zu machen.
das ist mir letztens wieder, ich weiß leider nicht mehr in welchem thread das war, aufgefallen.
und es geht ja auch anders, so wie du es beschrieben hast. warum also nicht gleich so?

Weil es in dem Strang um die 2010 Olympiade ging und nicht um Einwanderung in eine kanadische Grosstadt... deshalb hab ich es eher kurz und buendig gehalten... es hatte nichts mit dem Thema zu tun. ;)

wie die mieten in vancouver sind weiß ich nicht und direkt in der innenstadt, würd ich auch nicht wohnen wollen. so ein bißchen außerhalb ist doch völlig ausreichend, wenn's im großraum vancouver ist.

Das ist halt Deine Praeferenz, aber viele wollen halt dann, wenn schon Grosstadt, auch Mitten drin leben... sonst kann man ja auch gleich in eine kleinere Stadt oder einen Vorort ziehen.

Naja, ich würde sagen, bis auf wenige Ausnahmen gibts wohl in jeder Großstadt auch billige Gegenden, die sind dann allerdings in der Regel auch soziale Brennpunkte. :hmm

Das kommt dann natuerlich auch noch dazu und da kann man ganz schoen mit auf die Schnauze fallen wenn man sich nicht auskennt, gerade als Auslaender. So war hier letztens noch ein Bericht in den Nachrichten von ner Einwanderin mit ihrer Familie aus Nigeria. Sie hatte sich ihren Traum Hausbesitzer zu sein erfuellt, zumindest so wie sie dachte... hatte ein Haus gefunden was sie sich leisten konnte... der Kauf wurde abgeschlossen (und das ist hier in NY mit einigem an Aufwand verbunden, inklusive Anwalt der es eigentlich haette besser wissen sollen). Und dann kam ihr die Nachricht ins Haus geflattert, dass das Haus auf der staedtischen Abrissliste stuende, sie haette 3 Monate um die aufgefuehrten Maengel (eine recht lange Liste von teuren Renovierungsarbeiten wofuer sie kein Geld hatte weil sie jeden Pfennig ihres Ersparten in den Kauf gesteckt hatte)zu beheben oder das Haus wuerde abgerissen!
GSD fuer sie kam dann TLC und ein Haufen volunteers zur Rettung und haben ihr ein neues Haus hingestellt... wuerde mich jetzt nur interessieren ob sie sich die Steuern davon nun noch leisten kann.

Vancouver mag zwar zu den schönsten Städten der Welt gehören, aber für meinen Geschmack regnets da zu viel. Ca. 160 - 180 Tage im Jahr und durchaus auch mal so 20 Tage am Stück. Das ist mir einfach zu depressiv... :regen

Aehnlich halt wie Seattle...

Wobei Montreal doch ein supergutes oeffentliches Verkehrsnetz hat, da muss man zum Beispiel nicht im Stau stehen.

Die meisten kanadischen Staedte (wie auch US Grosstaedte und Metro-Gegenden) haben ein solches, so auch Toronto und Vancouver sicher auch.
 

Snoopy04

Well-Known Member
Und klar, wenn man die Zeit hat, sollte man sich wirklich einmal in Arbeitsplatznähe die Mietpreise anschauen, bevor man nach "draußen" geht. Oder wenigstens sollte man schauen, ob es ggf. einen ÖNV in die Metroploe gibt. Toronto ist da, wie es mir scheint, recht gut erschlossen, was den ÖNV angeht, womit wir wieder beim Thema wären :D

Ich möchte auch nicht ausserhalb wohnen - wenn ich sehe, wie lange die Kollegen teilweise unterwegs sind, bis sie im Büro ankommen - nein danke. Zeit ist auch Geld. Ausserdem sind die Wohnungen ausserhalb mit einer guten Verkehrsanbindung auch nicht so günstig. Und wenn ich ausserhalb wohne, dann bin ich unbedingt auf ein Auto angewiesen, was mich auch wieder extra kostet. Das geht der vielleicht "günstigere" Mietpreis wieder für die Unterhaltskosten des Autos drauf. Klar - die Verhältnisse in den USA/Kanada kann ich nicht beurteilen - ich spreche nur von meinen Erfahrungen hier in D.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Ich möchte auch nicht ausserhalb wohnen - wenn ich sehe, wie lange die Kollegen teilweise unterwegs sind, bis sie im Büro ankommen - nein danke. Zeit ist auch Geld. Ausserdem sind die Wohnungen ausserhalb mit einer guten Verkehrsanbindung auch nicht so günstig. Und wenn ich ausserhalb wohne, dann bin ich unbedingt auf ein Auto angewiesen, was mich auch wieder extra kostet. Das geht der vielleicht "günstigere" Mietpreis wieder für die Unterhaltskosten des Autos drauf. Klar - die Verhältnisse in den USA/Kanada kann ich nicht beurteilen - ich spreche nur von meinen Erfahrungen hier in D.

Naja, wir wohnen hier (Schweiz) auch außerhalb, der Admin hat nen Arbeitsweg von fast 1,5 Stunden pro Strecke, die er mit der Bahn zurücklegt und dabei zum Teil dann halt schon arbeitet. Da wir beide gerne auf dem Land wohnen und halt auch die Huskies haben, ist das für uns wirklich die beste Lösung. :)
Sollten wir den Kontinent wechseln, werden wir schon schauen, ob wir wenigstens annähernd ähnliche Wohnbedinungen bekommen können, wie wir sie hier haben.
 

anjaxxo

Super-Moderator
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Moderator
Citizen
Ich möchte auch nicht ausserhalb wohnen - wenn ich sehe, wie lange die Kollegen teilweise unterwegs sind, bis sie im Büro ankommen - nein danke. Zeit ist auch Geld. Ausserdem sind die Wohnungen ausserhalb mit einer guten Verkehrsanbindung auch nicht so günstig. Und wenn ich ausserhalb wohne, dann bin ich unbedingt auf ein Auto angewiesen, was mich auch wieder extra kostet. Das geht der vielleicht "günstigere" Mietpreis wieder für die Unterhaltskosten des Autos drauf. Klar - die Verhältnisse in den USA/Kanada kann ich nicht beurteilen - ich spreche nur von meinen Erfahrungen hier in D.

Meiner Meinung nach braucht man in den USA in fast allen Staedten ein Auto. Irgendwie liegt alles total weit auseinander und Busse usw. sieht man selten (ausser natuerlich Schulbusse), geschweige denn Bushaltestellen.
Es gibt ja auch keine richtigen Innenstaedte, sondern shopping-malls, in denen man einkauft und die sind auch meistens ausserhalb.

In Staedten wie Montreal und Toronto und New York City ist es allerdings anders, da ist ein super Verkehrsnetz.
 
W

Wisi

Guest
Anja, das kommt ganz drauf an, in den meisten groesseren Staedten gibt es schon recht annehmbare Busverbindungen, so z.B. ja auch in Rochester, Buffalo oder Syracuse und in den meisten Grosstaedten sind die Transitmittel sogar so gut, dass ein Auto eher von Nachteil ist, z.B. in NYC, Chicago etc.
Bei kleineren Staedten, wie z.B. Canandaigua etc oder aber Staedten die fern vom Schuss liegen oder auch sehr weitlaeufig vom eigentlichen Gebiet her sind, wie z.B. Las Vegas ist es was anderes, da ist ein Auto wirklich eher ein Muss.
 

Snoopy04

Well-Known Member
Naja, wir wohnen hier (Schweiz) auch außerhalb, der Admin hat nen Arbeitsweg von fast 1,5 Stunden pro Strecke, die er mit der Bahn zurücklegt und dabei zum Teil dann halt schon arbeitet. Da wir beide gerne auf dem Land wohnen und halt auch die Huskies haben, ist das für uns wirklich die beste Lösung. :)
Sollten wir den Kontinent wechseln, werden wir schon schauen, ob wir wenigstens annähernd ähnliche Wohnbedinungen bekommen können, wie wir sie hier haben.

Ja, kann ich in Eurem Fall verstehen. Aber bei mir kommt noch dazu, dass ich ein Stadtmensch bin und mich auf dem Land nicht wohlfühlen würde. Ich habe auch schonmal für 1 Jahr eine Pendelei von 120 km einfacher Strecke gehabt. Die Firma, bei der ich gearbeitet habe, war in einer Kleinstadt angesiedelt und ich wollte nicht umziehen. Ich musste allerdings mit dem Auto pendeln, da eine Fahrerei mit der Bahn nicht in Frage kam, der tägliche Zeitaufwand wäre zu hoch gewesen. War dann damals am überlegen, was ich mache - umziehen oder Zimmer nehmen - aber dann ging die Firma pleite und die Frage stellte sich nicht mehr.
 
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