Zu Punkt 2:
Die Grundargumentation ist wie folgt: Du hast einen Job, der von Dir verlangt, dass Du laengerfristig im Ausland sein musst und Du daher die Residency Requirements fuer die Greencard nicht erfuellen kannst. Da Du den Verlust Deiner Greencard nicht riskieren kannst und willst, kannst Du diese Taetigkeit nicht annehmen. Vielleicht waere diese Aufgabe ja sogar ein Referenzprojekt, dass es dir ermoeglichen wuerde, weitere, gut- bzw. besser bezahlte Projekte anzunehmen. Dies bedeutet, dass Dein Einkommen sowhl aktuell als auch zukuenftig geschmaelert wuerde, was nicht der Fall waere, wenn Du USC waerst. Das ist der Nachteil, den Du darstellen musst; der Verlust der Greencard erscheint im Moment zwar bedeutungsvoller, aber langfristig geht es halt darum, dass Du in Deinem beruflichen Werdegang und dem daraus resultierenden Wohlstand und der zukuenftigen Altersvorsorge beeintraechtigt bist.
Das belegst Du dann zum einen mit den Regeln bzgl. den Aufenthaltspflichten einen Permanent Resident und, wenn Du so etwas bekommen kannst, einem Schreiben eines befreundeten Produzenten, der einen entsprechenden Auftrag beschreibt und warum es wichtig ist, dass Du das Projekt im Ausland begleitest und nicht von den USA aus. Belege ueber vergangene langfristige Auslandsaufenthalte wuerde ich nicht beilegen, da dass eher Dein Argument schwaecht (nach dem Motto "Na sehn'se, geht doch auch ohne."). Dann eher kurz im Text betonen, dass Du zwar in der Vergangenheit schon *kurzfristig* an Projekten im Ausland mitgearbeitet hast, aber als Produktionsleiter (oder was auch immer der Titel waere) *langfristig* dabei sein musst. Das unterstuetzt dann zum einen das Argument, dass Dein Weiter- und Einkommen eben negativ beeinflusst sind, Du aber gleichzeitig belegst, dass Du schon qualifizierende Erfahrung fuer die hoehere Aufgabe hast.
Argument C kannst bzw. solltest Du auch einbringen, aber Du musst aufpassen, wie Du es formulierst. Denn wenn der Beamte Dir was will, dann koennte er einfach sagen "Na sehn'se, sie koennen ja auch was anderes um die Familie zu ernaehren, da brauchen sie ja nicht den Filmjob." Ich hatte damals selber zwar aehlich argumentiert (auch wegen Security Clearance und den Jobs, die einem damit offenstehen), aber die Stellenausschreibung, die ich beigelegt hatte, war in der gleichen Industrie, in der ich eh schon taetig war. Das scheint bei Dir ja nicht der Fall zu sein. Da wuerde ich definitiv den Pandemiebezug darlegen und dass Du eben mehr Flexibilitaet im zukuenftigen Arbeitsmarkt suchst/brauchst -- Dein Hauptaugenmerk aber natuerlich die weitere Karriere in Hollywood ist, wo Du ja schon langfristig tateig warst und Dir eine gewisse Reputation aufgebaut hast (weil sie Dich ja sonst auch nicht fuer diese teuren Auslandsprojekte in Betracht ziehen wuerden).
Vergiss die Steuerbescheide und Paystubs; wie gesagt, Deine finanzielle Situation geht keinen deutschen Beamten etwas an. Ich wuerde als Dokumente folgendes Anhaengen: (1) Lebenslauf inkl. Liste der Produktionen/Projekte an denen Du mitgewirkt hast. (2) Schreiben eines Produzenten oder Studios, das beschreibt, dass sie Dich haben wollen, warum der Aufenthalt vor Ort noetig ist, dass sie die Problematik des Verlusts der Greencard erkennen und Deinen Antrag auf die BBG unterstuetzen. (3) Kopien der Zertifikate und/oder das Abschlusszeugnis fuer Deinen weiteren Bildungsgang, der zeigt, dass du fuer die angezeigte Zweitkarriere auch befaehigt bist. (4) Deutsche Abschluesse (Abi oder was auch immer Du hast, Uni/Fachhochschule, etc) auf jeden Fall dabei tun -- zum einen wegen der fachlichen Qualifikation, aber auch um die Verbundenheit mit der deutschen Kultur, das Aufwachsen in Deutschland, etc, was Du ja im ersten Teil angefuehrt hast, zu belegen. (5) Kopien von zwei oder drei Stellenausschreibungen, die die US Stabue erfordern, auf die Du Dich trotz fachlicher Qualifikation nicht bewerben kannst. Du braucht Dich *nicht* auf diese Stellen zu bewerben um die Absagen beizulegen! Du wirst eh nichts verwertbares zurueckbekommen, und die Zeit darauf zu warten hast Du gar nicht. (6) Was immer fuer Kopien sie explizit im Antrag verlangen (Kopie vom Pass, Greencard, etc).
Ob die Aussagen von Arbeitgebern besser formal als Brief oder als gedruckte Email eingereicht werden sollten/koennten, weiss ich nicht. Es macht sicher einen besseren Eindruck, wenn sie ein formales Schreiben (mit Briefkopf der Firma) direkt an die Behoerde in Koeln richten wuerden; das unterstuetzt dann auch die Ernsthaftigkeit des Arguments und des Antrags. Uebrigens habe ich noch nie davon gehoert, dass sie irgendwann mal nachgefasst haetten und z.B. den Arbeitgeber angerufen haetten, um das Schreiben zu bestaetigen. Mache mit der Information, was Du willst.
Die Reaktivierung Deines urspruenglichen Geschaefts ist implizit ja durch das ganze Argument 1 dargestellt. Da brauchst Du keinen Business Planb oder aehliches beilegen. Du hast das Geschaeft ja nie aufgegeben; es ist halt nur auf ein Niveau gesunken, das von Dir erforderte, die Weiterbildung und den Schwenk in die zweite Karriere zu machen. Ich wuerde halt im Text erwaehnen, dass die Filmbranche nach wie vor Deine Prioritaet ist, aber ansonsten da nicht viel Zeit mit verschwenden. Kleiner Tip: die Laenge des Antrags hat nichts mit der Erfolgsaussicht zu tun. Lieber kurz und praegnant als einen grossen Roman zu schreiben.
Deine familiaere Situation musst Du auch nicht gross darlegen; andererseits wuerde ich sie durchaus in den ersten Teil mit einbeziehen ("Natuerlich bringe ich meinen Kindern auch die deutsche Sprache bei."). Ich denke mal, ein kurzer Verweis auf die Folgen fuer sie, wenn Du ein geringeres Einkommen hast, reicht (Lebenstandard, den Du ihnen bieten kannst, College Tuition in der Zukunft, etc).