Dr Pepper - Der Tragikomödie zweiter Teil:
Frustriert vom Scheitern meiner ersten Pepper-Mission und unter starkem Corn Syrup-Entzug wagte ich letzte Woche einen neuerlichen Einkaufsversuch über eBay.
Vorsorglich schrieb ich die Verkäuferin an, um mir die amerikanische Echtheit des Angebots bestätigen zu lassen. Nach dem
der Pepper-Dealerin klickte ich fix aufs Sofort-Kaufen-Knöpfchen, bezahlte prontissimo 20 Euro über Paypal und harrte der Dinge die da kommen sollten. Und sie kamen diesen Montag.
In einem Anfall von Pepper-Sehnsucht hatte ich mir gerade eine
meines belgischen Plagiats genehmigt, als es klingelte. Ich öffnete dem Boten die Haustür und gefühlte fünf Minuten später hörte ich ihn hechelnd und schnaufend die Treppen zu meiner Dachgeschosswohnung hinaufsteigen. Weitere fünf Minuten später kämpfte sich der sichtlich erschöpfte Mittfünfziger bei tropischen Temperaturen über den letzten Absatz nach oben.
In der Hand hielt er ein seltsames Konstrukt aus Pappe, Plastikfolie und Klebeband, das er mir geräuschvoll vor die Füße plumpsen ließ: "*schnauf* Dit hat Hermes nochma umjepackt. *hechel* Wat isn da drinne? *hiev* Muss wohl wat ausjeloofen sein." Und tatsächlich entpuppte sich das Konstrukt als halb aufgeweichtes Paket, das nur dank der halbherzig umwickelten Folie vor dem Auseinanderfallen bewahrt wurde. Just my luck!
Auf die Frage, was ich nun mit einer beschädigten Lieferung anfangen solle, streckte mir der Bote, immer noch atemlos und etwas abwesend, sein kleines Handgerät zur Unterschrift entgegen. Das hieß wohl so viel wie: "Mir egal, solang' du unterschreibst und ich den Krempel nicht wieder mitnehmen muss."
Eigentlich hätte ich den Bote mit der Lieferung wieder losschicken sollen, aber ich war genervt, überhitzt und durstig auf Dr Pepper. Also riss ich noch im Hausflur den ganzen Kram auseinander und begutachtete die Dosen. Sechs Dosen waren am Deckel verbeult, aber intakt; eine weitere hatte durch ein winziges Loch seinen ganzen Inhalt über die Ladung verteilt und somit den Karton aufgeweicht. Die restlichen Dosen waren einwandfrei. Eine Dose Verlust, das konnte ich verschmerzen und gab dem erleichterten Bote seine ersehnte Unterschrift. Der zog, immer noch keuchend, von dannen und ich
sogleich den Schaden. Eine kurze, aber eindeutige Beschwerdemail an die Verkäuferin reichte - et voilá - die Kosten für die beschädigten Dosen wurden mir umgehend erstattet. Endlich darf das braune Gold der Texaner genüßlich meine Kehle hinunterfließen und meinen Insulinspiegel nach Lust und Laune manipulieren!
Happy End in AllyKays Pepper-Odyssee!