Arbeitslosenquote USA - Deutschland

Bernisdream

Well-Known Member
Soweit ich weiss, sind auch in Deutschland zahlreiche unregistrierte Arbeitslose, die in den Statisktiken rausfallen. Ich denke von daher kann man die Arbeitlosenquote zwischen Deutschland und den USA vergleichen, da beide Laender die gleichen oder aehnliche Fehlerquellen haben. Demnach waere hier in den USA die Arbeitslosen Quote bei 10.2%. Diese Zahl wurde gerade letzte Woche veroeffentlicht.

Hier bei uns in SW Florida liegt die Arbeitslosigkeit sogar hoeher mit 13.2 %. Natuerlich mit dem gleichen Fehler Margin.

Auch sollte man schauen, woher diese Arbeitslosen kommen. Die meisten Arbeitslose in unserer Gegend haben mit der Bauindustrie zu tun. Diese Menschen kamen in unsere Gegend in den Jahren 2004 - 2006 in den hoechsten Boom des Immobilien Markts. Viele Baufirmen haben taeglich 10 Haeuser oder mehr fertiggestellt und wir hatten Arbeit im Ueberluss. Bauen hat gestoppt, da es derzeit preiswerter ist ein bestehendes Haus zu kaufen, als eins zu bauen. D.h. die Bauleute sind derzeit arbeitslos. Derzeit jedoch fangen die Bauleute langsam an, wieder zu bauen, mit den niedrigen Grundstueckspreisen, faengt es an sich langsam wieder zu lohnen zu bauen. Ich bin mir fast sicher, dass die naechsten Arbeitslosen Zahlen, die fuer unsere Gegend herauskommen wesentlich besser aussehen.


Ganz genau richtig :winke

In Deutschland zählt jeder als arbeitslos, der Arbeitslosengeld I bezieht, wobei selbst hierbei ein Teil der Arbeitslosen aussortiert in private Stellenvermittlungsagenturen transferiert werden, um auch sie aus der Statistik herauszudividieren. Diese Art der Statistikschönfärbung geschieht seit Mai 2009, war jedoch auch vorher immer usus, wenn auch nicht ganz legal. Wieso etwa, so stellt man sich deshalb die Frage, werden die Arbeitslosenzahlen konstant gehalten, obwohl allerorten von Firmenschließungen und Entlassungen die Rede ist???

Welche aus der Arbeitslosenzahlenstatistik herausgerechnet bzw. überhaupt nicht erfasst sind, obwohl arbeitssuchend und zum Teil - zum großen Teil sogar - Leistungsbezieher sind, wären:

Arbeitslose mit Arbeitslosengeld II (Hartz IV)
Arbeitslose ohne Leistungsbezug, da Partner berufstätig mit genügend hohem Entgelt
Arbeitslose in ABM
Arbeitslose in 1-Euro-Job
Arbeitslose mit Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
Arbeitslose mit zu hohem Vermögen
Arbeitslose in Fortbildung
Arbeitslose im Erziehungsjahr
Arbeitslose über 58-jährig
Arbeitslose im Übergang zur Rente (Vorruheständler)

Mit Sicherheit habe ich noch einige Kategorien von nicht erfassungsrelevanten Arbeitssuchenden nicht aufgeführt. Deutschland ist (Welt) Meister im retuschieren von schönen Statistiken, zumal man sich vor und nach den Wahlen an der Zahl der Arbeitslosenstatistik messen läßt.

Aber zu politisch, denke ich :wohoo
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Natuerlich nicht... das ist ja auch immer meine Rede! Ich hab halt nur nicht ganz eingesehn warum die Hervorhebung dessen wie in D die Statistiken entstehn dazu beitragen die Situation in den USA zu erklaeren.
Weil das verdeutlicht, dass die bereinigte Arbeitslosenquote in den USA deutlich höher ist als in Deutschland und dass jemand, der aus Deutschland weg will, um einen vermeintlich besseren Arbeitsmarkt in den USA vorzufinden, diesen nicht finden wird, weil der Markt hier nun mal (aktuell) deutlich schlechter ist.
 
Ganz genau richtig :winke

In Deutschland zählt jeder als arbeitslos, der Arbeitslosengeld I bezieht, wobei selbst hierbei ein Teil der Arbeitslosen aussortiert in private Stellenvermittlungsagenturen transferiert werden, um auch sie aus der Statistik herauszudividieren. Diese Art der Statistikschönfärbung geschieht seit Mai 2009, war jedoch auch vorher immer usus, wenn auch nicht ganz legal. Wieso etwa, so stellt man sich deshalb die Frage, werden die Arbeitslosenzahlen konstant gehalten, obwohl allerorten von Firmenschließungen und Entlassungen die Rede ist???

Welche aus der Arbeitslosenzahlenstatistik herausgerechnet bzw. überhaupt nicht erfasst sind, obwohl arbeitssuchend und zum Teil - zum großen Teil sogar - Leistungsbezieher sind, wären:

Arbeitslose mit Arbeitslosengeld II (Hartz IV)
Arbeitslose ohne Leistungsbezug, da Partner berufstätig mit genügend hohem Entgelt
Arbeitslose in ABM
Arbeitslose in 1-Euro-Job
Arbeitslose mit Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
Arbeitslose mit zu hohem Vermögen
Arbeitslose in Fortbildung
Arbeitslose im Erziehungsjahr
Arbeitslose über 58-jährig
Arbeitslose im Übergang zur Rente (Vorruheständler)

Mit Sicherheit habe ich noch einige Kategorien von nicht erfassungsrelevanten Arbeitssuchenden nicht aufgeführt. Deutschland ist (Welt) Meister im retuschieren von schönen Statistiken, zumal man sich vor und nach den Wahlen an der Zahl der Arbeitslosenstatistik messen läßt.

Aber zu politisch, denke ich :wohoo

Woher nimmst Du die Behauptung, dass alle Hartz IV Empfaenger aus der Arbeitslosenstatistik gestrichen werden? Dafuer habe ich keinerlei Belege gefunden und das kann ich mir nicht vorstellen, genau so wie die Arbeitslosen mit zu hohem Vermoegen oder Versorgung durch Partner. Das Vermoegen hat doch nur etwas mit dem Anspruch auf Hartz IV zu tun und nicht mit der Arbeitslosenstatistik.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Arbeitslose, die von ihrem Partner mitversorgt werden, sind jene die in der Regel gar nicht erst arbeitslos gemeldet sind. Also Hausfrauen und -männer halt.
 
Nun, Texas ist sicher ganz schön warm, da müsste man sich dran gewöhnen, wie in einem späteren Beitrag geschrieben, ist ja Atlanta wohl nicht übel...

Man merkt von der Hitze vermutlich weniger als in Deutschland, weil ueberall eiskalt klimatisiert ist. Ausserdem gibt es z. B. von Blockbuster spezielle "Sommer-Special um der Sonne zu entfliehen". Die meisten Leute verbringen also den Grossteil des Sommers in geschlossenen Raeumen...
Richtig heiss ist es etwa von Juni bis Anfang September, April/Mai und Mitte September - Anfang November entsprechen in etwa deutschem Sommer und der Rest des Jahres ist wie Fruehling oder Herbst bei uns. Also das gilt jetzt fuer Nordost Texas, im Suedosten ist es noch etwas waermer und vor allem schwueler, im Westen trockener.



Deutschland hat ja auch um die 12%... Dann kommt es ja am Ende aufs selbe raus. Denn in Deutschland sieht es ja wahrlich nicht rosiger aus als in den USA, aber man will ja weg, dass es einem besser und nicht schlechter geht!

Also ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie klingen viele Deiner Aussagen so, als waerst Du ein etwas naives, junges Maedel, gerade in die Berufswelt eingestiegen und Du findest Deine Traeume nicht realisiert. Deswegen suchst Du jetzt nach einem Plan, um doch noch in Deine Traumwelt zu gelangen und dafuer hast Du Dir jetzt die USA ausgesucht.
Und dass Du Deinen Freund anscheinend mehr oder weniger nur heiraten willst, um in die USA auswandern zu koennen, laesst bei mir alle Alarmglocken schrillen.
Ich masse mir nicht an, beurteilen zu koennen, ob Du schon reif genug fuer eine Heirat bist, aber so eine Auswanderung ist ein gewaltiger Schritt, der eine junge Ehe extrem belasten kann. Hier in den USA heiraten auch viele mit Anfang 20, aber nur eine Minderheit von denen ist mit 30 noch mit dem gleichen Partner verheiratet und das obwohl die nicht auf einen anderen Kontinent auswandern, der fuer einen der Partner ziemlich fremd ist.

Eines muss Dir klipp und klar sein: Die USA sind ganz bestimmt nicht das Paradies, in dem es Dir ploetzlich ganz toll gehen wird. Es ist vielleicht etwas flexibler als in Deutschland, aber das gilt in beide Richtungen! Also auf die, die sich hier grossartig verwirklichen koennen und gut Kohle machen, gibt es eine vermutlich weit groessere Gruppe, die durch das weitmaschige Netz herunterfallen und am Existenzminimum knabbern. Und das heist hier wirklich substantielle Not. Ich habe erst gehoert, dass ein achtel (!) der Amerikaner unter Hunger leiden. Das muss man sich einmal vorstellen!
Auf jeden Fall musst Du damit rechnen, dass es Dir am Anfang erst mal deutlich schlechter als in Deutschland gehen wird.

Allgemein wuerde ich feststellen, dass man in den USA im Schnitt vielleicht finanziell etwas besser als in Deutschland leben kann, so lange man keine Kinder hat. Aber mit Kindern ist es dann genau andersherum. Denn staatliche Unterstuetzung fuer den Nachwuchs kannst Du komplett vergessen, das geht schon mit der Schwangerschaft los, die Dich locker mal 5.000 Dollar kosten kann – und das mit Krankenversicherung! Und dann ist nix mit Kindergeld, Mutterschutz, Elternzeit, etc.

Also ich wuerde Dir raten, Dir die Entscheidung noch mal gut zu ueberlegen, was erwartest Du genau? Was stellst Du Dir fuer Dein Leben in 3 oder 5 Jahren vor?

Zu den Lebenshaltungskosten: Ich wuerde sagen, hier in Dallas sind sie in etwa vergleichbar mit dem, was man in einer durchschnittlichen deutschen Stadt bezahlt (also bei Beruecksichtigung des Wechselkurses von 1,4 oder 1,5, nicht 1:1!). Kosten fuer Wohnung und Energie ist billiger als in Deutschland, genau so wie Kleidung. Dagegen sind Lebensmittel deutlich teurer, auch Telefon, Internet und Versicherungskosten schlagen hoeher zu Buche, Spritkosten sind in etwa gleich. Bevor jetzt alle aufschreien: Die Kosten pro Liter sind natuerlich nur etwa ein Drittel zur Zeit, aber dafuer faehrt man in der Regel auch deutlich weiter mit dem Auto und hat meistens auch ein Auto mit hoeherem Verbrauch als in Deutschland. Natuerlich gibt es auch in Deutschland einige, die weit pendeln, aber die koennen dafuer dann ja auch ordentlich etwas von der Steuer absetzen…
 
Arbeitslose, die von ihrem Partner mitversorgt werden, sind jene die in der Regel gar nicht erst arbeitslos gemeldet sind. Also Hausfrauen und -männer halt.

Das ist ja was anderes, eine Hausfrau, die Kinder erzieht und keinen Job sucht, ist natuerlich nicht arbeitslos (hat ja auch genug zu tun). Natuerlich muss sie dem Arbeitsmarkt zur Verfuegung stehen, sonst waere es ja unsinnig, sie als arbeitssuchend zu registrieren...
 

Ja, da geht es um die privaten Vermittler und die ueber 58-jaehrigen. Dass da getrickst wird, ist klar, nur macht das im Endeffekt wohl trotzdem deutlich weniger aus als hier in den USA, wo nur die gerade arbeitslos gewordenen gezaehlt werden...
 
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