Na denn ist ja gut
USA und Kriminalität
- Themenstarter Johnny
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Na denn ist ja gut
Brauche ich nicht -- hast du schon selber getan.
Stimmt, die Aussagen, die ich bislang von Waffenbefürwortern gelesen haben, waren eigentlich immer seltsam.
Anstatt eindeutig-Pro-Waffenbesitz eingestellte Publikationen als Beleg für Deine Behauptung heranzuziehen, solltest Du Dich lieber an neutrale Quellen halten. Ansonsten bekommst Du nämlich ein schiefes Bild - aber das ist ja gemeinhin genau das Bild, das Waffenbefürworter sehen - und darstellen - wollen.
Nun ist diese ganze Waffendebatte in alle US-bezogenen Foren ein Gaul, der so dermaßen zu Tode geritten worden ist, dass er nicht mal mehr für Wurst und Seife taugt. Ich habe folglich auch keine Lust, zum gefühlt 1938473. Mal dieselbe Grundsatzdiskussion zu führen und durchzuargumentieren und zum gefühlt 1938473. Mal zu erleben, wie Waffenbefürworter die Fakten einfach nicht sehen wollen. Einem Waffenbefürworter verständlich zu machen, dass leichter Zugang zu Waffen in höherer Waffengewalt und weniger Sicherheit für die Allgemeinheit endet, ist nach meiner Erfahrung so sinnlos, wie einem von Geburt an blinden Menschen den farblichen Unterschied zwischen Grün und Blau erklären zu wollen. Deswegen versuche ich es inzwischen auch nicht mehr.
Aber da Du nach Zahlen gefragt hast: Wenn Du Dir mal die offiziellen Zahlen der jeweiligen Nationalbehörden anschaust, dann wirst Du erkennen, dass die Zahl jener, die in den USA (dem Industrieland mit der größten Waffenfreiheit) um ein Vielfaches höher liegt als in Industrieländern mit strengeren Waffengesetzen. Beispielhaft hatte ich das mal für das Land mit den strengsten Waffenregelungen überhaupt - Japan - herausgesucht und die absoluten Zahlen dann auf die jeweilige Bevölkerungszahl umgelegt. Für das Jahr 2005 ergab sich damit das Bild, dass in den USA 283 (!) Mal (!) so viele Menschen durch Schusswaffen ums Leben gekommen waren wie in Japan, wo privater Waffenbesitz komplett verboten ist. Ich hatte mir auch die Vorjahre angeschaut, und da ergab sich jeweils ein sehr ähnliches Bild. Im Vergleich mit Deutschland liegen die USA bei etwa 10 Mal so vielen Schusswaffentoten, wenn man die Zahlen umlegt.
Was für ein Quark.
Ich auch. Und genau deswegen wird es in meinem Haushalt niemals eine Schusswaffe geben.
Genau. Er wird nämlich besonders gerne dort einbrechen, weil er weiß, dass da 'was zu holen ist. 'ne Waffe nämlich, die sich dann entweder prima für künftige Verbrechen einsetzen oder die sich auf dem Schwarzmarkt verhökern lässt. Die Vorstellung, dass man als Hausbesitzer rechtzeitig an seine Waffe käme, um sich im Zweifel zu verteidigen, ist eine Illusion. Und kein einziges Objekt ist es wert, dass man dafür Menschenleben aufs Spiel setzt. Aber jede (!) Waffe, die heute illegal im Umlauf ist und für Schindluder benutzt wird, hat ihre "Karriere" mal als legal Waffe begonnen. Und damit sind die legalen Waffenhalter verantwortlich für all die illegalen Waffen, die heute auf den Straßen sind. Aber vor solchen unangenehmen Wahrheiten versperren Waffennarren ja gern die Sinne.
Und genau die Einstellung geht mir in den USA so auf den Sack. Statt ihr Hab und Gut anständig durch solide Schlösser etc. zu schützen, kaufen die Leute sich lieber 'ne Knarre. Da fass' ich mir an'n Kopp.
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