Spätentschlossene Lesben

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Habt Ihr auch gelesen, dass Cynthia Nixon sich mit ihrer Freundin verlobt hat? Mir ist heute die Schlagzeile ins Auge gestochen und zum drölfzigsten Mal habe ich mich gefragt, warum die Amis so spätentschlossen sind, wenn es um ihre sexuelle Orientierung geht. Kommt mir das nur so vor, oder ist Euch das auch schon aufgefallen, dass es hierzulande extrem viele Lesben gibt, die heterosexuelle Ehen hinter sich haben?

Meine Mitbewohnerin fischt ja auch am anderen Ufer, und fast alle Frauen, die sie so date-mäßig anschleppt, sind geschieden. Oder, im Falle ihrer letzten Freundin, sogar noch verheiratet.

Irgendwie gehen mir diese Spätentschlossenen ja ein wenig auf den Treets - ich finde das so unfair den ehemaligen Ehepartnern gegenüber, die sich vermutlich wirklich verarscht fühlen müssen. Können diese Frauen sich nicht im Zuge der Selbstfindung um die Pubertät darüber klar werden, an welchem Ufer sie angeln wollen? Oder sind die sich darüber im Klaren, haben aber nicht den Arsch in der Hose zu ihren Neigungen zu stehen und leben eine Lüge, bis sie endlich ihr offizielles "Coming-out" haben?

Ich find's jedenfalls etwas merkwürdig und wollte das Thema mal in die Diskussionsrunde werfen. :winke Wie denkt Ihr darüber?
 

Buckyball

Hungerkugel
Greencard
Mal glasklar auf den Punkt gebracht, es ist mir ziemlich egal wer wann, wo und mit wem rumvoegelt, sein coming out oder was auch immer hat. Geht mich schlicht nichts an (interessiert mich auch nicht) und fertig.

Gibt wichtigere Dinge um die man sich kuemmern muss, Welt retten beispielsweise ... bin dann mal weg :D
 
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anma

Well-Known Member
Ach liebste Emma. Ich kenne hier in den USA auch einige Lesben und Schwule, die sind entweder alle jung und schon seit der Highschool so, oder ich kenne sie als langjaehrige Parnter.

Leute, die sich erst nach einer einer heterosex. Beziehungen umentschlossen, kenne ich dagegen nur aus Deutschland.

Allerdings habe ich das nie am amerikanisch oder deutsch sein festgemacht.
 

Texas Tornado

Well-Known Member
Citizen
Mir geht es wie Bucky, es gibt wahrlich wichtigeres, ueber das ich mich aufregen koennte, oder was fuer mich eine sinnvolle Diskussion abgeben koennte. Eine sehr liebe Freundin von mir ist nach einer hetero Beziehung endlich mit einer Frau gluecklich. ICH wusste damals schon, noch vor ihrer Ehe, dass sie durchaus lesbisch sein koennte, SIE wusste es selbst noch nicht. Manche brauchen eben die hetero Erfahrung, um sich "sicher" zu sein. Manche fuehlen sich durch die Gesellschaft genoetigt, sich den erwarteten Normen anzupassen, bevor sie genug Mut haben, zu sich und ihrer Orientierung zu stehen. Und wieder andere huepfen hin und her (siehe Lohan) und wissen nicht, was sie wollen. NA UND? Lass sie doch. Mir tun sie nicht weh, und solange sie gluecklich sind, bin ich es auch!

Und nun wenden wir uns wieder wichtigeren Themen zu :D... wie zum Beispiel die Welt retten :haha
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Naja, es gibt auch ne Menge Schwule, die eine Hetero-Ehe hintersich gebracht haben, bevor sie sich trauten.

Möglicherweise ein Phänomen des Alters und/oder Lebensraumes.

Homosexualität wurde bis vor noch nicht all zu langer Zeit als krank, abartig und unnormal bezeichnet und Homosexuelle wurden verfolgt.
Erst in jüngerer Zeit wird Homosexualität als normal empfunden, aber das auch noch lange nicht überall und von jedem.

Aus diesen Gründen und auch wegen der gesellschaftlichen und auch familiären Erwartungshaltung sind sie entgegen ihrer Natur eine heterosexuelle Beziehung eingegangen und trauen sich je nach Prägung halt erst jetzt, ihrer eigentlichen Natur zu folgen und sich auch entsprechen der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Ist schon traurig, welchen gesellschaftlichen Zwängen man ausgesetzt ist und wie weit man geht, sogenannte gesellschaftliche Normen zu erfüllen, weil man Angst for Konsequenzen hat, die es nicht nur in der Vergangenheit gab, sondern leider auch heute noch gibt.
 

Rynoa

Well-Known Member
Ehe-GC
Vielleicht sind sie ja auch bi?
EDIT: Und in der ersten Lebenshälfte ist halt die eine Neigung stärker ausgeprägt und dann die andere ... Menschen ändern sich.

Gab ja auch angebliche Lesben die sich dann auf einmal nen Typen geangelt haben. ;)
 
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Bernisdream

Well-Known Member
Während der pubertären Phase haben junge Menschen oft nicht den Mut, zu ihrer Neigung zu stehen. Hier wirken sehr stark noch Familie und Freunde ein, auf deren Meinung Wert gelegt wird und nicht sein kann, was nicht sein darf....!

Danach kommt die berufliche Schiene, während der Menschen mit einer andersgearteten Neigung meistens mit Rücksicht auf den Beruf und die dazugehörigen Kollegen sich nicht outen. Dann kommt die Phase der Partnersuche, wo auch wieder der Mut fehlt, sich zu seinen Vorlieben egal welcher Richtung zu bekennen.

Hier, so denke ich, wäre gerade der richtige Zeitpunkt gegeben, jedoch wird er oft verpasst, weil man mit dem Strom schwimmt und wieder äußere Einflüsse eine wichtige Rolle spielen. Dabei gehen einige Jahre ins Land und der Mensch sammelt Erfahrungen, lebt sein vermeintlich vorgeordnetes und normales Leben.

Aber nun endlich trennt sich die Spreu vom Weizen und das, was einstmals als richtig und normal empfunden wurde, wird erstmals in Frage gestellt. Die Rücksichtnahme auf die Umwelt wird beendet, man hat den Mut, einen neuen Weg einzuschlagen und nun beginnen sich ehemals geschlossene Partnerschaften zu entzweien, weil endlich endlich nichts mehr wichtig genug ist, als das zu tun, was schon immer das eigentlich Wahre für das Leben war und wonach man sich schon immer gesehnt hatte.

Meist sind wohl die einzigen letzten Zweifel die, dass man die verlorenen Jahre in der Gefangenschaft einer falschen Partnerschaft bedauert....
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Mal glasklar auf den Punkt gebracht, es ist mir ziemlich egal wer wann, wo und mit wem rumvoegelt, sein coming out oder was auch immer hat. Geht mich schlicht nichts an (interessiert mich auch nicht) und fertig.

Gibt wichtigere Dinge um die man sich kuemmern muss, Welt retten beispielsweise ... bin dann mal weg :D
Was "wichtig" ist oder worum man sich "kümmern" sollte, das entscheidest allerdings nicht Du, sondern das darf jede/r für sich selbst bestimmen. Und wenn Dich das Thema nicht interessiert, dann könntest Du doch einfach aus dem Thread raushalten. Das nur mal so als Vorschlag...

Ach liebste Emma. Ich kenne hier in den USA auch einige Lesben und Schwule, die sind entweder alle jung und schon seit der Highschool so, oder ich kenne sie als langjaehrige Parnter.
Ja, solche kenne ich auch. Um die geht es aber in diesem Thread nicht. ;)

Leute, die sich erst nach einer einer heterosex. Beziehungen umentschlossen, kenne ich dagegen nur aus Deutschland.
In Deutschland kenne ich keine/n einzige/n Homo, die/der vormals in Hetenbeziehungen steckte (was nicht heißt, dass ich deren Existenz abstreiten würde). Deswegen fällt's mir hier ja vielleicht so auf.

Davon mal abgesehen ist es ja nichts Neues, dass Dein Bild von den USA und Deutschland so ungefähr 180 Grad entgegen gesetzt zu meinem Bild von Deutschland und den USA steht. Ich bin ziemlich sicher, dass wir von unterschiedlichen Ländern sprechen... :D

Jedenfalls bin ich mit meiner Auffassung, dass das zumindest hierzulande ein größeres Phänomen zu sein scheint, offenbar nicht alleine:
"An analysis of U.S. Census Bureau data by Gary Gates, Distinguished Scholar at the Williams Institute, a UCLA think tank devoted to sexual orientation, shows that, among women living with a same-sex romantic partner, 36 percent of those in their 40s had been married to a man at some point.
Among women in their 50s who were living with another woman, more than half had left straight, married life behind; that percentage jumps to a whopping 75 percent for those age 60 or older."
Quelle: Over 40 and Over Men - MORE Magazine
 
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anma

Well-Known Member
In Deutschland kenne ich keine/n einzige/n Homo, die/der vormals in Hetenbeziehungen steckte. Deswegen fällt's mir hier ja vermutlich so auf.

Bis zu deinem Posting hatte ich gar nicht drueber nachgedacht. Ich kenne ein Paerchen aus Deutschland, wo beide Frauen einen langjaehrigen Partner und einen Mann mit 3 Kindern zurueckliessen, fuer die neue Liebe. Besonders Aussagekraeftig ist das also nicht. Nur aus USA kenne ich niemandem, dem das so erging.

Aber, ich kenne eine handvoll, die ihr Heimatland verliessen, weil sie dort nie ihre Sexualitaet haetten ausleben koennen.
 
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