Patriotismus in den US Streitkräften

Mich amüsiert ja immer wieder wie sehr alle Politiker hier immer von der Großartigkeit der US Streitkräfte schwärmen, von deren Hingabe fürs Vaterland, ihrer Bereitschaft ihr Leben zu riskieren, etc.
Wenn ein Politiker auch nur in den Verdacht gerät, skeptisch gegenüber der Armee zu sein, so wäre das wohl sein beruflicher Tod.

Das bringt mich zu der Frage: Stimmt das denn wirklich, daß alle Amerikaner, die zur Armee, das wegen ihrer patriotischen Verpflichtung machen?
Ich kann es mir kaum vorstellen, aber hier gibt es ja einige Experten, die das aus erster Hand berichten können. Also meine These ist, daß die Patriotismus-Floskel bei vielen nur eine hohle Phrase ist und die meisten gehen doch eher zu den Streitkräften, weil sie einen sicheren (finanziell, nicht unbedingt gesundheitlich) Job haben wollen, eine vom Staat finanzierte Ausbildung oder auch nur aus Abenteuerlust oder um mal was von der Welt zu sehen.
Um das gleich klarzustellen: Ich fände das überhaupt nicht negativ, wenn es die von mir erwähnten Gründe wären, eigentlich sogar besser als diese Patriotismus-Keule, die hier so über allem schwebt, die Dir aber fast keiner erklären kann, warum sie eigentlich so stolz sind...

Also was sagen die Experten?
 
W

Wisi

Guest
Ne, leider stimmt es nicht, dass alle US Soldaten dem Militaer beitreten um somit ihrem Land dienen zu koennen, gibt jede Menge sluggos die's nur tun um nen gesicherten Job zu haben weil sie sonst nirgends was vernuenftiges bekommen koennen... gerade in der Army wo die akademischen Ansprueche niedriger sind... und dann wird gross gejammert wenn sie ihren Verpflichtungen doch tatsaechlich auch nachkommen muessen!

GSD sind die die es mit dem Beruf tatsaechlich ernst nehmen und auch wirklich bereit sind fuer ihr Land zu kaempfen aber weiterhin in der Mehrzahl, und sind dabei sogar auch noch bereit die Schmarotzer mit durchzuziehen und ihnen den Ruecken zu decken.
 

blue_phoenix

Well-Known Member
Also, mein Mann ist ein sehr patriotischer Mensch. :usaUnd er ist tatsächlich aus Patriotismus in der Army und weil alle seine männlichen Vorfahren auch in allen Kriegen dabei waren. WW1, WW2, Vietnam, jetzt er Irak. Er und seine Familie sind nicht finanziell abhängig von der Army, sie gehören zu der "höheren Mittelschicht" (wenn man es so sagen darf) an. Hoffentlich hört sich das nicht aufgeblasen an, aber zumindest gehört er zu der Minderheit, die nicht wegen dem Geld da ist.

Ich versteh es nicht zu 100%, aber meine Familie ist auch eine Militärfamilie, alle Männer waren und sind beim Militär ... also :shy
 

ApexLongimanus

Well-Known Member
letztendlich ist es doch egal warum jemand dem militaer beitritt.

fakt ist, das die soldaten bereit sind ihr leben fuer ihr land zu geben. aus welcher motivation heraus auch immer. und das ist hoechster patriotismus.

und das gilt fuer jedes militaer in jedem land. hat nichts mit der politik zu tun.
 

Rynoa

Well-Known Member
Ehe-GC
Teils Teils ...

Mein Mann ist schon auch wegen der finanziellen Möglichkeiten dorthin gegangen. Wobei man als Zivilist weit mehr verdienen kann wenn mans richtig anstellt ...

Aber er ist schon auch patriotisch. Und vor allem absolut loyal seinen Kollegen gegenüber - die würden füreinander alles tun. Und wenn ich sage alles, dann meine ich alles. Ohne Fragen und wenn und aber.

Sein Land liebt er natürlich auch - aber den "Gründen für den Krieg" steht er auch skeptisch gegenüber.
Und er regt sich über manche typisch amerikanischen Dinge tierisch auf.
Aber das schließt ja nicht Patriotismus aus.

Generell denke ich die "Schmarotzer" dünnen sich in die höheren Dienstgrade dann eh aus. Wenn man mal so lange dabei ist wie mein Mann z.B. - das würde man gar nicht schaffen wenn man keinen Bock drauf hätte ...
Dafür sind die "Arbeitszeiten" derzeit einfach zu extrem ...
 

Ruffie

Ehe-GC
Ehe-GC
Mein Mann ist kein gebürtiger Amerikaner, somit fehlt ihm (dem Himmel sei's gedankt) dieser extreme (und für mich nervige) Patriotismus, den viele hier mit der Muttermilch schon aufsaugen zu scheinen.

Nichtsdestotrotz ist mein Mann irgendwo aus patriotischen Gründen knappe 6 Wochen nach dem 11.September beigetreten. Der andere Beweggrund war, dass er gerade durch Faulheit das College versemmelt hatte (er hat lieber Schach gespielt *augenverdreh*) und realisierte, dass er eine grundlegende Veränderung in seinem Leben brauchte, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Dazu kam, dass die ihm angebotene Tätigkeit in der Army für ihn hochinteressat war und das glücklicherweise bis heute geblieben ist.

Schlussendlich ist es für ihn nichts anderes, als jeder andere Job auch. Wenn auch mit einer weitreichenderen Verpflichtung, hinter der er zu 100% steht.
 
letztendlich ist es doch egal warum jemand dem militaer beitritt.

fakt ist, das die soldaten bereit sind ihr leben fuer ihr land zu geben. aus welcher motivation heraus auch immer. und das ist hoechster patriotismus.

und das gilt fuer jedes militaer in jedem land. hat nichts mit der politik zu tun.

Natuerlich ist es egal, das sage ich doch. Mich nervt nur, wenn man immer wieder hoert, die US Soldaten wuerden ja aus reiner Ehre ihrem Vaterland dienen.

Ich war bei einem Basketballspiel, da haben in der Halbzeitpause einige Soldaten auf dem Spielfeld ihren Amtseid abgelegt. Ich fand das schrecklich, eine amerikanische Freundin war total verzueckt, da hab ich mit ihr darueber diskutiert. Sie argumentierte, dass die Soldaten ja aus reinem Patriotismus fuer das Land eintreten wuerden und jede Verehrung verdienen wuerden. Ich entgegnete, dass gerade jetzt wohl viele eher wegen einem sicheren Einkommen und Berufschancen beitreten wuerden und die mich doch bitte nicht waehrend einem Basketballspiel damit belaestigen sollten.
In Deutschland wuerden die vermutlich von den Tribuenen aus mit allem beworfen, was nicht festgeschraubt ist...
 

Ruffie

Ehe-GC
Ehe-GC
Natuerlich ist es egal, das sage ich doch. Mich nervt nur, wenn man immer wieder hoert, die US Soldaten wuerden ja aus reiner Ehre ihrem Vaterland dienen.

Ich war bei einem Basketballspiel, da haben in der Halbzeitpause einige Soldaten auf dem Spielfeld ihren Amtseid abgelegt. Ich fand das schrecklich, eine amerikanische Freundin war total verzueckt, da hab ich mit ihr darueber diskutiert. Sie argumentierte, dass die Soldaten ja aus reinem Patriotismus fuer das Land eintreten wuerden und jede Verehrung verdienen wuerden. Ich entgegnete, dass gerade jetzt wohl viele eher wegen einem sicheren Einkommen und Berufschancen beitreten wuerden und die mich doch bitte nicht waehrend einem Basketballspiel damit belaestigen sollten.
In Deutschland wuerden die vermutlich von den Tribuenen aus mit allem beworfen, was nicht festgeschraubt ist...

Deutschland ist hier ja glücklicherweise kein Maßstab :up
 
Deutschland ist hier ja glücklicherweise kein Maßstab :up

Du hast schon recht, in Deutschland ist mir die Einstellung zur Bundeswehr von vielen auch zu kritisch, aber hier in den USA ist es mir definitiv zu unkritisch. Ich waere ja fuer einen Mittelweg...
Aber eine Vereidigung waehrend eines Basketballspiels ist definitiv zu viel fuer mich, da werde ich ja praktisch gezwungen, das mitanzusehen und wusste davor nichts davon.
 

Ellen78

New Member
Ehe-GC
Aber eine Vereidigung waehrend eines Basketballspiels ist definitiv zu viel fuer mich, da werde ich ja praktisch gezwungen, das mitanzusehen und wusste davor nichts davon.

Du wirst genauso gezwungen Dir die Nationalhymde anzuhoeren . . ich weiss jetzt nicht, was daran schlimm sein soll.

In diesem Land ist das eben so.

Mein Mann war 21 Jahre beim Militaer um seinem Land zu dienen.
 
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