kennt ihr die neue deutsche Szenesprache?

Ruffie

Ehe-GC
Ehe-GC
Ist das nicht zT einfach auch Dialekt?

yup, ist es

Glaub ich nicht, kann sein, falsch ist es trotzdem ;)

Jein.

Naja, Dialekt ist nicht falsch, sondern einfach anders und eben zT auch grammatikalisch anders :) Das in der Umgangssprache Dialekt mit Hochdeutsch vermischt sind, ist auch klar. Und so lange es nicht im Schriftdeutschen passiert, finde ich das nun nicht so tragisch.

Genau so ist es. Man wird bspw. bei mir niemals "einzigste" oder "besser wie" lesen - spreche ich aber mit meiner Familie Mannheimer Dialekt, so bin ich nicht die "änzigscht", die so spricht, weil unser Dialekt in diesen Fällen halt "onnersch wie" hochdeutsch ist ;) Deswegen ist es nicht falsch, sondern Dialekt. Und schreiben oder im hochdeutschen sagen würde es keiner von uns :up

Als neulich meine 72-jährige Mutter allerdings mal "... das fand ich nicht so geil ..." ins Telefon sagte, da ist mir schier der Hörer aus der Hand gefallen. Zweifellos ein Indiz dafür, dass "geil" nicht nur als "klasse"-Synonym im Duden angekommen ist, sondern auch die Generation erreicht hat, die "geil" seinerzeit als "obszön" bekämpft hat, als "wir" es als Ausdruck von Begeisterung aufgebracht haben.

Ich find's gut, dass Sprache dynamisch ist. Ich möchte jedenfalls nicht mehr nach dem Sprachgebrauch von Lessing, Schiller & Co. im Alltag Dinge sagen müssen wie "An diesem Arm soll meine Luise durchs Leben hüpfen" und das dann auch noch Ernst meinen. :haha

Meine Mum ist 60, aber da erschreck ich auch jedes mal, wenn so was in der Art kommt, womit ich einfach nicht rechne :kicher
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Als Kind habe ich gern die Wortkombination "manchmal immer" benutzt - das hat meinen Vater in den Wahnsinn getrieben.
Ich habs hier nicht nur mit Jugendsprache zu tun, sondern auch noch mit so lustigen Schweizer Ausdrücken wie "zu wenig schnell" anstelle von "langsam" :haha
Ich find's gut, dass Sprache dynamisch ist. Ich möchte jedenfalls nicht mehr nach dem Sprachgebrauch von Lessing, Schiller & Co. im Alltag Dinge sagen müssen wie "An diesem Arm soll meine Luise durchs Leben hüpfen" und das dann auch noch Ernst meinen. :haha
Oha, oder gar Walther von der Vogelweide :umfall

Es gab auch mal Zeiten, in denen es in Deutschland absolut angesagt war, moeglichst viel Franzoesisch zu benutzen - ganz gleich, ob man die Sprache beherrschte oder nicht. Hautpsache, man war "in" und "gebüldet" (oder meinte das zumindest).
Französisch war noch bis in den 90er Jahren auch noch Postsprache. Das heißt, ich weiß gar nicht, obs nicht noch immer so ist.



Ich bin in Westfalen geboren und aufgewachsen und hab selber früher das "wie" anstatt "als" gebraucht.

"Als" wird im Hessischen noch ganz annersder verwendet, da ists ein Zeitbegriff. Beispiel: Es regnet als. anstatt Es regnet die ganze Zeit. :kicher

...und außerdem heißts eh als wie :haha
 

Emmaglamour

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Naja. So drueckst du das aus, fuer mich ist es halt so, dass deutsch nicht mehr meine Alltagssprache ist. Alter also vielleicht nicht, aber Entfernung. Vieles ist halt einfach auch Gewohnheitsfrage; ich finde zB, dass Menschen, die viel mit Kindern und Jugendlichen umgehen, die neue Sprache einfacher annehmen, einfach weil sie sie verstaerkt hoeren.
Es ist einfach so, dass "Deine" Sprache ein bisschen aus der Mode kommt, was ja im übrigen kein Wunder ist, wenn man die Sprache nicht ständig an der Quelle anwendet und sich damit den aktuellen Entwicklungen entzieht. Dem könntest Du - wenn Du das wolltest - mit entsprechender Lektüre entgegenwirken.

Was ich nur sagen wollte: Das Deutsch, das Du gelernt hast, ist ja nicht "alt" oder "traditionell" - "Dein" Deutsch war/ist genauso von Modebegriffen geprägt wie die heutige Jugendsprache von Modebegriffen geprägt ist. Und die Generation Deiner Eltern hatte wiederum ihre Modebegriffe. Irgendwann gehen diese Begriffe dann in den allgemeinen Sprachgebrauch über - zumindest im Bereich der Umgangssprache - und werden nicht mehr als "modisch" wahrgenommen. Das ist eine ganz normale Entwicklung. Im Moment sehen wir eben viele Anglizismen, in 20 Jahren werden wir vielleicht zahlreiche Anleihen aus dem Chinesischen sehen, wer weiß. :)

Ich habs hier nicht nur mit Jugendsprache zu tun, sondern auch noch mit so lustigen Schweizer Ausdrücken wie "zu wenig schnell" anstelle von "langsam" :haha
Das kenne ich von Zuhause auch noch. Da war immer gern von "weniger klug" die Rede und nicht von "dümmer". Und statt "das ist schlecht gelaufen" zu sagen, sind die Dinge eben "suboptimal" gewesen. Im Grunde ein sehr amerikanischer Weg, Negativem einen positiven Zungenschlag zu verpassen. ;)
 

Evi

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Mein Bruder hat noch zwei rausgehauen..einmal

Muenzmallorca
und auch
Tussitoaster
:winke
 

Emmaglamour

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Mein Bruder hat noch zwei rausgehauen..einmal

Muenzmallorca
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Tussitoaster
:winke

Hahaha - Münzmallorca ist ja köstlich! :D
Ich kenne das Ding gemeinhin unter "Assitoaster" und "Proletengrill". :D
 

anma

Well-Known Member
Dem könntest Du - wenn Du das wolltest - mit entsprechender Lektüre entgegenwirken.

Was wuerdest du denn als Lektuere da vorschlagen?

Was ich nur sagen wollte: Das Deutsch, das Du gelernt hast, ist ja nicht "alt" oder "traditionell" - "Dein" Deutsch war/ist genauso von Modebegriffen geprägt wie die heutige Jugendsprache von Modebegriffen geprägt ist.

Das ist mir auch klar, und dem stimme ich auch total zu; habe nix anderes sagen wollen, mich nur mal wieder "anderster" ausgedrueckt.


Ein Begriff, den ich von meinem Bruederchen lernte, war "Augenkrebs", wenn jemand zB beissende Farben trug.
 
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