Zum Glueck sind wir Pessimisten -Die German Angst

AndreasS

Well-Known Member
Bei den Zahlen sind aber auch nicht die Leute dabei, die in Kurzarbeit sind, 1-Euro-Jobs haben, in einer Weiterbildung stecken, in Arbeitslosigkeit krankgeschrieben sind, vom Amt finanziell unterstützt werden, weil das Gehalt nicht reicht, diejenigen, die aus welchem Grund auch immer kein Geld bekommen usw. usw. Gerade die Arbeitsmarktzahlen werden gern schöngerechnet.

Es ist doch aber nicht so, dass Deutschland als einzigste Land auf der Welt eine recht "interessante" Art hat, seine Arbeitslosenquote zu bestimmen, aber gerade dies wird in er Oeffentlichkeit, dank des Pessimismus, immer verbreitet ... alle veroeffentlichen eine "echte" Arbeitslosenquote, nur Deutschland rechnet schoen ... in der Realitaet: Bsp. USA, da erfragt man monatlich, wer es den aufgegeben hat einen Job zu finden, weil er/sie eh keine Chance hat... diese Leute werden dann dort aus der Statistik gestrichen und so kann es vorkommen das 400.000 Leute ihren Job verloren haben, man aber einfach 500.000 streicht, weil die die Jobsuche aufgegeben haben und so die Arbeitslosenquote sinkt :) ... wuerde man eine aehnliche Strategie in D. anwenden und alle rausstreichen die die Jobsuche aufgegeben haben Bsp. viele Leute im Alter 55+ , welche nur sehr schwer in D. einen Job finden, dann viele Leute die keinen Schulabschluss oder Ausbildung haben und so Qualifikationen fuer einen Job fehlen, usw. usw. dann haetten wir wohl auch ne Million weniger Arbeitslose und eine Arbeitslosenquote von 4-5%
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Aber Pessimismus kann auch ganz schoen bremsen... gerade in D. wurden viele innovative Produkte entwickelt, welche aber auf Grund des Pessimismus in D. keine Chance bekommen haben und anderen Laender (gerade USA) dann davon profitieren konnten, weil man eben eher optimistisch ist ... Tellerwaescher zum Millionaer sagt da eigentlich schon alles
Nee, das sagt eigentlich gar nichts.
In den USA ist es erheblich schwieriger und entsprechend unwahrscheinlicher, die soziale Klasse, in die man hineingeboren wurde, aus eigener Kraft (sprich: durch Arbeit) zu verlassen als beispielsweise in Großbritannien oder Deutschland... ;)
Das halte ich fuer einen Irrglauben. Pessimissten sitzen dann da unten in der Scheisse und sehen vor lauter Pessimismus nur noch mehr Scheisse, waehrend der Optimist nach einer Weile in der Scheisse denkt, "oh Duenger, da kann man was mit machen".
Hahaha - nett geschrieben.
Stimmt nur nicht. Oder glaubst Du, die zwei Millionen ach so optimistischen US-Amerikaner, die in der jüngsten Krise ihr Zuhause verloren haben und nun in Zeltstädten hausen, sagen sich nun "Prima, das ist ja noch besser als ich's geplant hatte"?

Ich frag mich ja echt, woher du manchmal dein Wissen beziehst....
Ich beobachte das, was um mich herum geschieht.
Und Du?

Du bist schon so pessimistisch, dass dein Pessimismus noch fuer andere reicht. Lass sie doch machen. Das Leben wird auch fuer sie weitergehen, vielleicht anders als fuer dich in der selben Situation, aber das ist ihre Entscheidung und nicht deine.
Es betrifft mich aber mittelbar. Wenn sie nämlich ihr Haus verliert, bin ich obdachlos... Und schon als sie noch in Lohn und Brot stand, hatte sie hier und da Probleme, ihre Kreditraten zu zahlen... Zum Glück hat sie eine von Dir als "so pessimistisch, dass ihr Pessimismus noch für andere reicht" eingestufte Mitbewohnerin, die dann die Kohle hier oder da vorschießen kann - sonst hätte sie ihr Haus schon vor einem Jahr verloren. Aber dass die Mitbewohnerin Geld vorstreckt, ist keine dauerhafte Lösung... Außerdem bin ich nicht pessimistisch, sondern realistisch.

Achso.... :ohno Dann wird mein Haus nie abbrennen, meine Schwiegerfamilie wird nie und hat nie ein schlimmes Erbeben erleben, etc.
Oh, Polemik, super. Die hilft ja immer weiter... :winke

Natürlich gibt es immer die Möglichkeit, dass Ereignisse eintreten, die man selbst nicht beeinflussen kann. Wie Naturkatastrophen.

Aber man kann Vorkehrungen treffen. Beispielsweise kann man sein Haus gegen Feuer oder Erdbeben versichern, so dass der Brand oder das Erdbeben nicht die Existenz bedrohen. Man kann eine KV abschließen, so dass die Krebserkrankung nicht die gesamte Altersvorsorge auffrisst. Man kann, nachdem man bereits einmal von einer Flutkatastrophe getroffen wurde, beim zweiten Mal sein Haus an eine nicht überflutungsgefährdete Stelle bauen (und Letzteres sage ich im Hinblick auf die sehr optimistische Verwandtschaft meines Ex, die es geschafft hat, drei Mal ein Haus an derselben Stelle zu verlieren - und da ist in meinen Augen der "Noch-mal-wird's-uns-schon-nicht-treffen-Optimismus mit "Doofheit" gleichzusetzen). Und so weiter und so fort.

Siehste, ich nicht ;) Ich glaube an ein Happy End und darauf baut sich mein Leben auf.
Und mir ist das Ende pupsegal. Ich lebe gutgelaunt und fröhlich nach dem Prinzip "Der Weg ist das Ziel". Deswegen bin ich dennoch kranken-, haftpflicht-, lebens- und berufsunfähigkeitsversichert und schiebe einen üppigen Prozentsatz aller Einnahmen in die Altersvorsorge, ich olle Pessismistin, ich. :D

Das sehe ich auch so. Pessimismus laehmt ganz viele Menschen und ermoeglicht ihnen vor lauter Schwarzseherei nicht, die paar Lichtblicke wahrzunehmen und zu nutzen.
Pessimismus ist in meinen Augen nicht mit "Schwarzseherei" gleichzusetzen, sondern mit der Vorbereitung auf Unverhofftes. kennst DU den Unterschied zwischen einem Optimisten und einem Pessimisten? Ein Pessimist ist ein Optimist mit mehr Erfahrung... :D So sehe ich das jedenfalls.
Blinder Optimismus nutzt auch nicht viel, aber ehrlich gesagt, kenne ich niemanden, der absolut blaeuuig waere, im Gegensatz zu Emma, deren Bekanntenkreis mal wieder ganz anders ist als meiner ;)
Wieso mein Bekanntenkreis? Hast Du im vergangenen Jahr mal 'ne Zeitung aufgeschlagen? Ist der Zusammenbruch des Immobilien- und Finanzmarktes nicht in Deinen Kenntniskreis gedrungen? Hast Du nicht mitbekommen, dass Millionen von Menschen ihre Existenz verloren haben? Und ich kenne diese Leute nicht alle persönlich... :baeh
 
Zuletzt bearbeitet:

anma

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Liebe Emma,

Pessimismus ist definiert als die Zukunft rabenschwarz zu sehen. Du kannst dir natuerlich deine eigene Definition basteln, aber das hilft bei Diskussion iA recht wenig. Optimismus ist das Gegenteil. Weder das eine noch das andere sagen irgendetwas darueber aus, ob man Versicherungen abschliesst oder sich auf die Zukunft vorbereitet. Es sind einfach grundsaetzliche Ansichten ueber das Leben. Dir


In den USA ist es erheblich schwieriger und entsprechend unwahrscheinlicher, die soziale Klasse, in die man hineingeboren wurde, aus eigener Kraft (sprich: durch Arbeit) zu verlassen als beispielsweise in Großbritannien oder Deutschland... ;)

Haeh? Und ich dachte immer, das waere umgekehrt. In Deutschland ist es doch so, dass Kinder aus armen Elternhaus es 8mal schwerer haben aufs Gymnasium zu gehen, und von vorneherein weniger gefoerdert werden.
Ein Pessimist ist ein Optimist mit mehr Erfahrung... :D So sehe ich das jedenfalls.

Jep, das merke ich, dass du das so siehst, es entspricht weder meiner Meinung noch meiner Erfahrung. Es ist halte deine emmaeigene Definition. :D
 

Ace

Well-Known Member
Haeh? Und ich dachte immer, das waere umgekehrt. In Deutschland ist es doch so, dass Kinder aus armen Elternhaus es 8mal schwerer haben aufs Gymnasium zu gehen, und von vorneherein weniger gefoerdert werden.

Was ja kein Widerspruch zu Emmas Aussage sein muss... ;)
 

anma

Well-Known Member
Was ja kein Widerspruch zu Emmas Aussage sein muss... ;)

Zustimm. Nur habe ich fuer die USA keine Statistik im Kopf, gefuehlsmaessig ist es fuer mich aber sehr viel durchlaessiger als in Deutschland. Hier in den USA kenne ich Leute aller Schichten, das war in Deutschland viel weniger der Fall. Darauf wollte ich aber nicht rumpochen, weil ich fast sicher bin, dass Emma diametral andere Erfahrungen hat als ich.
 
Haeh? Und ich dachte immer, das waere umgekehrt. In Deutschland ist es doch so, dass Kinder aus armen Elternhaus es 8mal schwerer haben aufs Gymnasium zu gehen, und von vorneherein weniger gefoerdert werden.


Und wie viel schwerer ist es für Kinder aus unteren Schichten in den USA? Ich denke nicht, daß es da leichter ist, eher noch viel schwerer angesichts horrender Studiengebühren, Schulen deren Qualität noch viel stärker als in Deutschland von dem sozialen Status der Nachbarschaft abhängt, etc...
 

anma

Well-Known Member
Und wie viel schwerer ist es für Kinder aus unteren Schichten in den USA? Ich denke nicht, daß es da leichter ist, eher noch viel schwerer angesichts horrender Studiengebühren, Schulen deren Qualität noch viel stärker als in Deutschland von dem sozialen Status der Nachbarschaft abhängt, etc...

Wie gesagt, entspricht das nicht meiner Erfahrung, aber ich lass mich mit einer Statistik/Datenerhebung gerne anderweitig ueberzeugen.
 
J

Julchen

Guest
Und wie viel schwerer ist es für Kinder aus unteren Schichten in den USA? Ich denke nicht, daß es da leichter ist, eher noch viel schwerer angesichts horrender Studiengebühren, Schulen deren Qualität noch viel stärker als in Deutschland von dem sozialen Status der Nachbarschaft abhängt, etc...

das entspricht meiner Erfahrung...
 

anma

Well-Known Member
Ich hab ein paar Studien quergelesen:

Die USA ist besser gestellt, als zB Brasilien, UK und Frankreich, was soziale Mobilitaet angeht. Canada und die skandinavischen Laender haben eine hoehere soziale Mobilitaet. Ein Vergleich mit Deutschland habe ich nur fuer die 1950er gefunden und seither hat sich viel geaendert.

Ausserdem ist die soziale Mobilitaet in den USA in den letzten 30Jahren zurueckgegangen, aehnlich wie auch in den UK. Allerdings sind solche horizontalen Studien schwierig, da sich auch Berufsbilder und Gehaelter verschieben.
 

Luliana

Well-Known Member
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