Zum Glueck sind wir Pessimisten -Die German Angst

anma

Well-Known Member
Na für uns Deutsche, denn wenn es nicht so schlimmt kommt, wie wir annehmen ist die Freude um so größer :D

Och ich bin lieber immerzu gut gelaunt und wurschtele mich dann durch die selten vorkommenden Katastrophen, als immerzu schelchte gelaunt zu sein und dann in der Katastrophe noch schlechter gelaunt zu sein.

Plane fuer den worstcase, aber hoffe aufs Beste, damit kann man immer noch eine gute Grundstimmung behalten, ohne gleich verschreckt durch die Gegend zu laufen. Den ersten Teil moegen deutsche ja koennen, aber sie vergessen aufs Beste zu hoffen ;)
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Praktischer? Was meinst du damit? Fuer wen und warum?

Na für uns Deutsche, denn wenn es nicht so schlimmt kommt, wie wir annehmen ist die Freude um so größer :D
Ja, so in etwa. Wer annimmt, dass es schon schiefgehen wird, der bereitet sich entsprechend vor und plant auch für schlechte Zeiten und kann nie wirklich tief fallen. Das ist eindeutig praktischer als die "Odie"-Haltung, die in den USA zu überwiegen scheint, bei der die Leute in Hahaha-was-sollen-wir-an-morgen-denken-Haltung ins Verderben rennen. Diese gesamte Konsum- und Kreditgesellschaft baut auf geradezu krankhaftem Optimismus auf - man kann aber nicht davon ausgehen, dass es - no matter what - immerzu nur bergauf geht. Und wenn es dann irgendwann nicht mehr bergauf geht, kommt das böse Erwachen - wie wir jetzt gerade sehen. Oder auch nicht. Ich sehe es gerade an einer Freundin, die mich in meiner grunddeutschen Pessimistennatur wirklich ängstigt, weil sie, nachdem sie vor zwei Monaten ihren Job verloren hat, bislang NULL Anstrengungen unternommen hat, eine neue Stelle zu finden. Sie verjubelt stattdessen ihre Abfindung (die ich als grunddeutsche Pessimistennatur angelegt hätte) für Nichtigkeitn und Luxus, reist durch die Gegend, schläft jeden Tag bis Mittag und lässt den lieben Gott 'nen guten Mann sein. Ich finde das höchst unpraktisch, was die Grundhaltung angeht. Und sie wirkt dabei übrigens nicht fröhlicher als die grunddeutschen Pessimistennaturen, die ich so kenne. :D
Was ist, wenn die Abfindung demnächst verjubelt ist und kein neuer gutbezahlter Job winkt? Wie will sie dann die Kreditraten fürs Haus zahlen? Oder die Lebensmittel? Oder die Versicherungen? Aber Hauptsache, man ist optimistisch gewesen. *seufz*
Och ich bin lieber immerzu gut gelaunt und wurschtele mich dann durch die selten vorkommenden Katastrophen, als immerzu schelchte gelaunt zu sein und dann in der Katastrophe noch schlechter gelaunt zu sein.
Pessimistisch zu sein und schlecht gelaunt zu sein, das sind aber zwei grundverschiedene Dinge. Man kann auch als Pessimist gute Laune haben. ;)

Und wer das Schlimmste annimmt und sich darauf entsprechend vorbereitet, den trifft die Katastrophe ja gar nicht erst. :D

Ich denke ja, ein Mittelweg wäre das Beste. Aber wenn ich zwischen den Extremen wählen müsste, dann würde ich den grunddeutschen Pessimisten dem blauäugigen Optimisten vorziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

AndreasS

Well-Known Member
Und wer das Schlimmste annimmt und sich darauf entsprechend vorbereitet, den trifft die Katastrophe ja gar nicht erst. :D

Aber Pessimismus kann auch ganz schoen bremsen... gerade in D. wurden viele innovative Produkte entwickelt, welche aber auf Grund des Pessimismus in D. keine Chance bekommen haben und anderen Laender (gerade USA) dann davon profitieren konnten, weil man eben eher optimistisch ist ... Tellerwaescher zum Millionaer sagt da eigentlich schon alles
 

Ingrid

Citizen
Citizen
Ich habe eine Cousine, die lebte getrennt und ihr jetziger Ex zahlte die Miete bis zur Scheidung, die nach 2 Jahren kam, da wurde er verdonnert die Miete noch 2 weitere Jahre zu zahlen. Sie hat Arbeit und zahlt somit nur die anfallenden Sachen, hat keine Schulden. Aber sie schrieb mir immer jammernd ueber die Rechnungen, das sie keine Heizung anmachen kann, weil sie da zuviel zahlen muesste, mit dem Bus faehrt wegen dem teueren Benzin blah blah blah. Bis es mir reichte und ich sie fragte wo ihr Problem liegt? Sie zahlt keine Miete, und hat fast ihr ganzes Geld auf dem Konto, jedes Monat, ich fragte sie warum sie immer jammert und was sie mit dem ganzen Gehalt macht? Da war es dann ein paar Wochen Funkstille und danach wurde wieder geschrieben, Antwort bekam ich nie, aber jetzt bekomme ich auch keine Jammerbriefe mehr.
Dann kenne ich mehrere die sich ein neues Auto kauften, bar weil es ja die Abwrackpraemie gibt. Die hatten alle aber laut Briefen kein Geld, und waren ja so schlecht dran. Da halt ich mir den Kopf, sie haben genug auf den Konto sich so locker mal ein neues Auto zu kaufen in den Urlaub zu fahren, aber jammern mir was vor.
Manchmal ist mir das echt zuviel. Sogar Leute die Hartz 4 bekommen, fliegen im Urlaub. Da halt ich mir den Kopf. Die Deutschen sind echt pessemistisch und Jammerlappen. ( Nicht alle-aber viele)
 

anma

Well-Known Member
Ja, so in etwa. Wer annimmt, dass es schon schiefgehen wird, der bereitet sich entsprechend vor und plant auch für schlechte Zeiten und kann nie wirklich tief fallen.

Das halte ich fuer einen Irrglauben. Pessimissten sitzen dann da unten in der Scheisse und sehen vor lauter Pessimismus nur noch mehr Scheisse, waehrend der Optimist nach einer Weile in der Scheisse denkt, "oh Duenger, da kann man was mit machen".

Diese gesamte Konsum- und Kreditgesellschaft baut auf geradezu krankhaftem Optimismus auf - man kann aber nicht davon ausgehen, dass es - no matter what - immerzu nur bergauf geht.

Ich frag mich ja echt, woher du manchmal dein Wissen beziehst....

Was ist, wenn die Abfindung demnächst verjubelt ist und kein neuer gutbezahlter Job winkt? Wie will sie dann die Kreditraten fürs Haus zahlen? Oder die Lebensmittel? Oder die Versicherungen? Aber Hauptsache, man ist optimistisch gewesen. *seufz*

Du bist schon so pessimistisch, dass dein Pessimismus noch fuer andere reicht. Lass sie doch machen. Das Leben wird auch fuer sie weitergehen, vielleicht anders als fuer dich in der selben Situation, aber das ist ihre Entscheidung und nicht deine.

Pessimistisch zu sein und schlecht gelaunt zu sein, das sind aber zwei grundverschiedene Dinge. Man kann auch als Pessimist gute Laune haben. ;)

Und wer das Schlimmste annimmt und sich darauf entsprechend vorbereitet, den trifft die Katastrophe ja gar nicht erst. :D

Achso.... :ohno Dann wird mein Haus nie abbrennen, meine Schwiegerfamilie wird nie und hat nie ein schlimmes Erbeben erleben, etc.

Ich denke ja, ein Mittelweg wäre das Beste. Aber wenn ich zwischen den Extremen wählen müsste, dann würde ich den grunddeutschen Pessimisten dem blauäugigen Optimisten vorziehen.

Siehste, ich nicht ;) Ich glaube an ein Happy End und darauf baut sich mein Leben auf.

Aber Pessimismus kann auch ganz schoen bremsen... gerade in D. wurden viele innovative Produkte entwickelt, welche aber auf Grund des Pessimismus in D. keine Chance bekommen haben und anderen Laender (gerade USA) dann davon profitieren konnten, weil man eben eher optimistisch ist ... Tellerwaescher zum Millionaer sagt da eigentlich schon alles

Das sehe ich auch so. Pessimismus laehmt ganz viele Menschen und ermoeglicht ihnen vor lauter Schwarzseherei nicht, die paar Lichtblicke wahrzunehmen und zu nutzen.

Blinder Optimismus nutzt auch nicht viel, aber ehrlich gesagt, kenne ich niemanden, der absolut blaeuuig waere, im Gegensatz zu Emma, deren Bekanntenkreis mal wieder ganz anders ist als meiner ;)
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Also ich bin eher pessimistisch und mein Pessimismus ist mein Schutzmantel. Wurde in der Vergangenheit viel zu oft enttäuscht und verletzt und denk daher, naja wenns gut geht wärs toll, aber vorher freu ich mich auf keinen Fall auf was...
 

Luliana

Well-Known Member
In einem anderen Thread hatten wir ja das Thema:https://https://www.usa-auswanderer...teht-es-wirklich-so-schlecht-deutschland.html

und da ist mir mal wieder aufgefallen, dass wir Deutschen alles so schlecht wie moeglich reden oder rechnen ... Bsp. gerade heute sind die neuen Arbeitsmarktzahlen fuer D. veroeffentlicht worden, man hatte mit einer deutlichen Zunahme gerechnet, das Gegenteil ist passiert ...aber wen interessierts, man sucht als erstes alle Schwachpunkte und versucht doch wieder alles schlecht zu reden .... Tja die Deutschen und ihre Angst :)

Und deshalb fand ich diesen Artikel hier absolut wunderbar, einfach mal lesen :)
Werte-Debatte: Zum Glück sind wir Pessimisten | Gesellschaft | Nachrichten auf ZEIT ONLINE


Bei den Zahlen sind aber auch nicht die Leute dabei, die in Kurzarbeit sind, 1-Euro-Jobs haben, in einer Weiterbildung stecken, in Arbeitslosigkeit krankgeschrieben sind, vom Amt finanziell unterstützt werden, weil das Gehalt nicht reicht, diejenigen, die aus welchem Grund auch immer kein Geld bekommen usw. usw. Gerade die Arbeitsmarktzahlen werden gern schöngerechnet.
 

Ace

Well-Known Member
Gerade die Arbeitsmarktzahlen werden gern schöngerechnet.

Was aber nicht nur bei uns so ist. ;) Es gibt Länder, in denen gilt man nicht als arbeitslos, wenn man mehr als 1 Stunde die Woche arbeitet (oder so ähnlich).
Sicher ist die verdeckte Arbeitslosigkeit höher, aber die Tendenz zeigt (und zeigte bis vor wenigen Monaten) trotzdem nach unten und das ist doch das wichtige.

Eigentlich sollte man viel eher die Erwerbstätigenquote angucken, in manchen Ländern mit sehr geringen Arbeitslosenzahlen ist die erstaunlicherweise sehr niedrig.

Sorry, fürs OT... ;)

Die negative Grundstimmung in Deutschland ist mir auch schon öfters aufgefallen. Nicht bei allen Leuten aber bei einigen und nerven tut es auch von Zeit zu Zeit. Leider kann ich mich selbst nicht davon frei machen.
 
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