Klingt echt nicht wirklich toll... Schade da hatte ich mir doch mehr erhofft. Wie ist das Leben sonst?
Habe von anderen Dingen noch gehört. Es soll beispielsweise viel mehr Services geben die es hier nicht gibt oder nicht flächendeckend. Obwohl es kein offizielles Rückgaberecht gibt soll es wohl weit verbreitet sein alles mögliche zurück geben zu können und das auch weit mehr als die 14 Tage Rückgaberecht in Deutschland.
Auch habe ich gehört die Menschen wären freundlicher, immer auf Smalltalk aus und niemand fühlt sich belästigt falls man von einem fremden angequatscht wird.
Außerdem habe ich mal ein Gerücht gehört dass man in USA niemanden direkt kritisieren soll. Ein umgeschriebenes Gesetz quasi. In großen Firmen würde man es vermeiden zu sagen "du hast das falsch gemacht" oder "also wenn das nicht besser wird kriegen wir zwei ein Problem". Das soll sogar ein richtig großes no go sein.
Man würde eher so Sätze sagen wie "darf ich dir dabei helfen dies und jenes besser zu gestalten" direkte Kritik soll absolut unerwünscht sein. Stimmt das?
Außerdem soll die USA besonders viele Feiertage haben?
Feiertage...Nein, nicht viele und ansonsten koennen nur die die Feiertage nutzen, die auch wirklich frei haben. Feiertage sind hier wie der Sonntag. D.h. kein wirklicher Ruhetag. Government agencies und offices sind dicht, ja. Aber es gibt Arbeitgeber, die auch an Feiertagen wie gehabt geoeffnet sind. Es gibt kein Gesetz, welches besagt, dass private businesses an federal offices nicht operieren duerfen.
Freundlichkeit...da geht es mir wie Suze. Man kommt wirklich oefter ins Gespraech mit Fremden, aber ansonsten ist vieles oberflaechlich.
Hier bei uns im Sueden sieht man das sehr oft. Vornerum super freundlich, hintenrum geht's dann los. Laestereien vom Feinsten, aber alles okay, wenn der Zusatz "bless your/her/his heart" hinterhergeschmissen wird.
"Bless your heart" ist das "F*** you!" der religioesen hier bei uns.
Generell ist Direktheit eher verpoennt. Da eckt man oft an. Und wenn mein Mund es nicht sagt, sagt es mein Gesicht.
Hatte schon mehrmals Gespraeche mit Vorgesetzten, Kollegen, Chefs, in denen ich direkt sagte, dass man bei mir kein sugarcoating braeuchte und dass sie klipp und klar sagen sollen, was das Problem ist und nicht mit der sandwich technique anfangen brauchen.
Was eine Zeitverschwendung.
Sarkasmus ist auch so'n Fall fuer sich. Galgenhumor ebenso.
*weiterueberleg*
Hilfsangebote gibt es auch genug. Aber hier habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass das nur so hergesagt wird. Man versucht sich eben als toll darzustellen, aber wenn man das Hilfsangebot a nehmen moechte, hat dann ploetzlich niemand Zeit.
Es gibt aber schon viel Hilfsbereitschaft innerhalb der eigenen community.
In unserer Nachbarschaft ist es zum Beispiel stinknormal, Dinge, die man nicht mehr braucht den Nachbarn umsonst anzubieten.
Der eine stellt Kinderfahrraeder in die Gruppe. Der andere alte, aber noch gute Moebel. Der naechste fragt, ob jemand frisches Gemuese braucht, weil im eigenen Garten zu viel fuer einen Haushalt gewachsen ist. Andere sammeln Kleiderspenden fuer women's shelter.
Keiner verlangt etwas.
Es dauert aber Freundschaften zu finden, weil man eben zugezogen ist. Wie in Deutschland eben auch.
Ich wohne in einer Militaerstadt und da ist es doppelt so schwer enge Verbindungen aufzubauen, weil die meisten eben nach drei, vier Jahren wieder umziehen.
Wir haben hier wirklich gute Freunde gefunden. Aber die eine ist aus Suedkorea, die anderen waren jahrelang in Deutschland stationiert, und die andere war zuerst meine Friseurin (stammt aus Brasilien). Das Ding ist also, dass es immer nur Personen sind, die aehnliche Erfahrungen wie man selbst gemacht hat. Mit Alteingesessenen ist das viel schwieriger, vor allem wenn diese noch nie ueber Bundestaatgrenze oder county hinauskamen. Da bin ich eben immer noch der socialist/communist oder auch gerne mal der Nazi. Oder ich werde behandelt als ob wir erst aus den Hoehlen gekrochen waeren.
Aber das Problem mit Zugezogenen kannte ich schon aus Deutschland. In meinem Heimatdorf gilt man auch nach Jahrzehnten als Zugezogener. Meine Mutter ist nach 60+ Jahren dort endlich eine von denen.