Was sind die großen Vorteile in den USA?

Ezri

Adminchen
Administrator
Echt jetzt? Wie gesagt kann ich nur von NH, MA, VT, etc. sprechen - hier sind die oeffentlichen Toiletten im allgemeinen wirklich sauber, vor allem in den State Parks, wozu ja die Straende gehoeren. Das ist sogar meinen Besuchern aus Deutschland positiv aufgefallen.
Also am Strand von Coney Island musste ich leider aber auch, um aus dem nassen Badeanzug zu kommen, da war das auch ekelhaft dreckig.... Da springe ich auf keinen Fall mehr in den Atlantik.
 
Klingt echt nicht wirklich toll... Schade da hatte ich mir doch mehr erhofft. Wie ist das Leben sonst?
Habe von anderen Dingen noch gehört. Es soll beispielsweise viel mehr Services geben die es hier nicht gibt oder nicht flächendeckend. Obwohl es kein offizielles Rückgaberecht gibt soll es wohl weit verbreitet sein alles mögliche zurück geben zu können und das auch weit mehr als die 14 Tage Rückgaberecht in Deutschland.
Auch habe ich gehört die Menschen wären freundlicher, immer auf Smalltalk aus und niemand fühlt sich belästigt falls man von einem fremden angequatscht wird.
Außerdem habe ich mal ein Gerücht gehört dass man in USA niemanden direkt kritisieren soll. Ein umgeschriebenes Gesetz quasi. In großen Firmen würde man es vermeiden zu sagen "du hast das falsch gemacht" oder "also wenn das nicht besser wird kriegen wir zwei ein Problem". Das soll sogar ein richtig großes no go sein.

Man würde eher so Sätze sagen wie "darf ich dir dabei helfen dies und jenes besser zu gestalten" direkte Kritik soll absolut unerwünscht sein. Stimmt das?

Außerdem soll die USA besonders viele Feiertage haben?
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Während es in Deutschland schon ein tolles Lob ist, wenn jemand sagt: "Ist okay, kann man machen." Wäre ein US-Bürger wohl eher tödlich beleidigt und voller Selbstzweifel.
In den USA wird erwartet, dass man extrem überschwänglich lobt, etwas was meinem norddeutschen Gemüht so gar nicht behagt.
Hatte es bisher nur einmal erlebt, dass uns ein Amerikaner freundlich und grundlos anspricht, das war am Strand von Sarasota und in meiner europäischen Denke hatte sofort alle Alarmglocken an.
Ansonsten wirkt die Freundlichkeit oft, als sei man schon seit 30 Jahren beste Freunde, aber es wirkt nur so. Die Freundlichkeit ist oberflächlich und als solche auch gemeint. In etwa so, wie in der Schweiz zumindest auf dem dich Land jeder grüßt, aber man spürt dass es nur ein anerzogener Reflex ist.

 

Suze

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Citizen
Naja, es stimmt schon, dass man einfach leichter ins Gespraech kommt mit Fremden, z.B. in der Warteschlange im Supermarkt, oder wenn man sonst irgendwo Schlange steht (wie wir z.B. bei der Covid-Impfung im Fruehjahr). Das finde ich ausgesprochen nett, dass man mit wildfremden Leuten einfach mal so plaudert.
Das mit dem kritisieren bzw. 'durch-die-Blume-sagen' - da ist schon was dran. Ich finde aber, dass die Leute hier im Nordosten schon wesentlich direkter sind, als beispielsweise in den Suedstaaten oder auch in TX (kann ja nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen).

Das mit den vielen Feiertagen sollte sicherlich ein Witz sein, oder? :D1
 

Wendy

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Moderator
Es gibt zwar 11 Feiertage - und die gelten meist auch in allen Bundesstaaten (müssen aber nicht) und fallen die aufs Wochenende, werden sie "vorgezogen oder nachgeholt".

Das heißt aber nicht, daß Du unbedingt an diesen Tagen bezahlt frei hast. Nur wenn Du bei staatlichen Behörden arbeitest, hast Du 10 bezahlte Feiertage.

"The Federal Government provides employees with 10 paid holidays each year.1 Private sector employers may provide these holidays off with pay, holidays off without pay, or holiday pay for working on a holiday, but they are not necessarily required to offer any of these options. It depends on the employer's company policy regarding holidays.
Private companies are not required to close for holidays, or to pay overtime or holiday pay to their employees for working on a holiday. Even if they do close, they are not legally required to compensate workers with paid time off (PTO). However, companies may have policies that provide for holiday pay or paid time off."

Die meisten Arbeitgeber zahlen nur für einen Teil der Feiertage Gehalt. "A smaller percentage of businesses also planned to offer paid time off for Martin Luther King Jr.’s birthday (39%), Presidents Day (34%), "Columbus Day" (also observed as Indigenous Peoples Day) (14%), and Veterans Day (19%). "

Du kannst also von etwa 6 oder 7 bezahlten Feiertagen ausgehen. (in Deutschland variieren sie ja nach Bundesland bis zu 14 - wobei natürlich die Jahre doof sind, wo viele Feiertage aufs Wochenende fallen, bei uns wird nicht nachgeholt oder vorgezogen. 2021 war da nicht so toll)
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Klingt echt nicht wirklich toll... Schade da hatte ich mir doch mehr erhofft. Wie ist das Leben sonst?
Habe von anderen Dingen noch gehört. Es soll beispielsweise viel mehr Services geben die es hier nicht gibt oder nicht flächendeckend. Obwohl es kein offizielles Rückgaberecht gibt soll es wohl weit verbreitet sein alles mögliche zurück geben zu können und das auch weit mehr als die 14 Tage Rückgaberecht in Deutschland.
Auch habe ich gehört die Menschen wären freundlicher, immer auf Smalltalk aus und niemand fühlt sich belästigt falls man von einem fremden angequatscht wird.
Außerdem habe ich mal ein Gerücht gehört dass man in USA niemanden direkt kritisieren soll. Ein umgeschriebenes Gesetz quasi. In großen Firmen würde man es vermeiden zu sagen "du hast das falsch gemacht" oder "also wenn das nicht besser wird kriegen wir zwei ein Problem". Das soll sogar ein richtig großes no go sein.

Man würde eher so Sätze sagen wie "darf ich dir dabei helfen dies und jenes besser zu gestalten" direkte Kritik soll absolut unerwünscht sein. Stimmt das?

Außerdem soll die USA besonders viele Feiertage haben?

Feiertage...Nein, nicht viele und ansonsten koennen nur die die Feiertage nutzen, die auch wirklich frei haben. Feiertage sind hier wie der Sonntag. D.h. kein wirklicher Ruhetag. Government agencies und offices sind dicht, ja. Aber es gibt Arbeitgeber, die auch an Feiertagen wie gehabt geoeffnet sind. Es gibt kein Gesetz, welches besagt, dass private businesses an federal offices nicht operieren duerfen.

Freundlichkeit...da geht es mir wie Suze. Man kommt wirklich oefter ins Gespraech mit Fremden, aber ansonsten ist vieles oberflaechlich.
Hier bei uns im Sueden sieht man das sehr oft. Vornerum super freundlich, hintenrum geht's dann los. Laestereien vom Feinsten, aber alles okay, wenn der Zusatz "bless your/her/his heart" hinterhergeschmissen wird.
"Bless your heart" ist das "F*** you!" der religioesen hier bei uns.
Generell ist Direktheit eher verpoennt. Da eckt man oft an. Und wenn mein Mund es nicht sagt, sagt es mein Gesicht. :D1
Hatte schon mehrmals Gespraeche mit Vorgesetzten, Kollegen, Chefs, in denen ich direkt sagte, dass man bei mir kein sugarcoating braeuchte und dass sie klipp und klar sagen sollen, was das Problem ist und nicht mit der sandwich technique anfangen brauchen.
Was eine Zeitverschwendung.

Sarkasmus ist auch so'n Fall fuer sich. Galgenhumor ebenso.

*weiterueberleg*
Hilfsangebote gibt es auch genug. Aber hier habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass das nur so hergesagt wird. Man versucht sich eben als toll darzustellen, aber wenn man das Hilfsangebot a nehmen moechte, hat dann ploetzlich niemand Zeit.

Es gibt aber schon viel Hilfsbereitschaft innerhalb der eigenen community.
In unserer Nachbarschaft ist es zum Beispiel stinknormal, Dinge, die man nicht mehr braucht den Nachbarn umsonst anzubieten.
Der eine stellt Kinderfahrraeder in die Gruppe. Der andere alte, aber noch gute Moebel. Der naechste fragt, ob jemand frisches Gemuese braucht, weil im eigenen Garten zu viel fuer einen Haushalt gewachsen ist. Andere sammeln Kleiderspenden fuer women's shelter.
Keiner verlangt etwas.

Es dauert aber Freundschaften zu finden, weil man eben zugezogen ist. Wie in Deutschland eben auch.
Ich wohne in einer Militaerstadt und da ist es doppelt so schwer enge Verbindungen aufzubauen, weil die meisten eben nach drei, vier Jahren wieder umziehen.
Wir haben hier wirklich gute Freunde gefunden. Aber die eine ist aus Suedkorea, die anderen waren jahrelang in Deutschland stationiert, und die andere war zuerst meine Friseurin (stammt aus Brasilien). Das Ding ist also, dass es immer nur Personen sind, die aehnliche Erfahrungen wie man selbst gemacht hat. Mit Alteingesessenen ist das viel schwieriger, vor allem wenn diese noch nie ueber Bundestaatgrenze oder county hinauskamen. Da bin ich eben immer noch der socialist/communist oder auch gerne mal der Nazi. Oder ich werde behandelt als ob wir erst aus den Hoehlen gekrochen waeren.

Aber das Problem mit Zugezogenen kannte ich schon aus Deutschland. In meinem Heimatdorf gilt man auch nach Jahrzehnten als Zugezogener. Meine Mutter ist nach 60+ Jahren dort endlich eine von denen.:haha
 

John.Doe

Well-Known Member
In Sachen Feiertagen: Es gibt zwar weniger und ich bin da realistisch, manche sagen 11 aber wirklich sind es nur 6: Memorial Day, Independence Day, Labor Day, Veterans Day, Thanksgiving, Christmas, and New Year.
Der Rest bedeutet oft nur, dass Banken usw geschlossen haben. Wenn man in einem Geschaeft arbeitet zaehlen keine Feiertage. Die oben genannten sind fuer mich die einzigen die wirklich eine Tag "off" bedeuten koennten.

ABER es gibt was ich den "Holiday Refund" nenne, wenn ein Feiertag aufs Wochenende faellt, dann kriegt man den entweder am Freitag vorher oder am folgenden Montag. Also es ist nicht wie in Deutschland, dass Weihnachten und Neujahr beides auf dem Wochenende landet und man hat nichts davon ;)
 
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