Und immer lockt das Plastik

[ollie]

Auch das ist Amerika: bei Unemployment gibt's ne Kreditkarte! Na nicht ganz, ne Debit card. Huebsch isse aber, mit Wappen und so

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[Ace]

Naja, Debit Card ist ja eigentlich nur das pendant zur EC-Karte, die haben die Arbeitslosen in Deutschland ja auch.

 

[Wendy]

Ich könnt mir im übrigen vorstellen, daß auf die Karte das Arbeitslosengeld gebucht wird....

Denn die Chase Bank macht in vielen Bundesstaaten Abwicklungen, die wir als "staatliche" Aufgaben kennen.

Mehrere (ich weiß nicht, ob alle) Bundesstaaten schreiben z.B. die Bearbeitung der Steuererklärungen, die auf Papier gemacht werden aus und Großbanken bewerben sich in einem bestimmten Turnus darum, das für den Staat zu erledigen. (ich hab 4 Jahre im Hinterkopf). Von etwa August bis November wird die Software da auf die neuen Steuerformulare fürs Folgejahr umgestellt. Ab dem neuen Jahr werden die Steuererklärungen dann angeliefert (täglich) und werden dort durch Hochleistungsbelegleser gejagt. Für „Lesefehler“ gibt’s ne Abteilung mit Datentypistinnen, die das Nach-eingeben.

Angelieferte Belege haben eine sehr kurze Frist, binnen derer sie bearbeitet sein müssen (ich habe eine 48-Stunden-Frist im Kopf, innerhalb derer ggf. der Rückzahlungsscheck auf dem Weg sein muß). Protokolle werden täglich an den Staat geschickt.

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß auch andere Arbeiten in ähnlicher Form an die Banken ausgelagert werden. Und Chase spielt da auf jedem Fall ganz oben mit.

Wendy

 

[Lileigh]

Ich könnt mir im übrigen vorstellen, daß auf die Karte das Arbeitslosengeld gebucht wird....

Jap, genau so ist es. Mein Mann bekam damals (als er hier noch auf Jobsuche war) auch direkt eine Karte. Mit dieser hatte er dann Zugriff auf sein Arbeitslosengeld, das woechentlich gezahlt wurde.
Genauso wird es auch mit den food stamps gemacht. Bei den food stamps hat es dann noch den Vorteil, dass es auf den ersten Blick nicht allzu offensichtlich ist, dass man auf diese angewiesen ist.

 

[Wendy]

Man muß sich ja einfach vor Augen halten, daß ein Überweisungssystem wie in Deutschland bis vor ganz wenigen Jahren völlig unbekannt war (da wurde nach wie vor mit Scheck bezahlt - Geld erhielt man mit Pay-Check - bezahlt hat man mit Karte - und die Rechnung am Monatsende der Kartengesellschaft wurde wiederum mit einem Scheck beglichen).

Inzwischen gibts zwar was Überweisungsähnliches - es hat aber bei weitem nicht die Popularität wie bei uns - und wird (im Vergleich zur Bevölkerungsanzahl) eher wenig genutzt.

So eine Karte macht es dem Amt und der ensprechenden ausführenden Stelle halt einfacher, das Geld zuzubuchen.

Wendy