Da hat wohl jemand Emmas Teenie-Manual nicht gelesen....pffff

anjaxxo

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Einer hat's entdeckt und inzwischen haben schon 10! meiner Freunde (deutsche und amerikanische) diesen link hier auf facebook gepostet:

:link

Was haltet ihr denn davonP

Hier mal meine Meinung:

Fuer mich ein typischer Teenager, hasst Hausarbeit und hier und da mal die Eltern. Ja und?
Grund in den Laptop zu schiessen? Nope. Wieso hat der Ballerkopp ueberhaupt eine Waffe?
Bloeder Cowboy :cowboy bin ich froh, dass ich solche Eltern nicht hatte, sondern verstaendnisvolle (aber bin auch froh, dass meine Tochter nicht solche Sachen ueber mich auf facebook schreibt...).

Hab den ja schon oefter gebracht: Ich hab mein Kind auf die Welt gebracht, also schulde ich ihm was, das Kind schuldet mir gar nix.

Kuemmer ich mich um meine Eltern? Klar, meine Mama ist ja nur noch da, aber fuer sie wuerde ich alles tun.
Tu ich das, weil sie es von mir erwartet? Nope. Ich tu das, weil ich sie liebe und sie mir eine tolle Kindheit und Jugend geschenkt hat, auch wenn's manchmal gekracht hat.
 

frollein pampel

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Mit ner Knarre laesst sich einfach alles loesen, Bravo! Und der Tochter auf Facebook nachspionieren, gut gemacht! :applaus
Bei dem Vater braucht man aber auch keine Feinde mehr. So ein (Moechtegern-)Cowboy, das trifft es echt gut. Wenn ich den Typen schon so betont laessig Zigarette rauchend (tolles Vorbild) in seinem Stuhl sitzen sehe, so richtig uebermaennlich kuenstlich. Fehlt nur noch die Bierdose. Und schlecht wird mir, wenn er den Mund aufmacht...wie im Kindergarten a la "die undankbare xyz hat was gemeines ueber mich gesagt, jetzt muss ich mich raechen" Als Elternteil sollte er ueber solche im privaten Raum geaeusserten Beschwerden der Tochter stehen und vor allem ihre Privatssphaere respektieren. Was sie auf Facebook ueber ihn schreibt, geht ihn schlicht und ergreifend nichts an. Hat er sonst keine Hobbies?
Ich empfand meine Eltern mit 15 auch als fiese Sklaventreiber...
Schoen gruselig sind auch teilweise die Kommentare - inhaltlich ( "man sollte die Pruegelstrafe wieder einfuehren" bekam 193 Likes) als auch die reschtschreibfehla ("prevelage"):hehe
 
S

Selfkant

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In anderen Foren wird auch darueber geschrieben, in einigen finden die Mitschreiber sein Verhalten gut.

Meiner Meinung nach haette er sich lieber ne Haushaelterin besorgen sollen, anstatt sein Kind dazu zu zwingen!
 

Emmaglamour

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Hm. Den Laptop zu "er"schießen, das ist an Doofheit kaum zu überbieten. Aber sofern der Vadder recht hat und die Tochter tatsächlich lediglich die von ihm genannten Aufgaben wirklich zu erledigen hat (was vielleicht 'ne Viertelstunde Haushaltsarbeit pro Tag ist), sollte die Tochter sich doch mal überlegen, ob es richtig ist, ihre Eltern öffentlich so zu diskreditieren, nur weil sie sich an einem Haushalt beteiligen muss, in dem sie selber Dreck und Arbeit verursacht. Facebook-Postings sind nun mal öffentlich (einige mehr, andere weniger, aber "Privatäußerungen" sind das sicher nicht), und Familienstreitigkeiten haben auf Facebook oder anderswo in der Öffentlichkeit nun mal nichts verloren. Das ist eine Lektion, die sie sicher lernen sollte. Wenngleich nicht unbedingt auf diese Weise.

Wir haben als Kinder und Jugendliche Zuhause kräftig mithelfen (auch mitarbeiten) müssen, und wir haben trotzdem Zeit für Hobbys und Freunde gehabt. Männes Kinder mussten in dem Alter auch allesamt 'nen Nebenjob haben (und "richtige" Hobbys), und hatten dennoch Zeit für Freunde, Schlaf (!), Hausaufgaben und gute Abschlüsse. Die Mittlere hat ihre Highschool ein Jahr vorzeitig und mit 'nem AA-Degree beendet. Alles in allem denke ich, dass in der Cowboy-Familie wohl alle Beteiligten einen an der Waffel haben. Die Tochter, weil sie Faulheit und Anspruchsdenken für Tugenden hält, der Vater, weil er glaubt, Gewalt sei eine Lösung und die Mutter, weil sie das auch noch unterstützt. Bei denen wäre vielleicht 'ne Familientherapie mal angebracht...
 

Ezri

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Als Elternteil sollte er ueber solche im privaten Raum geaeusserten Beschwerden der Tochter stehen und vor allem ihre Privatssphaere respektieren. Was sie auf Facebook ueber ihn schreibt, geht ihn schlicht und ergreifend nichts an.


Facebook ist öffentlicher Raum und wird daher gern auch zum Mobben verwendet. Ein Tagebuch wäre ein Privatraum, aber ganz sicher nicht Facebook. Facebook ist so öffentlich wie dieses Forum hier, die Tagesschau im TV oder die Schlagzeile der Bild.
 

anjaxxo

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Alles in allem denke ich, dass in der Cowboy-Familie wohl alle Beteiligten einen an der Waffel haben. Die Tochter, weil sie Faulheit und Anspruchsdenken für Tugenden hält, der Vater, weil er glaubt, Gewalt sei eine Lösung und die Mutter, weil sie das auch noch unterstützt. Bei denen wäre vielleicht 'ne Familientherapie mal angebracht...

Ja, das glaube ich auch. Scheint keiner von denen wirklich konfliktfaehig zu sein. :vogel

Aber, dieses Video auf Facebook zu reposten und dann noch lustig zu finden, finde ich absolut daneben. Shame on my friends (inzwischen sind es schon 15....)
 

Emmaglamour

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Aber, dieses Video auf Facebook zu reposten und dann noch lustig zu finden, finde ich absolut daneben. Shame on my friends (inzwischen sind es schon 15....)
Ich finde das, ehrlich gesagt, gar nicht schlecht, dass das Video quasi viral geht, denn ich denke, dass es für den einen oder anderen doch so einprägsam ist, dass er/sie danach vielleicht noch ein zweites Mal überlegt, ob er/sie auf "senden" drückt oder nicht.

Ich habe in der Anfangsphase des privat genutzten Internets und in den allerersten Anfängen des Bloggings (als das noch nicht mal "Blogging" hieß, sondern "Internettagebuch" und total revolutionär war! Wir gehörten seinerzeit zu den Ersten in Deutschland, die das überhaupt machten und waren sogar das Ziel von TV- und Magazinbeiträgen) mal über etwas geschrieben (vergleichsweise harmlos übrigens), das dazu führte, dass ich meinen Job verlor. Und das, obwohl ich nicht mal mit Klarnamen im Netz unterwegs war und nie im Leben Dritte namentlich erwähnt hätte. Zwar konnte ich die fristlose Kündigung des Arbeitgebers seinerzeit relativ flugs in einen Aufhebungsvertrag mit sofortiger Freistellung, drei Monaten Lohnfortzahlung plus ordentliche Abfindung umwandeln (sprich: man sah arbeitgeberseitig ein, dass das Problem, das ich angesprochen hatte, real existierte - trotzdem war nicht der Problemverursacher seinen Job losgeworden, sondern ich als "whistle blower"), und ich wollte seinerzeit sowieso den Job wechseln, so gesehen war ich nicht mal unglücklich, aber die Ausmaße einer eher unbedachten Äußerung waren mir damals nicht klar. Das Internet war auch so neu, dass die Folgen vielen Leuten wohl kaum klar sein konnten.

Heute würde nach dem, was ich damals geschrieben habe, niemand mit der Wimper zucken. Die Zeiten haben sich geändert. Es hat sich aber noch 'was geändert: Das Internet vergisst nichts mehr. Die Website von damals ist lange vom Netz, und der fragliche Beitrag (der eh nur 12 Stunden online war, ehe ich ihn auf Drängen eines besorgten Kollegen gelöscht hatte) ist selbst über Wayback-Archive nicht mehr auffindbar. Google war noch nicht erfunden, die Metasuchmaschinen hatten schlechtere Suchalgorithmen und fanden vieles nicht, Backups und Archive und Suchmaschinenoptimierung und Websiteverschlagwortung steckten in den Kinderschuhen. Mein alter Artikel ist "gone for good". Aber heute? Solche Dinge bleiben. Ich habe meine Lektion damals gelernt, und ich hatte Glück, dass ich die Angelegenheit so regeln konnte, dass sie mir nicht geschadet hat (habe später sogar wieder für dieselben Leute gearbeitet). Aber wer sich heutzutage so etwas leisten würde, der müsste damit rechnen, dass die Sache immer wieder hochkocht und eine Karriere auf Dauer ruinieren könnte.

Wenn nun dieses Video des durchgeknallten Vaters und seiner merkwürdigen Tochter und ihrer eigenwilligen Form der Kommunikation dazu führt, dass zumindest ein paar Teenager oder Collegekids mal überdenken, was sie da eigentlich ins Netz stellen, dann ist ein wichtiges Ziel erreicht. Wie Ezri sagt: Das Internet ist als Mobbingplattform enorm beliebt, und wir sollten im Hinterkopf behalten, dass sich schon Jugendliche und Kinder umgebracht haben, weil sie die Mobbingaktionen nicht mehr ertragen konnten.
 

anjaxxo

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Du hast auf jeden Fall Recht, dass man mit dem Internet vorsichtig sein muss.
Aber nicht nur die Tochter, auch der Vater.

Ich habe mich auch weniger darueber aufgeregt, wie viele Leute das auf ihrer Pinnwand veroeffentlicht haben, sondern, was sie dazu geschrieben haben, die fanden das alle toll von dem Vater, fanden das lustig.
Ich finde das gar nicht lustig.
Das zeugt davon wie krank diese Familie ist, wie gewaltbereit der Vater ist, ich moechte wirklich nicht wissen, wie es dort zugeht.

Ich habe als Teenie meine Eltern auch manchmal auf den Blocksberg gewuenscht, aber wenn es hart auf hart kam, dann haben wir als Familie immer zusammengehalten und waren fuereinander da.

So muss es in einer Familie zugehen:

[video=youtube;Y0WGUzhs2Vk]http://www.youtube.com/watch?v=Y0WGUzhs2Vk[/video]
 

Emmaglamour

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Du hast auf jeden Fall Recht, dass man mit dem Internet vorsichtig sein muss.
Aber nicht nur die Tochter, auch der Vater.
Da stimme ich Dir auf jeden Fall zu.
Ich habe mich auch weniger darueber aufgeregt, wie viele Leute das auf ihrer Pinnwand veroeffentlicht haben, sondern, was sie dazu geschrieben haben, die fanden das alle toll von dem Vater, fanden das lustig.
Ich finde das gar nicht lustig.
Nein, lustig finde ich das auch nicht. Aber aufschlussreich. ;)
So muss es in einer Familie zugehen:

[video=youtube;Y0WGUzhs2Vk]http://www.youtube.com/watch?v=Y0WGUzhs2Vk[/video]
:up
 

Lileigh

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Citizen
Meine Nichte ist auch ein "Ich verbreite alle Informationen ueber Facebook"-User. Ich kann da nur zuschauen und bin zum Teil entsetzt. Ich hatte ja schon im Schul-Thread ueber sie geschrieben. Sie hinkt weit in der Entwicklung hinterher, ist wie ein trotziger Teenie und und und. Ich verstehe, dass sie auf diesem Wege andere Jugendliche kennenlernt, weil sie es so im direkten Umfeld nicht wirklich schafft. Aber ich finde meine Schwaegerin da einfach zu lasch und bei mir gilt einfach die Ausrede nicht, dass sie mit fast 20 alt genug sei und wisse, was sie tut. Sie ist geistig einfach noch nicht so weit.

Generell wird die Gefahr im Netz unterschaetzt; von anderen und auch den dreien. Ich fragte sie neulich, ob sie das nicht stoert, dass ihre Tochter jeden Tag einen anderen Typen (zudem noch fremd) als festen Freund in ihren Beziehungsstatus eintraegt und entsprechende Kommentare auf ihrer oeffentlichen Seite gepostet werden. Noe, sie sei ja alt genug und sie haette ihre Tochter schliesslich dazu erzogen solchen Menschen kein Gehoer zu schenken.
Das ist sicherlich ganz nobel, aber ich finde, dass da auch bei gesunden Teenagern die Eltern eine Veranwortung tragen. Da wurden Kraftausdruecke gebraucht und das von Leuten, die alle auf ihrer Freundesliste zu finden sind. Ich war natuerlich die Tante und Schwaegerin, die uebertreibt als sie sagte, dass ich Fremde gar nicht erst auf die Liste packen und schon gar nicht lassen wuerde, sollte mich einer dieser "Freunde" beleidigen. Ich versuche auch schon seit eh und je diesen Teil der Familie zu ueberzeugen, dass ich keine Bilder meiner Kinder auf der Seite meiner Nichte wuensche, solange wildfremde Menschen dazu Zugang haben. Es seien ja keine Fremde, sondern ihre "Freunde".

Ich bin da richtig streng. Meine Kinder duerfen sich gerne ueber uns Eltern beschweren und auch meckern, aber irgendwelche Beitraege auf social networking sites gehoeren fuer mich nicht dazu. Meinetwegen per e-mail mit der besten Freundin oder dem besten Kumpel, die man hinterher sowieso den halben Tag sehen wird. Aber Streitigkeiten und aehnliche Probleme sind fuer mich als "zu privat" einzustufen und gerade Jugendliche, die ja immer gerne so erwachsen sein moechten, ignorieren die Gefahren im Netz gewaltig.
Meine Guete, ich habe erwachsene Menschen auf meiner Freundesliste, die sich wundern, dass sie sich staendig irgendwelche Trojaner einfangen, deren Accounts staendig gehackt werden und die jeden Spacken auf ihrer oeffentlichen Pinnwand wissen lassen, dass sie jetzt mal die naechsten drei Wochen in Urlaub fahren werden. Ich lasse diese Menschen mittlerweile dumm sterben. Warnhinweise bringen da sowieso nichts. (Ich kotze auch regelmaessig, wenn mein kompletter newsfeed mit dem gleichen Kettenmail-Rotz zugespamt ist. Ich hab's ja gerafft, dass alle den besten Mann, die tollste Tochter, den schoensten Hund haben und sowieso das allertollste und bestesteste Leben fuehren....wie war das mit den scheiss Herzen!?)

Wenn Erwachsene mit Lebenserfahrung die Gefahren des Internets ignorieren, wie sollen es diese ganzen Teenies mit der normalen pubertaeren Wahrnehmungsstoerung lernen? Von Eltern, die auf laptops ballern ganz gewiss nicht. Wer persoenliche Dinge postet, muss eben ein paar Schritte weiterdenken. Wenn jemand etwas ganz banales auf seine Wand schreibt (Wetter bloed, Sportteam XY hat verloren usw.), geht davon keine Gefahr aus. Aber jedes Preisgeben von persoenlichen Informationen macht einen verletz- und angreifbar und da hat man als Eltern einfach die Verantwortung ein Auge darauf zu werfen. Da geht es nicht ums Spionieren, sondern einfach darum, dass zuviel preisgegeben wird (und das verstehen einfach die wenigsten) und sobald eine Sicherheitseinstellung nicht bedacht wurde, weiss beispielsweise jeder, dass das eigene Kind vom Freund verlassen wurde, weil es schlecht im Bett war.
Wenn es soetwas ins Tagebuch schreibt, ist es etwas anderes. Das Internet muss aber einfach auch von der anderen Seite betrachtet werden.

Meine Nichte hat vor zwei Wochen einen oeffentlichen Aufruf auf facebook gepostet, dass ihr Freund (den sie noch nie zuvor getroffen hat) von seiner Mutter vor die Tuer gesetzt wurde und er nun eine Bleibe suche. Er stand abends um 20 Uhr bei meiner Schwaegerin vor der Tuer. Meine Nichte hatte ihn eingeladen dort zu uebernachten. Natuerlich gab es ein Donnerwetter. Man hat ihn zwar nicht vor die Tuer gesetzt, aber meine Schwaegerin und ihr Mann haben die komplette Nacht Wache geschoben.

Welcher Teenie kennt schon 500+ Freunde und kann deren Absichten alle einschaetzen? Da soll man als Eltern einfach die Augen verschliessen, weil es die Privatsphaere des Kindes ist? Noe, ich bin und bleibe da streng. Das Geschrei ist naemlich hinterher immer groesser als das Gemecker zuvor.
 
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