Baseball

B

brenfan

Guest
Baseball scheint mir hier ziemlich unterrepräsentiert zu sein. Dabei ist es imho die beste Sportart um das "gute" America zu erleben. Baseball Fans sind einfach super nett und jederzeit zu einem Gespräch bereit. Wir haben einige dauerhafte Freundschaften im Stadion knüpfen können.
Nicht umsonst wird Baseball hier auch als "the thinking man's sport" bezeichnet, wobei "man" in die Irre führt, es sind genauso viele Frauen und Kinder im Stadion und alle sind immer friedlich (ausser in Philly...). Mit allem Respekt, bei den anderen Sportarten trifft man auf zu viele Idioten (Confederate flag und so weiter...).
Ihr werdet auch sehen, dass insbesondere viele deutsche Namen in den Teams zu finden sind.
Wenn man erst einmal die Regeln begriffen hat, und da sind deine Sitznachbarn im Stadion IMMER behilflich, kommt man auch nicht wieder davon los. So ging es jedenfalls mir, dem aktiven Fussballer, als ich als Student vor vielen Jahren zur Zeit der "Big Red Machine" nach Cincinnati kam.
Meine heutige Frau hat mich dazu gebracht. Sie war wie so viele schon als Kind mit dem Papa zu den Spielen gegangen, und hat mich dann einfach mitgenommen, Widerspruch war nicht geduldet. Sie ist natürlich noch heute Fan der Reds, während ich inzwischen fan der Rays hier in Tampa bin. Aber egal, ein Besuch im Stadion ist immer wieder etwas besonderes. Wir gehen immer extra früh damit wir die Spieler beim Aufwärmen ganz dicht sehen und ab und zu auch mit ihnen sprechen können. Auch nach dem Spiel bleiben wir meist noch, aus genau dem gleichen Grund. Wir haben inzwischen eine ziemliche Auswahl an signierten Bällen, auch die absoluten Stars sind fast immer approachable.
Alles in allem sind wir fast immer an die 5 Stunden im Tropicana Field und es wird uns nie langweilig.
Versucht es mal, ein toller Sport und die beste Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen.
 

Blauregen

Well-Known Member
Also ich hab die Astros hier nun schon 2 Mal verlieren sehen. Beide Male hatten wir einen absoluten Baseball-Freak dabei, der frueher auch mal selber aktiv gespielt hat und uns sehr geduldig alles auch mehrfach erklaert hat. Aber bei mir klickt es nicht. Ich finde das ziemlich langweilig, ehrlich gesagt. Und endlos lang ...

Dass man da aber sehr gut Leute kennen lernen kann, glaube ich gerne. Das fand ich ganz lustig, wie da gequasselt wurde und zwischendurch noch mal was zu Essen und Trinken geholt wird. Das waren ganze Familienausfluege ins Stadion.

Allerdings bin ich auch kein typischer Sportfan. Sportfan ja, weil ich es liebe, selber Sport zu treiben (hab in Deutschland mehrere Sportgruppen geleitet und hab auch zugesehen, dass mein Uebungsleiterschein nicht verfaellt, waehrend ich jetzt hier drueben bin).
Aber Sport zu gucken ist fuer mich eine Qual. Vor allem wenn es um Baelle geht. Obwohl ich selber gerne Fussball spiele. Nicht gut, aber mir macht es trotzdem Spass. Und als Soccermom tauge ich nun gar nicht...

Als ich noch in Deutschland war, hatten wir mal einen Baseballtrupp aus Texas bei uns in der Stadt zu Gast und die haben mit unserem einen Baseballverein eine Trainingseinheit zusammen gemacht, wobei auch Publikum eingeladen war und ein toller Kommentator ueber Lautsprecher das Ganze erklaert hat. In den Pausen haben die Amis dann mit den anwesenden Publikumskindern kleine Spielchen gemacht. Das war schon toll gemacht, muss ich sagen. Und eine schoene Atmosphaere. (Hab sogar eins von den Spielchen fuer meine Sportstunden uebernommen.)
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Baseball ist langweilig, Blauregen, weswegen The Thinking Woman lieber Zuhause bleibt. ;)
Übrigens ist Baseball nicht wegen des Sports an sich populär geworden, sondern wegen des Mangels an Action. "Man" geht nämlich nicht zum Baseball, um sich das Spiel anzugucken, sondern um sich mit seinen Sitzplatznachbarn zu unterhalten. Die drei Minuten pro Stunde, die mal 'was passiert, guckt man mal eben kurz hin, und dann schnackt man weiter.

And finally: Die Welt hat Baseball sowohl Fidel Castro zu verdanken (hätten die Yankees ihn gedraftet, wäre der Welt das heutige Kuba erspart geblieben) als auch POTUS Dubya, denn der konnte seine Präsidentschaftskandidatur nur finanzieren, weil er sich mal billig in die Rangers eingekauft hatte und seine Anteile dann Jahre später teuer verhökert konnte. Ohne die MLB hätten wir nicht acht Jahre Dubya, sondern mutmaßlich acht Jahre Al Gore im Weißen Haus gehabt - ich weiß, was mir lieber gewesen wäre...

PS: Ich war als Sportjournalistin nun wirklich in vielen Footballstadien, Basketballarenen und Eishockeyhallen dieses Landes; die Konföderiertenflagge habe ich da nirgendwo gesehen. Brenfan spinnt, echt.
 
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