Wie Wahlen in der Schweiz aussehen können...

Ezri

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Okay, bei uns im Thurgau wird mal wieder gewählt. :ch

Es werden unter anderem der Friedensrichter (richtig gelesen und wie man spätestens jetzt weiß, gar nicht typisch amerikanisch) gewählt, fünf neue Mitglieder des Regierungsrates, drei neue Berufsrichter, vier nebenamtliche Mitglieder des Bezirkgerichts, Präsident des Bezirkgerichts usw. gewählt.

Das Interessante an den personenbezogenen Wahlen, es gibt nur genauso viele Personen die sich zur Wahl stellen, wieviel Ämter gerade neu belegt werden sollen. Dennoch wählt das Volk und trägt dann brav die einzigen Kandidaten ein, die zur Wahl stehen. Naja Hauptsache Papier verbraucht. :haha

Dann gibt es noch Volksabstimmungen, diesmal fünf an der Zahl. Sie fangen alle an mit: "Wollen Sie... "
Man darf dann Ja oder Nein hinschreiben, angekreuzt wird nix.
Da gibts dann so Volksinitiativen wie: "Sechs Wochen Ferein für alle" oder "Schluss mit uferlosem Bau von Zweitwohnungen." etc.
Okay, es gibt auch sinnvolle Abstimmungen, aber man wird bei solchen Abstimmungen mit jeder Menge Papier bombardiert. :hmm
 

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Und genau das führt dazu, dass die Wahlbeteiligung selbst für die Wahl der Volksvertretung immer im Keller ist (deutlich unter 50%). Für die lokalen Wahlen im Thurgau lag die Beteiligung zuletzt unter 34% ...
 

Ulrich

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Es gibt keine 50% Huerde fuer die personenbezogenen Wahlen? Wenn also weniger als die Haelfte der Wahler (bzw. des wahlberechtigten Volkes) einen Kandidaten unterstuetzen, dann gilt er nicht als durchgefallen? Hatten wir so etwas nicht mal in einem oestlichen Nachbaarstaaten der alten Bundesrepublik? :)

Apropos Wahlen:

Kreml : Herr Putin, wir haben gute und schlechte Nachrichten fuer Sie.

Putin: Oh, gebt mir die schlechten zuerst.

Kreml: OK, Medvedev hat 75% der Stimmen gewonnen.

Putin: Das ist ja schrecklich. Und was sind die guten Nachrichten?

Kreml: Sie haben 76% gewonnen.
 

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Nö, gibt es hier nicht; theoretisch reicht eine Stimme damit du gewählt bist ... ;)
 

Emmaglamour

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Es gibt keine 50% Huerde fuer die personenbezogenen Wahlen? Wenn also weniger als die Haelfte der Wahler (bzw. des wahlberechtigten Volkes) einen Kandidaten unterstuetzen, dann gilt er nicht als durchgefallen? Hatten wir so etwas nicht mal in einem oestlichen Nachbaarstaaten der alten Bundesrepublik? :)
Die Anzahl der Wähler und die Anzahl der wahlberechtigten Personen, das sind ja zwei grundverschiedene Dinge. Und zumindest hier in Florida ist es auch nicht notwendig, dass ein Kandidat mindestens 50% der Stimmen erreicht, um gewählt zu werden. Unser aktueller Gouverneur, der ins Gefängnis gehörende Verbrecher und Medicaid-Betrüger Rick Scott, hatte die Wahl 2010 mit 48,9% der Stimmen für sich entschieden (Alex Sink hatte damals 47,7% der Stimmen erhalten).

Und wie wir uns alle noch erinnern hatte George Dubya Bush in den Wahlen 2000 sogar weniger Stimmen als Al Gore (also per se weniger als 50%), und das hat auch niemanden gestört.. Bush hatte 47,9% der Stimmen erhalten und Gore hatte 48,4% der Stimmen erhalten. Was wieder mal bewies, dass die USA eben kein demokratisches Land sind.
 

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:auslach Letztendlich ist es ein Problem des Wahlsystems, sprich "The winner takes it all". Wobei die Wahlmänner hatten damals ja schon ihre Berechtigung, man hätte sicher in der Zwischenzeit das Wahlsystem anpassen können aber das kannst du ja im Normalfall vergessen ...
 
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