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Ezri

Adminchen
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Aber wenn er sich vielleicht irgendwann einmal besinnt, dann würde ich ihm wenigstens die Chance lassen, daß er irgendwann wieder auf freien Fuß kommen könnte.


Ich bin ein bißchen anders gestrickt, Mörder, also jene die gezielt und geplant töten, weswegen man es ja Mord nennt, sind einmal über die Hemmschwelle gegangen. Sie haben also die natürliche Blockade nimmer, die sie im Normalfall am Töten hindern würde.
Die Wahrscheinlichkeit, daß sie ihre "Probleme" mit einem weiteren Mord lösen, ist ungleich höher, wie bei Menschen, die noch nie jemanden getötet haben.
Halt ähnlich wie bei Triebtätern.
Aufgrunddessen und weil man nie wirklich wissen kann, ob der Täter nun geläutert ist, würde ich den nicht wieder auf die Menschheit loslassen.
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Ich gebe Dir auch soweit recht, daß, so lange dieser Mensch wieterhin der Meinung ist, daß er mit dem Mord der Gesellschaft etwas Gutes getan hat, so lange darf er natürlich nicht freigelassen werden. Aber wenn er sich vielleicht irgendwann einmal besinnt, dann würde ich ihm wenigstens die Chance lassen, daß er irgendwann wieder auf freien Fuß kommen könnte.
Bei Menschen, die im Affekt gehandelt haben, stimme ich Dir zu. Das ist dann allerdings auch kein Mord, sondern Totschlag, und die Rechtsprechung unterscheidet beide Sachverhalte.

In diesem Fall stimme ich Ariel zu: Lebenslänglich ist die richtige Strafe, am besten in Sicherheitsverwahrung und Isolationshaft.
 
Ich bin ein bißchen anders gestrickt, Mörder, also jene die gezielt und geplant töten, weswegen man es ja Mord nennt, sind einmal über die Hemmschwelle gegangen. Sie haben also die natürliche Blockade nimmer, die sie im Normalfall am Töten hindern würde.
Die Wahrscheinlichkeit, daß sie ihre "Probleme" mit einem weiteren Mord lösen, ist ungleich höher, wie bei Menschen, die noch nie jemanden getötet haben.
Halt ähnlich wie bei Triebtätern.
Aufgrunddessen und weil man nie wirklich wissen kann, ob der Täter nun geläutert ist, würde ich den nicht wieder auf die Menschheit loslassen.

Und Deine Analyse wuerde so auch fuer z. B. einen 80-jaehrigen gelten, der sich kaum mehr bewegen kann?

Ihr seid hier ja alle ganz schoen auf "law & order" gestrickt...
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Und Deine Analyse wuerde so auch fuer z. B. einen 80-jaehrigen gelten, der sich kaum mehr bewegen kann?

Was hat das denn mit Law & Order zu tun, ich guck die Serie gar nicht.

80 Jahre alt? Okay, nehmen wir mal an, der hat mit 20 ganz gezielt und geplant jemande aus niederen Beweggründen ermordet. Dafür bekommt er lebenslänglich, in Deutschland also so ca. 15 - 20 Jahre. Dann ist er also, in Deutschland, mit 35 - 40 Jahren wieder draußen und kann, weil körperlich und geistig noch fit genug, den nächsten Mord planen und begehen.
Ist er nicht in Deutschland, sondern USA (da nehm ich mal an, daß da lebenslänglich im Sinne des Wortes lebenslänglich ist), bekommt er keine zweite Chance mehr, jemanden zu töten. Wenn er dann irgendwann körperlich so gebrechlich ist, daß er niemanden mehr was antun kann, wo soll er dann hin? Er kennt nur den Knast, hat da all seine sozialen Kontakte, seinen Lebensmittelpunkt. Willste den dann wirklich noch auf die Straße setzen, wo er sich eigentlich nur noch nen Sterbeplatz unter der nächsten Brücke suchen kann?
Das ist ja noch grausamer, als das echte Lebenslänglich...
 

ariel.prospero

Well-Known Member
Und Deine Analyse wuerde so auch fuer z. B. einen 80-jaehrigen gelten, der sich kaum mehr bewegen kann?

Ihr seid hier ja alle ganz schoen auf "law & order" gestrickt...

Wenn der 80-jährige (auch wenn er im Rollstuhl sitzt) gezielt plant, jemanden zu ermorden, die Tat dann ausführt und hinterher stolz bekennt, dass er keine Reue empfinde - ja, sicherlich doch.

Was hat das mit "Law & Order" zu tun?

Mal ein anderer Aspekt dazu, was grausam ist: Sagt dir der Name Karla Faye Tucker etwas?

Karla Faye Tucker - Wikipedia, the free encyclopedia

Weisst du, wer sich über ein Gnadengesuch dieser Frau lustig gemacht hat? Das war Bush 43. Der machte Tucker vor versammelter Mannschaft lächerlich, indem er sie nachäffte: "Please don't kill me - he, he, he."

Between 1984 and 1992, requests for a retrial and appeals were denied, but on June 22, Tucker requested that her life be spared on the basis that she was under the influence of drugs at the time of the murder and was now a reformed person. Her plea drew support from abroad and also from some leaders of American conservatism. Among those who appealed to the State of Texas on her behalf were Waly Bacre Ndiaye, the United Nations commissioner on summary and arbitrary executions; the World Council of Churches; Pope John Paul II; Italian Prime Minister Romano Prodi; the Speaker of the U.S. House of Representatives Newt Gingrich; televangelist Pat Robertson; and Ron Carlson, the brother of Tucker's murder victim Debbie Thornton. The warden of Texas' Huntsville prison testified that she was a model prisoner and that, after 14 years on death row, she likely had been reformed.[citation needed] The board turned her down on January 28, 1998.
Dieser Absatz ist ein Auszug aus dem o.g. Link.

So - und jetzt kommst du und sprichst über die "grausame Strafe" Lebenslänglich, wenn jemand wie Karla Fay Tucker hingerichtet wird... die hat bereut, der wurde von allen moeglichen Personen und Institution ein gutes Leumundzeugnis gegeben, für die wurde um Gnade gebeten... aber nein, sie wurde hingerichtet.

Das finde ich persoenlich viel, viel grausamer.
 
Wenn der 80-jährige (auch wenn er im Rollstuhl sitzt) gezielt plant, jemanden zu ermorden, die Tat dann ausführt und hinterher stolz bekennt, dass er keine Reue empfinde - ja, sicherlich doch.

Was hat das mit "Law & Order" zu tun?

Mal ein anderer Aspekt dazu, was grausam ist: Sagt dir der Name Karla Faye Tucker etwas?

Karla Faye Tucker - Wikipedia, the free encyclopedia

Weisst du, wer sich über ein Gnadengesuch dieser Frau lustig gemacht hat? Das war Bush 43. Der machte Tucker vor versammelter Mannschaft lächerlich, indem er sie nachäffte: "Please don't kill me - he, he, he."

Dieser Absatz ist ein Auszug aus dem o.g. Link.

So - und jetzt kommst du und sprichst über die "grausame Strafe" Lebenslänglich, wenn jemand wie Karla Fay Tucker hingerichtet wird... die hat bereut, der wurde von allen moeglichen Personen und Institution ein gutes Leumundzeugnis gegeben, für die wurde um Gnade gebeten... aber nein, sie wurde hingerichtet.

Das finde ich persoenlich viel, viel grausamer.

Das finde ich doch genau so schlimm wie Du.

Aber als diese Tucker verurteilt wurde, da gab es diese Leumundszeugen wohl noch nicht und kaum einer wird sich damals fuer sie eingesetzt haben.

Vielleicht entwickelt sich der Fall des Tiller-Moerders aber zu einem aehnlichen Schicksal. Vielleicht kommt heraus, dass der Moerder von religioesen Gruppen eine Gehirnwaesche bekommen hat und nur deswegen so von seinem Tun ueberzeugt war und vielleicht bereut er ja in 15 oder 20 Jahren seine Tat wirklich?
Warum kann man dann nicht eine kleine Hoffnung lassen, dass er irgendwann eine Chance bekommt wieder rauszukommen?

Und da hier ja einige festgestellt haben, dass lebenslang ohne Chance auf Bewaehrung mindestens genau so grausam ist wie die Todesstrafe, verstehe ich nicht ganz, wie Ihr die Todesstrafe verteufeln aber lebenslang ohne jede Chance gutheissen koennt?

Und bei dem 80-jaehrigen ging es darum, dass der aktuelle Moerder (keine Ahnung wie alt der ist?) siene Zeit bis zum Alter von 80 Jahren in der haft verbringt und warum man ihn dann nicht wieder freilassen koenne, falls er bestimmte Bedingungen erfuellt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat das denn mit Law & Order zu tun, ich guck die Serie gar nicht.

80 Jahre alt? Okay, nehmen wir mal an, der hat mit 20 ganz gezielt und geplant jemande aus niederen Beweggründen ermordet. Dafür bekommt er lebenslänglich, in Deutschland also so ca. 15 - 20 Jahre. Dann ist er also, in Deutschland, mit 35 - 40 Jahren wieder draußen und kann, weil körperlich und geistig noch fit genug, den nächsten Mord planen und begehen.
Ist er nicht in Deutschland, sondern USA (da nehm ich mal an, daß da lebenslänglich im Sinne des Wortes lebenslänglich ist), bekommt er keine zweite Chance mehr, jemanden zu töten. Wenn er dann irgendwann körperlich so gebrechlich ist, daß er niemanden mehr was antun kann, wo soll er dann hin? Er kennt nur den Knast, hat da all seine sozialen Kontakte, seinen Lebensmittelpunkt. Willste den dann wirklich noch auf die Straße setzen, wo er sich eigentlich nur noch nen Sterbeplatz unter der nächsten Brücke suchen kann?
Das ist ja noch grausamer, als das echte Lebenslänglich...

Also wenn ein 15-jaehriger jemanden umbringt, kriegt er maximal 10 Jahre. Den willst Du rigoros lebenslang einsperren?

Du stellst dann den Knast eher wie ein Altersheim dar, das ist wohl etwas daneben...
Mal dran gedacht, dass der 80-jaehrige auch Angehoerige haben kann, bei denen er unterkommen koennte?

Ich schaue die Serie uebrigens auch nicht. "Law & Order" ist ein Ausdruck, der strikte Verfolgung strenger Regeln bezeichnet...
 
Zuletzt bearbeitet:

ariel.prospero

Well-Known Member
Aber als diese Tucker verurteilt wurde, da gab es diese Leumundszeugen wohl noch nicht und kaum einer wird sich damals fuer sie eingesetzt haben.

Noch einmal: Man hat sich für sie eingesetzt:

Between 1984 and 1992, requests for a retrial and appeals were denied, but on June 22, Tucker requested that her life be spared on the basis that she was under the influence of drugs at the time of the murder and was now a reformed person. Her plea drew support from abroad and also from some leaders of American conservatism. Among those who appealed to the State of TexasWaly Bacre Ndiaye, the United Nations commissioner on summary and arbitrary executions; the World Council of Churches; Pope John Paul II; Italian Prime Minister Romano Prodi; the Speaker of the U.S. House of RepresentativesNewt Gingrich; televangelist Pat Robertson; and Ron Carlson, the brother of Tucker's murder victim Debbie Thornton. The warden of Texas' Huntsville prison testified that she was a model prisoner and that, after 14 years on death row, she likely had been reformed.[citation needed] on her behalf were The board turned her down on January 28, 1998.
Dazu sagst du:

Vielleicht entwickelt sich der Fall des Tiller-Moerders aber zu einem aehnlichen Schicksal. Vielleicht kommt heraus, dass der Moerder von religioesen Gruppen eine Gehirnwaesche bekommen hat und nur deswegen so von seinem Tun ueberzeugt war und vielleicht bereut er ja in 15 oder 20 Jahren seine Tat wirklich?
Warum kann man dann nicht eine kleine Hoffnung lassen, dass er irgendwann eine Chance bekommt wieder rauszukommen?
Karla Faye Tucker bereute ihre Tat nach 14 Jahren - und wurde dennoch nicht begnadigt.

Und da hier ja einige festgestellt haben, dass lebenslang ohne Chance auf Bewaehrung mindestens genau so grausam ist wie die Todesstrafe, verstehe ich nicht ganz, wie Ihr die Todesstrafe verteufeln aber lebenslang ohne jede Chance gutheissen koennt?
Weil es in diesem Fall nicht absehbar ist, dass der Täter sich wandelt. Diese Tat war so abscheulich und dazu kam dann noch der fast schon irrwitzige Versuch, der Tat das Mäntelchen der Nächstenliebe umzuhängen - "ich tat es ja nur, um das Leben zukünftiger Kinder zu erhalten." Der Mann hätte protestieren koennen, er hätte politisch tätig werden koennen, er hätte einige Moeglichkeiten gehabt - aber er hat gemordet, geplant und kaltblütig.

Nein, nein, nein - bei Abwägung aller Fakten, lebenslänglich ohne Bewährung ist richtig.

Da wir gerade dabei sind - würdest du Mr. Madoff mit seinen 125 Jahren Knast ohne Bewährung auch wieder in die Freiheit entlassen?
 
Noch einmal: Man hat sich für sie eingesetzt:

Dazu sagst du:

Karla Faye Tucker bereute ihre Tat nach 14 Jahren - und wurde dennoch nicht begnadigt.

Dann hat er ja noch 13 Jahre Zeit, seine Tat zu bereuen...


Weil es in diesem Fall nicht absehbar ist, dass der Täter sich wandelt. Diese Tat war so abscheulich und dazu kam dann noch der fast schon irrwitzige Versuch, der Tat das Mäntelchen der Nächstenliebe umzuhängen - "ich tat es ja nur, um das Leben zukünftiger Kinder zu erhalten." Der Mann hätte protestieren koennen, er hätte politisch tätig werden koennen, er hätte einige Moeglichkeiten gehabt - aber er hat gemordet, geplant und kaltblütig..

Und war es beim Tucker Fall bei Urteilsverkuendung "absehbar", dass sie sich wandelt?


Da wir gerade dabei sind - würdest du Mr. Madoff mit seinen 125 Jahren Knast ohne Bewährung auch wieder in die Freiheit entlassen?

Allerdings. Lebenslang fuer ein Wirtschaftsverbrechen ist wirklich absolut laecherlich. Das sind ja schon fast chinesische Verhaeltnisse...

Nimm ihm sein ganzes Geld weg und alles, was er in Zukunft verdient, steck in fuer ~10 Jahre in den Knast. Aber lebenslang? Wie willst Du das rechtfertigen?
 
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Ezri

Adminchen
Administrator
Also wenn ein 15-jaehriger jemanden umbringt, kriegt er maximal 10 Jahre. Den willst Du rigoros lebenslang einsperren?
Wenn alle Voraussetzungen für Mord erfüllt worden: Ja, lebenslang. Er ist einmal über die Schwelle gegangen, er wird es immer wieder tun.
Du stellst dann den Knast eher wie ein Altersheim dar, das ist wohl etwas daneben...
Ist es nicht, es gibt in Gefängnissen auch Abteilungen, wo die älteren Insassen untergebracht sind.
Mal dran gedacht, dass der 80-jaehrige auch Angehoerige haben kann, bei denen er unterkommen koennte?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß sie ihn tatsächlich aufnehmen? Es sind ja in der Regel maximal seine Kinder oder Enkelkinder, welche Veranlassung sollten sie haben, einen Mörder bei sich aufnehmen zu wollen, nur weil sie mit ihm genetisch verwandt sind?
 
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