Transatlantische Fernbeziehung - was nun?

Emmaglamour

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Etwas verspätet auch von mir ein herzliches :willkommen im Forum. :winke

Ich tute mal mit den anderen Foris zusammen ins J-1-Horn, das wäre für Dich vergelcihsweise einfach zu bekommen, denn Traineeships/Praktika für IT-ler sollte es wirklich wie Sand am Meer geben. Und das Schöne am J-1 ist, dass Du durchaus realistische Aussichten hast, Deinen Traineegeber zu überzeugen, Dir anschließend ein Arbeitsvisum zu sponsern. Lass uns ehrlich sein: Gute IT-Leute sind gefragt, und wenn Du als Trainee überzeugst und sie Dich und Deine Arbeitsweise bereits kennen, wieso sollten sie dann nicht erwägen, Dich als reguläre Angestellte zu gewinnen? Die Möglichkeit besteht durchaus - allerdings ist eien Hoffnung auf diese Variante natürlich nichts, das man direkt beim Visumsinterview im Konsulat ausplaudern würde. Das ist eher etwas für den Hinterkopf. Und, wer weiß, vielleicht findest Du den Mann oder das Leben in den USA nach näherer Betrachtung ja auch gar nicht mehr sooo interessant, dass es wirklich ein Thema bleibt. Nicht, dass ich hier als Debbie Downer auftreten möchte, aber es ist ja durchaus denkbar, dass sich nach sechs oder 12 Monaten die Sache ohnehin erledigt hat und dann reist Du nach Ende des Traineeships aus und fertig ist die Laube.

Ich finde auch, dass Du mit Mitte 20 quasi das perfekte Alter hast, um so ein Auslandsabenteuer zu wagen. Es wird auf jeden Fall eine Bereicherung für Deinen Lebenslauf sein - egal, was am Ende im Bereich Romantik herauskommt.

So oder so: Alles Gute für die Zukunft.
 

ninaa

Well-Known Member
Sarah, man gar keine Vorteile bei der Einreise als Tourist wenn man verheiratet ist, eher noch das Gegenteil. Ich fliege immer mit VWP hin und bleibe 1-8 Wochen, je nach Länge meiner Ferien.
 

Sarah89

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Danke nochmal für all die netten und hilfreichen Antworten :-)

Bin bei dem J-1 Visum noch nicht ganz durchgestiegen wie es funzt und wann es diese Pflicht gibt, sich danach 2 Jahre daheim aufzuhalten, und wann nicht. Ich hatte aber eh noch nicht viel Zeit dazu und werd mir das am Wochenende mal zu Gemüte führen :-) Mein Freund findet die Idee auch gut und will mich so gut er kann unterstützen. Sonntag wird nach 2 Wochen Pause (ich war zwischendurch auf einem Festival) endlich wieder geskyped, ich kanns kaum erwarten! :-)
Habe gleich auch mal das Thema "Vom J-1 Visa zur Heirat" abonniert, wenns gut läuft kommt das ja dann ggf. auch auf mich zu ;-)

@frollein pampel: dass es bei euch so gut gelaufen ist ist sehr ermutigend :-) Dass man sich im Urlaub besser kennenlernt als im Alltag, wie du sagst, so hatte ich das noch gar nicht gesehen. Denke aber da ist was dran. Bisher ist das mit dem die-ganze-Zeit-zusammenhocken auch genau das, was wir gemacht haben und es war toll :-) Später dann mit Arbeitsalltag wird das anders sein (vor allem weil drüben ja viel mehr/länger gearbeitet wird), aber wenigstens haben wir dann den Feierabend und die Wochenenden, das ist 1000x besser als jetzt :D

Wir hatten auch schon überlegt, zusammen nach England zu gehen (pluspunkt hinsichtlich der Sprache). Aber das ist auch irgendwie blöd, da wir dann beide alles aufgeben müssten und "ties" dorthin haben wir beide nicht :-)
An Ideen für gemeinsame Urlaube mangelt es auch nicht :-) Ich möchte auf jeden Fall mal mit meinem Freund nach Schottland; dort haben meine Eltern seit 15 Jahren ein Ferienhaus und es ist fast eine zweite Heimat für mich (aber zu ländlich zum dauerhaft wohnen). Und - wenn es klappt - einmal nach Australien, dort lebt ein sehr guter (Internet-) Freund von mir den ich schon immer mal besuchen wollte, das könnte man dann ja mit einem Urlaub dort verbinden. Allerdings ist ein Flug von Boston nach Australien schon wirklich kein Pappenstiel mehr vom Preis her, also ist das mehr ein Luftschloss :-)

Übrigens das mit den gefühlten 10 kilo zunehmen kenne ich auch, da muss ich gerade in den USA immer sehr aufpassen ;-) (habe bei meinem ersten US-Aufenthalt in Florida mit Erschrecken festgestellt, dass sogar das Brot gezuckert ist, das hat mir damals schon viel gesagt übers Essen dort). Mein Freund sagte mir ganz am Anfang, er ernähre sich so gesund, dass seine Arbeitskollegen sich schon immer über ihn lustig machten deswegen ("bird food"), und ich dachte schon oh Gott, hab ich mir da jetzt einen Frutarier angelacht oder so? :D Stellte sich jetzt aber raus, dass das wirklich nur für amerikanische Maßstäbe "gesund" ist ;-) Es gehört zB jeden abend eine dicke Portion Eis dazu - und zwar mit 50% weniger Fett, das war dann quasi kalorienneutral seiner Ansicht nach (keine Ahnung ob er weiss dass da immer noch viel Zucker drin ist ;-)). Immerhin kocht er selbst (und gerne), ich glaube das ist drüben schon wirklich selten :-)



Danke @Ace und @Emmaglamour, das klingt alles sehr positiv und aussichtsreich :-) Ist auf jeden Fall ein Plan bei dem ich nix verlieren kann, denn beruflich bringts auf jeden Fall Vorteile, wie ihr schon sagt.


@ninaa: Wenn, dann heirate ich nur wenn ich wirklich da bleiben will. Ich wollte eigentlich nie heiraten weil ich das immer "doof" fand (haha :D), aber jetzt ist es halt ein Mittel zum Zweck sollte sich auf Dauer rausstellen dass es wirklich was ernstes ist und ich sonst nicht einwandern kann. Quasi das letzte Ass im Ärmel :-)
Und 8 Wochen Urlaub sind ein Traum, das gibts aber leider nur für Studenten ;-) Mehr als 2 Wochen wird für mich schon schwierig durchzuboxen... Und eine Woche ist halt dann doch sehr wenig. Aufgrund freier Arbeitszeit kann ich bei meinem Job auch keine Stunden ansammeln, was ein echter Nachteil ist. Naja, mal schauen, vielleicht geht im Herbst jetzt ja etwas mehr als eine Woche, und vielleicht kann ich noch genug zusammenkratzen um Weihnachten nochmal rüber zu gehen :-)
 

Ezri

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Also wenn England bedeutet, dass beide alles aufgeben, dann ist das ja direkt fair. Dann kann in einer Beziehungskrise niemand den Joker "Wegen Dir haben ich alles aufgegeben" ziehen :)
 

Ace

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Bin bei dem J-1 Visum noch nicht ganz durchgestiegen wie es funzt und wann es diese Pflicht gibt, sich danach 2 Jahre daheim aufzuhalten, und wann nicht. Ich hatte aber eh noch nicht viel Zeit dazu und werd mir das am Wochenende mal zu Gemüte führen :-)

Da kann ich dich beruhigen, in 99% der Fälle gibt es diese Regelung nicht. Die gilt für Mangelberufe von Trainees/Studenten aus der 3. Welt und für Ärzte oder für Stipendiaten einer Stiftung der Bundesregierung, aber auf dich in der IT-Branche bestimmt nicht. :) Habe bislang eigentlich auch noch nie einen Deutschen/Europäer gesehen, auf den die zutrifft. Wenn doch, gibt es immer noch die Möglichkeit, einen Waiver zu beantragen (haben die USA eigentlich für alles irgendeinen Waiver? :D)
 
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anjaxxo

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Hallo und Willkommen im Forum :winke

Ja, bei mir ist es nicht so gut gelaufen, aber das heisst ja nicht, dass es immer so sein muss, wir haben ja auch viele Beispiele, wo es super klappt.
Es ist aber auf jeden Fall gut, sich vorher besser kennenzulernen und ich bin auch fuer das J-Visum, in deinem Fall (falls du bei dem Entschluss bleibst).
Ein Risiko ist es immer, keiner kann dir Garantien geben, aber ich moechte nicht vor der Himmelstuer stehen (an die ich eh eigentlich nicht glaube...) und mich fragen, was waere wenn gewesen.
Ich bin dafuer alles im Leben auszuprobieren und so viel daraus herauszuziehen, wie man kann.
Und wann ist eine bessere Moeglichkeit auszuwandern, wenn man jung und ungebunden ist. Einen guten sicheren Job findet man bestimmt auch noch einmal wieder.

Wenn man allerdings alles lieber in trockenen Tuechern hat, auf der sicheren Seite stehen will und nicht gerne Risiken eingeht, dann ist Amerika sowieso nicht das richtige Land.
 

Wendy

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Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen Anja!

Ich denke immer, man ärgert sich über verpaßte Chancen - aber man sollte andererseits auch nie im Zorn zurückblicken. Wenn ein Pferd totgeritten ist, muß man wissen, wann es Zeit zum absteigen ist.

Ich persönlich glaube, daß auch schlechte Erfahrungen und Fehlschläge zur "Charakterbildung" (was für ein schöner Begriff) beitragen - meine Güte - evtl. läuft halt mal was nicht so, wie es einem in seinen Träumen vorkommt. Dann heißt es: Konsequenzen ziehen und sagen "es war immerhin noch dafür gut, daß ich draus gelernt hab".

Verfolg Dein Ziel!
 

Sarah89

Active Member
Naja, England mag auch schön sein, aber so aufregend und interessant wie die USA finde ich es jetzt nicht :-) Und wenn schon einer diesen "Beziehungsjoker" bekommt, dann habe ich nichts dagegen, dass ich das bin :D hehe. Kleiner Scherz, Erpressung hat in einer Beziehung natürlich nix verloren ;-)

Dass diese 2-Jahre-Bedinung beim J-1 auf mich kaum zutreffen wird ist schonmal sehr beruhigend. Danke für die Info :-) Mein Freund wollte dann erstmal wissen, was die denn so bezahlen... Ich glaube er hätte es immer noch lieber, wenn ich direkt einen "richtigen" Job bekäme. Er ist aber auch jemand, der da schnell die Dollarzeichen in den Augen hat (er rechnet schon rum was wir denn später zusammen verdienen würden - ich trete dann immer erstmal auf die Bremse ;-)). Habe ihm gestern erstmal gesagt, dass ich ihn auch ohne viel Geld und super-Karriere liebe :-)

Ich muss Anja und Wendy zustimmen - das letzte was ich will, ist, mich hinterher zu grämen dass ich etwas tolles verpasst habe nur weil ich mich nicht getraut habe :-)
Ich bin zwar eher risikoscheu und habe ein Sicherheitsbedürfnis, und würde so etwas sicherlich nie auf eigene Faust durchziehen, aber ich denke mir, dass das jetzt vielleicht auch die große Chance ist, das mal zu ändern und die eigene Komfortzone zu verlassen :-) Mein Freund will mich unterstützen wo er nur kann, und das ist schonmal viel Wert. Ich freue mich wirklich auf einen Neuanfang und eine gemeinsame Zukunft mit ihm, auch wenn wir gerade erst am Anfang stehen. Ich bin bereit für das Abenteuer :-)

Leider habe ich gestern erfahren, dass er in seinem neuen Job bis Dezember eine Urlaubssperre hat - bummer! :-( (danach gibts dann 15 Tage pro Jahr, er nennt das großzügig..) Weihnachten wollte ich ohnehin mit ihm verbringen, aber ich hatte natürlich gehofft dass wir uns bis dahin nochmal sehen. Die einzigen freien Tage am Stück gibts dann nur an Thanksgiving, da ist die Frage ob es sinn macht Ende November hinzufliegen und dann direkt Weihnachten wieder. Wir suchen jetzt nach einer Lösung, dass ich früher nochmal hinfliegen kann, zur Not eben auch während er arbeiten muss.

Jetzt nochmal was ganz praktisches: Wie ist das eigentlich drüben mit einem Bankkonto und einer Sim-Karte? Kann ich sowas als Nicht-Citizen beantragen oder kann das über meinen Freund laufen? Ich kann mich erinnern, dass wir mal bei einem Urlaub in Schweden einfach so eine Prepaid-Karte am Kiosk gekauft haben und die auch nutzen konnten - geht sowas in den USA auch?
Und wenn ich mich jetzt auf einen Job, Trainee-Position, etc bewerbe, dann steht ja meist ein Telefon-Interview an. Wie handhabt man das am besten? Denn das ist ja vor allem teuer - man könnte ja sagen, dann rufe ich eben die an und nicht umgekehrt, wird sowas denn akzeptiert? (dass die Amerikaner am liebsten selbst erstmal überall anrufen, hatten wir ja schon ;-))


Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche euch allen,
Sarah
 

anjaxxo

Super-Moderator
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Moderator
Citizen
Ein Konto kannst du nur als citizen oder permanent resident eroeffnen (glaube ich), denn ich brauchte dafuer die SSN (social security number).
Telefon ist aber kein Problem, sim-Karten gibt es selten in den USA. Aber es gibt ja ganz guenstige prepaid handys, allerdings nicht soooo guenstig wie in Deutschland.
T-mobile kostet zum Beispiel 49 Dollar im Monat prepaid. Musst du mal googlen und gucken, was fuer dich am besten passt.

15 Tage Urlaub sind sehr grosszuegig in den USA. Ich hatte nur 4 Tage, mein Mann gar keinen Urlaub.
 

Sarah89

Active Member
Ok, aber wie ich in deinem Blog gelesen habe kommt man da ja wohl sogar ohne Konto aus :-) Hier natürlich unvorstellbar.
Also verkaufen die quasi Sim-Karten nur im Handy drin oder ist die dann sogar fest verbaut? Wäre allerdings auch nicht so verkehrt dann zwei Geräte zu haben statt immer die Karte wechseln zu müssen. Mit 49 Dollar im Monat könnte ich leben - klar ist nicht günstig, aber es geht noch :-)

Jetzt mal ganz dumm gefragt: gar kein Urlaub, verstößt dass nicht irgendwie gegen die Menschenrechte? Ich meine, in Japan gibt es sogar ein eigenes Wort für Tod durch Überarbeiten... gibts das in den USA auch? O.o Wie leben die Leute denn damit? Ich kann mir das irgendwie so gar nicht vorstellen - ich verwöhnte Europäerin ;-)
Es ist schon ein erstaunlicher Kontrast der sich da auftut, das ist ja schliesslich kein Dritte-Welt-Land oder so, im Gegenteil...

Immerhin hat mein Freund dafür jetzt eine 35-Stunden-Woche, das ist hier ja auch eher selten bei jungen Leuten ohne Kinder. Selbst unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Urlaubsanspruchs arbeitet er jetzt also weniger als ich und verdient mehr. Ich denke mal mein langfristiges Ziel wird dann auch sein, einen Job an einer Uni zu finden, damit scheint man noch am besten wegzukommen :-)
 
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