Du darfst doch Deine Meinung sagen.
Allerdings dann darf ich (oder sonstwer...) Dir dazu dann auch meine Meinung sagen. Und meine Meinung ist: Dein Kommentar ... "Yep, dead he is... so what?" ... ist nicht kontrovers, sondern geschmacklos, pietätlos und noch ein paar andere *-los, die ich hier unter Berücksichtigung der womöglich jugendlichen Mitleser besser nicht hinschreibe, und folglich völlig daneben. Axt im Walde eben.
Was soll denn die Frage? Kannst Du nicht damit umgehen, wenn Deine Deiner Meinung nach "kontroversen" Äußerungen dann auch zu Kontroversen führen, oder wie?
Wenn Texas-Tornados Gatte hier posten würde und einen ebenso neben der Spur liegenden Spruch rausgerotzt hätte wie Du, dann hätte ich ihm vermutlich ebenfalls bereits am Freitag das Wort zum Sonntag erklärt. Aber Texas-Tornados Gatte postet hier nun mal nicht.
Wenn Dein Kind morgen überfahren wird, dann ist das auch "nur ein Todesfall, wo doch jeden Tag Tausende von Menschen sterben". Wieso würdest Du Dich dann so anstellen? Machste halt 'n neues Kind und ferddisch. Und wenn Deine beste Freundin morgen einen Herzinfarkt erleidet, dann brich bloß nicht in Tränen aus - suchste Dir halt 'ne neue beste Freundin und ferddisch. Oder wie?
Michael Jackson war eine Person des öffentlichen Interesses, also ist selbstverständlich auch sein Tod eine Sache öffentlichen Interesses (wieso muss man solche Selbsterständlichkeiten eigentlich erklären?). Darüberhinaus war Michael Jackson eine teils tragische, teils umstrittene, teils integrative Figur, er war einer der erfolgreichsten Musiker in der Geschichte und er war prägend für verschiedene Musikrichtungen der 80er und 90er Jahre. All das mag Dir persönlich nichts bedeuten, aber das ändert nichts daran, dass er tatsächlich Weltbedeutung hatte. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht übrigens: Was glaubst Du wohl, für wie viele Arbeitsplätze ein Mann verantwortlich zeichnen kann, der 450 Millionen Tonträger verkauft hat.
Aber selbst wenn Du tatsächlich nicht in der Lage bist, die Weltbedeutung einer Figur zu erkennen, und selbst wenn Du nicht in der Lage bist, ausreichend Empathie zu entwickeln, um den Kummer seiner Fans (ich bin übrigens keiner) zu verstehen, dann solltest Du zumindest in der Lage sein, ausreichend Anstand zu besitzen, um über den Verlust eines Sohnes, Vaters, Bruders und Freundes nicht "so what" zu sagen. In so einem Fall, in dem einem wirklich jede eigene Betroffenheit abgeht, kann man meiner Meinung nach auch einfach mal die Fresse halten. Nein, man kann das nicht nur, man sollte das sogar. Tut man das nicht, stellt man sich in Bezug auf seine Fähigkeiten im Bereich der Menschlichkeit ein Armutszeugnis aus.
Weil ihnen Herr Jackson real etwas bedeutet hat. Was glaubst Du wohl, was im Seelsorgebereich für Jugendliche los war, als "Take That" sich getrennt haben - und die sind nicht mal gestorben...Ich kann das jedenfalls nicht nachvollziehen, warum wildfremde Leute um Herrn Jackson real weinen und im gleichen Atemzug völlig gleichgültig an einer Bestattung auf dem Friedhof vorbeigehen können...
Und bei MJ ist es doch so, dass viele Leute über seine Musik hinaus Anteil genommen haben, weil er einfach trotz seines Erfolges im Grunde ein bemitleidenswerter Mensch war. Ich möchte meine Kindheit jedenfalls nicht gegen seine Kindheit tauschen...
Ich kann den ganzen Beitrag nur unterschreiben, aber ganz besonders stimme ich Deinem PS zu. Ganz genau SO sehe ich das auch. Mal davon abgesehen, dass die Mutter des Jungen, der die ersten Pädophilie-Anwürfe gegen Jackson aufbrachte, später öffentlich sagte, dass Jackson sich dem Jungen nie unsittlich genähert habe. Und in dem Gerichtsverfahren vor wenigen Jahren (als Jackson der Geisteszustand eines Zehnjährigen bescheinigt worden war), war Jackson in allen Anklagepunkten freigesprochen worden.Ich war nie ein grosser Fan, fand aber seine Musik super. Er war eben ein Teil der Kindheit und Jugend...
Schade und ja...mich macht das auch betroffen.
Und ja, es sterben tagtaeglich Millionen Menschen an allem, durch Krieg, durch Hunger usw.
Aber da wir nicht alle Menschen der Welt kennen und auch nicht in sie hineinschauen koennen, kann keiner von uns behaupten, dass ja nur Michael Jackson und Promis genrell so gross betrauert wird.
Es weiss doch keiner, wie XY hier aus dem Forum vor ein paar Tagen vielleicht die Traenen liefen, weil im Iran Neda umgekommen ist und mit ihr so viele andere, die im Iran auf die Strasse gehen.
Es weiss keiner, wieviele nicht betroffene taeglich weinen, weil ihnen der Obdachlose, dem sie gerade $2 in die Hand gedrueckt hatten einfach leid tut.
Es weiss keiner, wie es dem anderen geht, wenn er Bilder aus Tibet sieht, Bilder aus Afrika, Bilder eines toten Kindes, das man in der Muelltonne fand usw.
Deswegen werde ich mich hueten, immer in diese Kerbe einzuschlagen, dass es keinen Mensch interessiert, wenn ein unbekannter stirbt oder zig andere....und immer nur bei Promis betroffener reagiert wird.
Es weiss naemlich keiner, wie es in dem anderen Menschen vorgeht und was er macht und wie sehr ihn die eventuelle Berichterstattung mitnimmt.
Als unbeachtet und ohne Interesse wuerde ich den Tod anderer vieler Menschen deswegen nicht abtun.
Michael Jackson und so viele andere standen nun mal im Rampenlicht.
MJ wuchs vor vielen Augen auf, viele "kannten" ihn noch im Originalzustand, man erlebte Hoehepunkte und Absturz. Ein bisschen wie die Truman Show. Dein ganzes Leben sind Augen auf dich gerichtet, manchmal toll, manchmal sicherlich weniger toll.
Das da die Betroffenheit natuerlich um die ganze Welt geht, ist normal. Jeder Mensch hat doch seine Idole, egal ob beruehmt oder unbekannt.
Darf man um einen beruehmten Menschen, der wahrlich sehr viel fuer die Musikindustrie erreicht hat, nicht ebenso trauern, wenn einem danach ist?
Wieso wird man schraeg angeschaut, wenn man sagt...ja, es schockiert mich, es macht mich traurig? Ich sitze hier nicht mit Traenen, aber ich finde 50 ist einfach kein Alter.
Weil um Onkel Hans-Karl-Gustav kein Trara gemacht wurde?
Onkel Hans-Karl-Gustav bekommt doch aber die gleiche Aufmerksamkeit wenn er stirbt, auch von allen, die ihn kannten!....und mich haette es schwer verletzt, wenn damals ein Mensch auf mich zugekommen waere als mein Onkel (nein, nicht Hans-Karl-Gustav) damals an einem Herzinfarkt starb. Der vor den Augen seiner Kinder einfach zusammensackte, schrie, dass er nichts mehr sehen koennte und dann einfach starb...mich haette es sehr verletzt, wenn ein Fremder gekommen waere und mir gesagt haette, dass so viele Menschen jeden Tag sterben, wieso heulst du wegen dem einen so rum.
Wie mag es der Familien von MJ, Farrah Fawcett und wie sie alle heissen wohl gehen, wenn sie solche Stimmen hoeren?
Ja, es wird immer welche geben, die so denken, aber ich finde es mehr als repsektlos gegenueber jedem Menschen, der stirbt.
Wird nicht immer geschrien, dass Promis doch auch nur Menschen sind?
Und gerade deshalb ist es fuer mich absolut in Ordnung, wenn man ebenso einfach traurig ist.
Das Leben geht fuer Aussenstehende schneller weiter, aber fuer die Familie, fuer die Kinder, fuer alle, die mit dem/der Verstorbenen viel zu tun gehabt haben, fuer die wird einfach immer ein Stueck fehlen, das man nicht ersetzen kann.
Die Zeit bleibt fuer sie eine lange Weile stehen und das tut mir einfach umso mehr leid.
Und dann kommen bescheuerte Reporter und stellen Fragen, wie..."Wie ist die Stimmung im Haus?" oder Fragen Ryan O'Neil nach dem Tod seiner Farrah, wie es ihm denn jetzt ginge...
Just my 2 cents....
PS...und falls jetzt kommt, dass man um einen Paedophilen nicht trauern sollte...ich habe nie an die Geruechte geglaubt,....mir stellte sich eher die Frage, im Falle, dass es tatsaechlich stimmte, was das fuer Eltern sind, denen der Missbrauch des eigenen Kindes wohl tatsaechlich $20 Mio wert war und lieber das Geld nahmen und die Klappe hielten. Super Eltern!
Allein deshalb nahm ich diese Vorwuerfe nie ernst.
Man kennt doch aber nie einen Menschen wirklich. Man kennt vor allem das Bild, das man sich von Menschen macht, denn man kann ausnahmslos allen Menschen immer nur vor den Kopf schauen, aber man sieht nie, was sich hinter der Stirne abspielt.
Ich habe Jackson drei Mal getroffen, als ich noch fürs Radio gearbeitet habe, und eine Freundin von mir war seine Tourmanagerin in Deutschland. Natürlich "kenne" ich MJ dadurch nicht, ich habe lediglich einige Momentaufnahmen; meine Freundin hat einen ein klein wenig größeren Einblick bekommen. Wir hatten übereinstimmend den Eindruck, dass MJ ein einsamer, verloren wirkender und rastloser Mensch ist. Ich fand ihn mitleiderregend - im traurigen Sinne, und ich finde die Einstufung "zehnjähriges Kind" glaubwürdig. Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, aber für Menschen wie MJ wünsche ich, dass sie eine andere Erfahrung machen und ihren inneren Frieden finden.
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. Jeder hat ein Recht auf seine Gefuehle!
