Krankenversicherung USA Hilfe!!

anjaxxo

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Je mehr ich über dieses Thema lese,desto verwirrter werde ich, besonders was die Begriffsdefinitionen angeht. Eine Langzeit Auslandskrankenversicherung bei der Hanse Merkur findet man da unter der Rubrik Reiseversicherungen und bei der Allianz steht im Kleingedruckten der AKV das man mindestens 6 Monate seinen Aufenhalt in D-Land haben muss.

Soweit ich bisher verstanden habe, ist es sowieso nicht möglich die deutsche Versicherung länger auszudehnen, denn mit Aktivierung der GC bin ich LPR und auch zu einer Steuererklärung verpflichtet. Stellt man da fest das man sich nicht krankenversichert hat, gibt es ein penalty fee. "If you are a green card holder and living in the US most of the year, you are required to have health insurance under the Affordable Care Act. -http://www.visitorscoverage.com/immigrants/health-insurance-for-green-card-holders/)

Es gibt wohl spezielle Versicherungen für Immigranten (zu meiner Überraschung sogar billiger als die deutsche AKV), allerdings zahlen die nur bis max. 130K$. Im Zweifelsfall wenig, oder?

Sehr interessant finde ich übrigends die Aussage von anjaxxo, dass man in New York einen Platin Plan ohne deductible für 500$ bekommt. In Florida kostet so ein Plan (2 Erwachsene und 2 Kinder) 1400$, kann das sein? Es ist im Übrigen völlig wurst welches monatliche Einkommen ich da eingebe. Mache ich was falsch?

Ja, das kann sein, ich hab ja nur den Preis fuer eine Einzelperson rausgesucht. Klar, fuer Familie zahlt man natuerlich mehr, Familienversichung gibt es zwar hier auch, aber eher ueber den Arbeitgeber, und irgendwie muss schon jeder einzeln zahlen.
Immer aber auch dran denken, dass man ja auch tax credits bekommt, jedenfalls in den meisten Staaten. Das kann man sich aber ueber die Seite healthcare.gov auch ausrechnen. Muss ich mal raussuchen die Seite, wenn ich Zeit dafuer habe.
 

ItsJustMe1977

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Bei den KV darfst du nicht deutsch denken!! So eine gute KV wirst du hier kaum finden....zumindest zu den deutschen Preisen!
 
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Nusskiller

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Also für die Aktivierung der GC reicht wohl locker deine Deutsche KV mit einer zusätzlichen Auslandskrankenversicherung aus. Alles weitere würde ich dann planen, wenn es soweit ist.
@ItsJustMe: Dem kann ich nicht zustimmen. Wir sind jetzt viel besser abgesichert als in Deutschland, und dass zu 25% weniger Kosten. Es stimmt also nicht, wenn immer veralgemeinert wird, dass die KV hier so schlecht sind oder teuer. Man darf nicht vergessen, dass in Deutschland die KV nicht nur über den AN Anteil bezahlt wird, sonder auch nochmal das gleich als AG Anteil hinzukommt. Bei einem Einkommen von 1300 € in Deutschland werden knapp 500 € Krankenkasse fällig, das sind 38%.... Wer sagt das ist günstig?
 

ItsJustMe1977

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Ja....aber DEINE Kosten sind in D weniger WEIL der AG was dazubezahlt...das ist ja n den USA nicht úberall der Fall....ausserdem ist es in D wesentlich günstiger wenn man mehrere Kinder hat.
Ausserdem hat man hier ja nicht nur Health Insurance sondern zusätzlich nich Dental und Vision welche ich beide brauche!
Desweiteren kommen in D nicht soooo viele Zuzahlungen dazu, besonders bei Rezepten.
Ich musste jetzt 50$ für ein Asthmaspray zubezahlen. In D höchstens 5€

Kann natúrlich auch am Staat liegen.... ID ist ja wieder was gamz anderesals Cali(?)
 
N

Nusskiller

Guest
Naja - realistisch gesehen, zahlt es nicht der Arbeitgeber - sondern du erhältst einfach weniger Brutto Lohn. Wären die Abgaben in Deutschland nicht so hoch (und die Zeit wo die Leute nicht Arbeiten, aber trotzdem bezahlt werden müssen (Urlaub, Krank, etc)) dann wären die Löhne bedeutend höher.
Alles in allem denke ich dass die KV auf beiden Seiten des Teiches recht vergleichbar ist - auch von den Kosten her. Wir haben hier 3 Zusatzversicherungen und sind immernoch günstiger als in Deutschland - und Du darfst nicht vergessen, dass sich dort in den letzten 3 Jahren sehr viel geändert hat - aus dem Leistungsumfang der gesetzlichen Kassen ist so viel rausgefallen, dass man selbst in DE mittlerweile Zusatzversicherungen braucht um z.B. den gleichen Leistungsumfang zu haben, wie er noch vor 5 Jahren "Standard" war.
 

anjaxxo

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Und du darfst nicht vergessen, dass du selfemployed bist, da gibt es auch ganz andere Plaene.

Also, ich bin auf jeden Fall in Deutschland wesentlich billiger versichert mit mehr Absicherung. Vor allem die Familienversicherung lohnt sich, wenn man mehrere Kinder hat und eventuell Ehemann oder -frau, die nicht selbst arbeiten.

Wenn man Einzelpersonen betrachtet, sind die Kosten sicherlich vergleichbar und da finde ich es sogar nett, dass man die Wahlmoeglichkeit hat, ob man sich risikolos versichern will oder man eventuell darauf spekuliert, nicht krank zu werden und lieber einen geringeren Beitrag zu zahlen.

Wenn man z.B. 20 Jahre alt ist, gesund lebt und keine chronische Erkrankung hat, reicht sicherlich ein Bronze oder Silber Plan, man ist ja im Notfall immer noch so abgesichert, dass man nicht unbedingt Bankrott geht.

Wenn man aber schon ein Herzleiden hat, ueber 50 ist und immer mehr Zipperlein dazukommen, empfiehlt sich ein Platinum Plan.

Man muss eben abwaegen, natuerlich kann man nicht so ueber den Kamm scheren und sagen, die deutsche KV ist in allem besser. Aber ich finde die deutsche Sozialversicherung fuer mich besser, vor allem weil man sich kaum Gedanken darum machen muss, welche KV man nimmt, denn die tun sich ja alle nicht viel.

Ich bin in Deutschland auch noch zusatzversichert.
 

Wendy

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Ich würd mal sagen, Nusskiller hat alle Abzüge in einen Topf geworfen - Steuern, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Krankenversicherung und Soli....

Und selbst da noch zu hoch gegriffen: (Monat/Jahr)

Brutto: 1.300,00 € 15.600,00 €
Steuern
Solidaritätszuschlag: 0,00 € 0,00 €
Kirchensteuer: 4,01 € 48,08 €
Lohnsteuer: 50,08 € 600,96 €
Steuern: 54,09 € 649,04 €
Sozialabgaben
Rentenversicherung: 121,55 € 1.458,60 €
Arbeitslosenversicherung: 19,50 € 234,00 €
Krankenversicherung: 106,60 € 1.279,20 €
Pflegeversicherung: 18,53 € 222,30 €
Sozialabgaben: 266,18 € 3.194,10 €
Netto: 979,74 € 11.756,86 €
 

frollein pampel

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Ich würde so lange wie möglich damit warten, sich dem US-Wahnsinn hinzugeben.
Amen.Amen. Amen.
Es gibt hier schon gute KVs aber trotzdem kommen die nicht an das deutsche Rundumsorglospaketwirzahlenfastallesohnemeckernsystem heran. Von den allgemeinen Kosten fuer medizinische Versorung in den USA und zusaetzlicher Versicherung fuer Vision und dental ganz zu schweigen.

Als bsp: Mein Schwiegervater und mein Vater sind beide selbststaendig, im gleichen Alter und haben beide seit jeher eine private KV. Sie zahlen beide so ziemlich den gleichen monatlichen Betrag und haben beide ein gleich hohes deductible. Allerdings sind in der dt PrivatKv meines Vater Zahn- und Augenarztleistungen enthalten, in der KV meines Schwiegervaters nicht. Und das geht schnell ins Geld. Zudem hat mein Vater kein Copay, mein Schwiegervater schon.

Und ja Wahnsinn. Es gibt echt kein besseres Wort um dieses laecherliche System zu beschreiben.
Alleine schon dass man sich mit Aerzten und der KV rumschlagen muss weil die KV mal wieder bestimmte Rechnungen 'ablehnt' die sie aber laut Vertrag bezahlen sollte sich aber weigert.

Ich hatte auch nie Probleme mit meiner Versicherung und fand sie auch ganz gut, haben ja schliesslich immer ohne Murren bezahlt bis...ja bis ich schwanger wurde und sie seitdem laufend Rechnungen bekommen die sie begleichen sollen. Ich habe jetzt schon die dritte Rechnung im Haus liegen mit der ich mich mit Aetna rumstreiten muss. Ich freu mich schon auf die Krankenhausrechnung...
O-ton meiner Frauenaerztin auf die Frage mit welcher Krankenversicherung ihre Patientinnen denn die wenigsten Probleme bzw die beste Vorsorge haetten: "Voellig egal. Die sind alle gleich Scheisse". :D Sie hat allerdings zwischendurch einige Jahre in Italien praktiziert und kennt die Unterschiede. Am meisten regt sie sich darueber auf was amerikanische Versicherungen als Vorsorge fuer noetig erachten und was nicht.

Zur Krankenversicherung fuer Immigranten: $130K ist schon sehr wenig, wie weit das reicht kommt ein wenig darauf an wo du wohnst. In Denver hast du den Betrag sehr, sehr schnell zusammen, im laendlichen Oklahoma reicht das ein bisschen laenger ;). Fuer Normalfalle reicht das - solange nichts schlimmes passiert. Aber wehe du hast bspw einen Autounfall und einen daraus resultierenden laengeren Krankenhausaufenthalt, Operationen etc. Ich wuerde mich daher eher fuer einen normalen Versicherungsschutz unter healthcar.gov entscheiden wenns denn sein muss.
 

WoMaddi

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Greencard
Die Vergleiche zwischen den beiden Systemen sind ja sehr interessant. Mich quält allerdings immernoch die initiale Frage, ob man sich (seit dem Obamacare) überhaupt noch als LPR über eine deutsche Versicherung absichern darf, bzw. ob dies als "versichert" anerkannt wird, oder ob das spätestens mit der Steuererklärung Probleme gibt.
 
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