Ferienhaus in Florida

Wendy

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Ich persönlich denke (und kann das aus Erfahrungen im Bekanntenkreis mit einem Ferienhaus sagen): Als Renditeobjekt darf man es nicht in erster Linie sehen. Natürlich kommt Geld rein, wenns gut vermietet ist - aber wenn man das Haus selbst auch nutzen will und immer erstklassig in Schuß hält bzw. sogar noch aufwertet, dann investiert man sehr viel der Einnahmen wieder ins Haus, die Verwaltung kostet was und natürlich versteuert man auch.

Eventuelle Leerzeiten vermindern natürlich den Gewinn - und - korrekter Weise - muß man selbstgenutzte Zeiten zudem als geldwerten Vorteil versteuern (wenn man das Haus von der Steuer absetzt und die mit dem Haus verbundenen Kosten). Man muß auch immer damit rechnen, daß Dinge kaputt gehen und ersetzt werden müssen (viele Anbieter haben standardmäßig in den Nebenkosten ne Versicherung für sowas mit drin).

Aber man investiert natürlich in das eigene Vergnügen.

Geht es aber rein um "dauerhaft ein Urlaubsdomizil" zu haben - dann kommt man günstiger weg, wenn man selbst etwas anmietet.

Was den Belegungskalender angeht - ich vermute, daß natürlich zum einen darin auch die Zeiten geblockt sind, in denen das Haus selbst genutzt wird oder evtl. im Bekanntenkreis vermietet wird - nicht alles wird davon auf dem freien Markt verkauft. Aber: belegt ist belegt - und die werden nicht "Leerzeiten" blockieren.

Wenn sie um ihre eigenen Aufenthalte herum alles gut verkaufen können, ist es perfekt. Ich weiß - ab und an ist mal ne Woche kurzfristig zum Last Minute Preis zu haben. Aber - wie gesagt - auch als wir selbst was gesucht haben - gut ausgestattete Angebote zu vernünftigen Preisen sind auch gut gebucht.

Wer natürlich Mondpreise verlangt, wird Leerstand haben.
 

Maru

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Bitte nicht falsch verstehen, es geht bei dem Kauf mit zusätzlicher Vermietung nicht darum reich zu werden. Ein "grobe" Null wäre schön. Nicht mitgerechnet die eigene Zeit....
 

Emmaglamour

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:willkommen im Forum & boah-ist-das-schon-wieder-heiß-hier-Grüße aus Florida! :schwitz
-Wie versteuer ich die Mietegewinne? Ich vermute in den USA, -bekomme ich dann eine Steuernummer? Und dann 11% der Miete? Und gibt es dann weitere Steuern? Und hat das hier in D Auswirkungen?
Ich bin anderer Meinung als Mona: Du versteuerst Dein Welteinkommen grundsätzlich an Deinem Wohnsitz, also in Deutschland. In den USA führst Du aber die Bettensteuer sowie die Immobiliensteuer ab. Obacht: Immobiliensteuer im Einkomensteuer-losen Florida ist die Hauptfinanzierungsquelle des Schulsystems und entsprechend kernig (übern Daumen - je nach Landkreis - sind pro Jahr 2% des Immobilienwertes als Steuer abzuführen) und mit deutscher Grundsteuer nicht vergleichbar.

Ja, Du bekomsmt eine Steuernummer, die sogenannte ITIN. Das entsprechende Antragsformular kannst Du Dir auf der IRS-Website informationshalber schon mal anschauen.

-Was für Kosten fallen für ein Auto an? Steuer, Versicherung. Nichts tolles, um die 5000 $ Wert...
Kommt aufs Auto an und vor allem auf Deine Fahrerlaubnis. Als Florida-Neuling wirst Du versicherungstechnisch behandelt wie ein Fahranfänger. Was das bedeutet, zeig' ich Dir mal an meinem Beispiel: Ich hatte in FL anfangs das gleiche Automodell/Baujahr wie vor meiner Auswanderung in Deutschland, deswegen sind die Preise für die KFZ-Haftpflicht gut vergleichbar:
KFZ-Haftpflicht in Deutschland: €37/Jahr (nein, da fehlt keine Null; war bei der Fahrlehrerversicherung, und das ist ein VaGG und demnach günstig)
KFZ-Haftpflicht in Florida (mit $100k/$300k Schadensdeckung; inkl. "Uninsured/Underinsured Motorist"-Versicherung): $1200/Jahr - und das war die günstigste Versicherung, die überdies bereits die Beiträge reduziert hatte, weil meine makellose Fahrbescheinung des Bundeskraftfahramtes und die ebenso makellose Bescheinigung meiner deutschen KFZ-Versicherung anerkannt worden waren. :boah

Anders als Mona finde ich, dass Gebrauchte in den USA im Vergleich zu Deutschland spottbillig sind, zumindest wenn man (wie ich) grundsätzlich von privat kauft. Ich empfehle ebenfalls den vergleichenden Blick ins Kelley Blue Book (kbb.com).

KFZ-Steuer: Kann man unter "verschwindend" verbuchen und rangiert, je nach Auto, grob im Bereich $60-$100/Erstanmeldung (etwas teurer, falls das Auto vorher nicht in FL registriert war) und dann jeweils alle ein, zwei Jahre die Nummernschild-Sticker-Erneuerung; ich meine das sind ca. $30/Jahr.

-Wie lange darf ich mit meinem deutschen Führerschein fahren?
Als Tourist: beliebig. Nur wird es schwierig sein, als Touri eine KFZ-Versicherung zu bekommen. Es könnte günstiger sein, lieber eine Langzeitmiete bei Enterprise, Alamo oder National zu erwägen; das sind zumindest hier in meiner Gegend die günstigsten Autovermieter, erst recht, wenn man von Deutschland aus bucht und das gesamte Versicherungspaket günstig bekommt.
-Visum: Sehe ich das richtig, dass ich mit ESTA 3 Monate am Stück bleiben kann, und wenn ich ein Urlaubsvisum habe (habe grade nicht im Kopf wie genau es heißt), dann bis zu 6 Monaten am Stück und dann, wenn auch nur kurz, das Land verlassen muß?
Mit VWP (ESTA) sind es 90 Tage (i.d.R. nicht dasselbe wie drei Monate, es sei denn, der Februar ist dabei), und ob die 90 Tage bewilligt werden, liegt allein im Ermessen des Sachbearbeiters bei der Einreise. Der kann nach Gutdünken auch nur vier Wochen Aufenthalt in den Pass stempeln. Mal eben kurz ausreisen und dann wieder für 90 Tage rein, kann klappen, muss es aber bei weitem nicht. Und eine Ausreise nach Kanada, Mexiko oder in die Karibik gilt nicht als Ausreise im Sinne des VWP.

Mit B2-Vsum kannst Du bis zu sechs Monate im Land bleiben und dann nach Einreise einmalig um weitere sechs Monate verlängern. Das wäre also im Zweifel vermutlich die sicherere Variante.
Ich bin ab Ende März wieder in FL, hauptsächlich in der Fort Myers/Cape Coral Gegend, aber auch in Miami und Melbourne (und was auf dem Weg liegt) Auch wenn die Chancen hier vermutlich eher gering sind, kann evtl. jmd einen Steuerfachmann, und oder Makler/Verwalter empfehlen der Antworten auf meine Fragen hätte?
Ich kenne eine ausgezeichnete österreichische Maklerin in Deinem Zielgebiet FtM/CC, die ich Dir sehr ans Herz legen könnte, zumal sie sich -- anders als eine in allen einschlägigen USA-Foren penetrant ihre Dienste bewerbende Maklerin "aus sunny Florida" -- nicht ständig überall anbiedert. Falls Du Interesse hast, PMe ich Dir gern ihre Kontaktdaten.

Du meinst sicher ein B-Visum. Das ist nicht mehr so einfach mit kurz ausreisen. Du musst wirklich ausreisen.
Nicht beim B-Visum. Beim VWP stimmt's.
Ausserdem, wenn ich richtig informiert bin, wirst Du hier VOLL steuerpflichtig, wenn Du Dich mehr als 182 Tage im Jahr aufhaeltst.
183 Tage, und stimmt. :)
Steuerpflichtig, das ist fast schon ein Grundsatz, ist man da, wo der Lebensmittelpunkt liegt.
Rischtisch. ;)
Bezüglich der Nebenkosten habe ich nur eine ungefähre Ahnung. Auf Seiten wie z.B. Zillow ist ja immer die property tax angegeben, allerdings kann diese sich wohl bei dem Verkauf (grade an einen nicht resident) auch stark ändern. Dann sollte ich darauf achten, dass das Haus am Wasser- und Abwassernetz hängt, da sonst irgendwann auch dafür nochmal bis zu 25k berechnet werden. Was ich noch nicht weiß, bzw.wo ich sehr unterschiedliche Angaben bekommen habe, sind Home insurance (mit all ihren besonderheiten, Hurrican, flood,...) und eher Kleinigkeiten wie pest control,... Aber da kommt sicher noch was dazu.
Ja, da kommt Strom, Internet, TV, Security obendrauf, alles teurer als in Schland. Strom vorrangig wegen des lachhaft hohen Verbrauchs hierzulande teurer; die kWh ist billiger. Hausverwaltung kostet in meiner Gegend ca. ein Zehntel der Mieteinnahmen. Rasenmäherdienst wirst Du auch haben wollen (sollte preigü zu haben sein; wir haben seinerzeit $40/Monat bezahlt, wenn ich mich recht erinnere). Verlässliche Angaben zur Versicherung wirst Du erst bekommen, wenn Du die konkrete Immobilie kennst, weil Du erst dann weißtm ob Du in einer Überflutungszpne bist oder nicht, etc.
Hi Malte,

Chinese Drywall ist inzwischen ziemlich im Griff. Das ueberprueft ein Homeinspektor. Den brauchst Du sowieso vor der Eigentumsuebertragung.
Der Gutachter ist empfehlenswert, in Florida aber nicht Pflicht (anders als beispielsweise in Kalifornien). Er braucht ihn also nicht zwingend vor der Eigentumsübertragung, aber er wäre schlecht beraten, darauf zu verzichten.

Chinese Dry Wall betrifft im Wesentlichen zwei, drei Jahrgänge während des Baubooms Mitte des vorigen Jahrzehnts, als Rigips knapp wurde und ersatzweise auf die chinesischen Giftschleudern zurückgegriffen wurde. Sofern man Immobilien kauft, die vor 2003 oder ab 2006 gebaut worden sind, ist man von vornherein im grünen Bereich und muss sich keine Sorgen machen.
Nur mal ganz ungefragt meine $0.02 zu dem Thema: Ein Immobilienerwerb in Uebersee, wo man die Gegebenheiten vor Ort nicht kennt, wo man die wirtschaftliche Entwicklung nicht wirklich einschaetzen kann, zur Vermietung wo man nicht mal eben selber vorbeikommen kann um nach dem Rechten zu sehen (und damit verbunden -- im schlechtesten Fall auch nicht die oertliche Rechtsprechung einschaetzen kann), und im allerschlechtesten Fall die Immobilie nicht selber nutzen kann (weil ja alles vom Immigrationsbeamten abhaengt) -- das ist fuer mich eine ganz schlechte Idee zur Kapitalanlage... Dann steckt das Geld lieber in etwas mit einer halbwegs ordentlichen Verzinsung und benutzt die Zinsen um einmal in Jahr fuer vier Wochen irgendwo in den Urlaub zu fahren.
Ich finde den Zeitpunkt im Moment nicht so ideal gewählt, weil die Immobilienpreise zumindest in meiner Region schon wieder die Fantasiepreise der Immobilienblase von 2007 nicht nur erreicht, sondern inzwischen sogar übertroffen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dieses Mal langfristig gut geht, denn zusäzlicher Wert wurde ja nicht geschaffen. Das wäre meine Hauptsorge, dass die Immobilie sich da als finanzieller Reinfall entpuppt. Vor drei, vier Jahren hätte "man" kaufen müssen, als die Preise am Boden waren.
Aber grundsätzlich gibt's reihenweise deutsche Ferienhausbesitzer, gerade in und um CC, und ich denke, dass die meisten mit den Risiken jenseits des potentiellen Wertverlustes ganz gut zurechtkommen.
Im USA-Reiseforum ist jemand, der hat ein Ferienhaus in Florida gekauft, bewohnt es teils selbst und darüber hinaus vermietet die es. Ich schicke Dir mal die Webseite - da haben die ziemlich detailliert beschrieben, wie der Kauf ablief, wie das mit dem Haus so war.
Die Florida-Foren sind auch voll davon. :)
 

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
Ich bin anderer Meinung als Mona: Du versteuerst Dein Welteinkommen grundsätzlich an Deinem Wohnsitz, also in Deutschland. In den USA führst Du aber die Bettensteuer sowie die Immobiliensteuer ab. Obacht: Immobiliensteuer im Einkomensteuer-losen Florida ist die Hauptfinanzierungsquelle des Schulsystems und entsprechend kernig (übern Daumen - je nach Landkreis - sind pro Jahr 2% des Immobilienwertes als Steuer abzuführen) und mit deutscher Grundsteuer nicht vergleichbar.

Da hast Du ausnahmsweise mal zumindest zum Teil Unrecht. Das Zauberwort heisst 1040-NR.

Form 1040NR, U.S. Nonresident Alien Income Tax Return

You may need to file Form 1040NR if you:

* were a nonresident alien engaged in a trade or business in the United States,
* represented a deceased person who would have had to file Form 1040NR, or
* represented an estate or trust that had to file Form 1040NR.

Er wird definitv sein "US source income" (auch) hier versteuern muessen (mit entsprechendem Tax Credit in Deutschland dank Doppelbesteuerungsabkommen). Eine Komplikation kommt aber hinzu weil beim NR Formular andere Abschreibungsregeln (Exemptions/Deductions) gelten als beim normalen 1040. Was das im Detail fuer ihn bedeutet weiss ich jetzt auch nicht, aber da sollte auf jeden Fall ein Fachmann zu Rate gezogen werden.
 

Maru

Member
Schon wieder vielen Dank für Eure Antworten! Das mit der Steuer scheint wohl wirklich etwas schwierig zu sein. Aber da habe ich nun eine Verabredung mit einem (hoffentlich) Experten vor Ort.
Mona kannst Du mir evtl. noch Deinen Kontakt in CC zukommen lassen? das wäre super, -vielen Dank!!!
 
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