Förderschule in USA

Floridafan

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Eine meine Töchter ist Förderschülerin.Mit viel Geduld und Druck,also aufs Schulamt,nicht aufs Kind, haben wir sie nun auf einer integrativen Hauptschule untergebracht.Weil in D Förderschüler nicht wirklich akzeptiert werden.Weiter möchte ich mich dazu nicht äussern sonst artet es aus.

Naja egal,nun wollte ich wissen wie wird das in den USA gehandhabt mit den Schülern??Integrative Schule oder doch besser spezielle Förderschule.Also sie ist nicht körperlich behindert,sondern hat durch einen Geburtsfehler,eine leichte Lernschwierigkeit,die aber schon grösstenteils "rausgewachsen" ist.
Sie ist jetzt in der 9. Klasse.Ist aber schon im 10 "Schuljahr"also eigentlich Plichtschuljahre erreicht.Aber sie verlässt die Schule dann ohne Abschluss.Hier müsste sie auf eine Berufsschule in eine Klasse speziell für Förderschüler um eventuell einen Abschluss zu machen.Ich habe dazu eine sehr negative Meinung und habe mich auch schon mit vielen Lehrern und Schulämtern gezofft.Solange wir hier in D sind werde ich auch weiter für mein Kind kämpfen.Zur Not werde ich ein Example statuieren.

Tips und Ratschläge wären schön.Eventuell eigene Erfahrungen.
 

anjaxxo

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Wie sieht es denn mit ihren Englischkenntnissen aus? Koennte es fuer sie
nicht schwierig werden, dem Unterricht zu folgen, wenn sie ihn auch noch
auf Englisch anhoeren muss? Oder hat sie schon gute Vorkenntnisse?
Ansonsten machen die Schueler in den Staaten ja erst nach 12 Jahren ihren
Abschluss, d. h. sie koennte einfach die 10. Klasse bis 12. Klasse in den
Staaten machen und wuerde dann den Highschoolabschluss machen.
Meine Tochter wird naechstes Jahr das Senior Year in der Highschool
beginnen, sie macht noch die 10. Klasse Gymnasium fertig und kommt dann
gleich in die 11. Klasse (Senior).
So wie ich das verstanden habe, muss ich sie einfach nur dort anmelden. Sie
lebt ja dann dort, ist dort gemeldet und wird dann dieser Schule
zugewiesen.
Wenn deine Tochter also nur eine sehr leichte Lernschwaeche hat, wuerde ich
sie einfach an einer normalen Schule anmelden und gucken wie es laeuft.

Ansonsten weiss ich, dass in der Stadt, in die ich hinziehe, die Elementary
school auch behinderte Kinder aufnimmt, die dann speziell gefoerdert
werden. Bei der Highschool weiss ich das leider nicht.

Uns wurde aber gesagt, dass meine Tochter zunaechst wie eine
Austauschschuelerin behandelt wird, d. h. in der ersten Zeit kuemmert sich
ein ausgesuchter Schueler oder Schuelerin ein bisschen um sie und sie hat
auch bei den Lehrern einen Ansprechpartner bei Problemen. Normalerweise
dauert es 2 bis 3 Monate bis sich eventuelle Sprachprobleme erledigt haben
(dies sind die Erfahrungen mit Austauschschuelern von der Schule).

Hoffe, das hilft dir ein wenig, leider kenne ich mich mit dem Schulsystem
nicht so wirklich aus. Bei mir ist auch eher das Problem, dass ich in der
amerikanischen Schule einen Nachteil fuer meine Tochter sehe, da sie ja
hier in Deutschland nach 2 Jahren ihr Abitur haette, aber in den USA hat
sie ja nur den Highschool Abschluss, der nicht berechtigt, auf eine
Universitaet zu gehen und bei uns in Deutschland nur als Mittlere Reife
gilt, die hat sie ja dann eigentlich schon.

Ich werde also versuchen, sie in das IB-Programm der Schule zu bekommen,
dieser Abschluss waere dann eine Berechtigung zum Universitaetsbesuch in
Europa zum Beispiel. Dazu habe ich mich auch schon informiert, weiss aber
selbst noch nicht so genau, was ihr dafuer aus Deutschland angerechnet
werden kann und was nicht.

Was du auf jeden Fall machen kannst, falls du schon genau weisst, wo ihr hinzieht, euch bei der zustaendigen Schule schon mal zu informieren.

Wir haben das gemacht, und die haben uns dann angeboten, beim naechsten BEsuch in Amiland einen Highschooltag zu machen. Der war inklusive Gespraech mit dem Direktor und dem Leiter des IB-Programms, ausserdem war noch eine total suesse Deutschlehrerin dabei, die als Hilfe vorgesehen war, falls es Sprachprobleme gibt (gab es aber nicht).

Was ich damit sagen will, in amerikanischen Schulen ist das Engagement der Eltern gefragt, nicht so wie hier in Deutschland, wo man sich aus der Schule besser raushaelt. Und sie haben sich Zeit genommen, Fragen beantwortet und auch gestellt, war echt toll, kann ich nur empfehlen.

LG Anja :winke
 
S

Selfkant

Guest
In den USA sind separate Schulen fuer geistig oder koerperlich behinderte Kinder (also so was wie Hilfsschule in Deutschland) nicht ueblich. Selbst bei schwereren Faellen wird immer zuerst versucht, die Kinder in den normalen Unterricht zu integrieren, und je nach Staat (und finanzieller Staerke der Schule) wird dem Kind sogar eine staendige Begleitperson zugeordnet. Fuer die Faecher, bei denen das Kind nicht mitkommen kann, wird es dann fuer Spezialunterricht (manchmal 1 Schueler pro Lehrer) aus der Klasse herausgezogen, macht aber die anderen Faecher wieder im Klassenverband.

Kinder, die nicht genuegend Englisch sprechen, bekommen zuerst eine Intensievschulung in "English as second language" (jede Schule hat eigene ESL Lehrer), bis ihr Englisch genuegned gut ist, um am normalen Unterricht teilnehmen zu koennen.

Da aber die Schulsysteme in den USA qualitativ sehr unterschiedlich sind, und das eine Angelegenheit der einzelnen Staaten und der Schulbezirke ist, kann man ueber euren speziellen Fall nicht genau sagen, wie es sein wird.
Traditionell ist es so, dass die besten Schulsystme in den USA in Minnesota und Wisconsin zu finden sind gefolgt von denen an der noerdlichen Ostkueste und der Westkueste. Das schlechteste Schulsystem scheint Texas zu haben, gefolgt von den anderen suedlichen Staaten (also Florida ist auch nicht so rosig).
 
S

Selfkant

Guest
Hoffe, das hilft dir ein wenig, leider kenne ich mich mit dem Schulsystem
nicht so wirklich aus. Bei mir ist auch eher das Problem, dass ich in der
amerikanischen Schule einen Nachteil fuer meine Tochter sehe, da sie ja
hier in Deutschland nach 2 Jahren ihr Abitur haette, aber in den USA hat
sie ja nur den Highschool Abschluss, der nicht berechtigt, auf eine
Universitaet zu gehen und bei uns in Deutschland nur als Mittlere Reife
gilt, die hat sie ja dann eigentlich schon.

Ich werde also versuchen, sie in das IB-Programm der Schule zu bekommen,
dieser Abschluss waere dann eine Berechtigung zum Universitaetsbesuch in
Europa zum Beispiel. Dazu habe ich mich auch schon informiert, weiss aber
selbst noch nicht so genau, was ihr dafuer aus Deutschland angerechnet
werden kann und was nicht.

Du solltest Dich in Deutschland erkundigen, welche Leistungskurse und Noten euer Bundesland verlangt, um den Highschoolabschluss als Abitur anzuerkennen. Da die Highschool ja so was wie eine integrierte Gemeinschaftsschule ist, erlaubt auch nicht jeder Abschluss hier den Zugang zur Uni, denn das haengt von den belegten Kursen und den Noten darin ab!
 

anjaxxo

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Citizen
Du solltest Dich in Deutschland erkundigen, welche Leistungskurse und Noten euer Bundesland verlangt, um den Highschoolabschluss als Abitur anzuerkennen. Da die Highschool ja so was wie eine integrierte Gemeinschaftsschule ist, erlaubt auch nicht jeder Abschluss hier den Zugang zur Uni, denn das haengt von den belegten Kursen und den Noten darin ab!

Daher ja das IB, das ist fuer alle Laender gleich und ist ueberall anerkannt (nur in Deutschland noch nicht ganz ueberall, aber Sandras Lehrer sind sich einig, dass das in 2 Jahren, wenn sie fertig ist, mit der SChule auch Geschichte ist, und Deutschland das IB auch fuer alle Unis zulaesst).
Da ich ja noch gar nicht weiss, ob sie ueberhaupt nach Deutschland zurueck will oder in welchem Bundesland sie studieren wuerde, wenn sie zurueckkaeme, verlasse ich mich lieber auf das IB, das ist mir sicherer.

So habe ich es jedenfalls verstanden.

Ihr kann aber in den USA vieles schon anerkannt werden, was sie schon gemacht hat, das muss allerdings dann von der deutschen Schule bescheinigt werden bzw. der Lehrplan muss vorliegen.
 

Floridafan

Active Member
Englischkenntnisse hmmm,ich sag mal im normalen Bereich,sie ist sehr gut in Sprachen lernen.Sie musste in Deutschland das erste Schuljahr wiederholen,weil sie kein Deutsch sprach,sondern nur englisch.Die Lehrerin und die Kindergärtnerin meiner anderen Tochter wollten die Kinder zu Logopäden schleppen,weil sie keiner verstanden hat.Ich habe da nur die Bemerkung fallen lassen,das sie es einfach vom englische ins deutsche übersetzen bräuchten,da war der Logopäde vom Tisch.Also sie wurde in Amerika ja schon eingeschult,auch dort wurde schon festgestellt das sie "spezial Education" hat/ist/braucht .Allerdings sind wir kurz danach zurück nach Deutschland,so das dort nie festgestellt wurde was nun ist.Sie ist ja in dem Sinne nicht behindert,weil sie ja alles lernt,sie braucht halt ihre Zeit bzw brauchte.Inzwischen kommt sie ganz gut mit.Anfangs wurde ja auch Autismus vermutet,was es ja nicht ist.Dann standen Legasthenie und Dyskalkulie im Raum,aber auch diese Diagnosen haben sich zerschlagen.
Also keiner weiss so wirklich was,aber helfen,will/kann uns auch keiner.Deshalb kämpfen wir ja mit aller Gewalt gegen Windmühlen hier in D.
Naja ich geh dann einfach nach unserem Leitspruch "Versuch macht Kluch"
Aber das die Kids dort integriert werden und nicht wie hier wie Aussätzige behandelt werden,hört sich schonmal positiv an.Alles andere sieht man ja dann Vorort.
 
S

Selfkant

Guest
Also sie wurde in Amerika ja schon eingeschult,auch dort wurde schon festgestellt das sie "spezial Education" hat/ist/braucht .Allerdings sind wir kurz danach zurück nach Deutschland,so das dort nie festgestellt wurde was nun ist.Sie ist ja in dem Sinne nicht behindert,weil sie ja alles lernt,sie braucht halt ihre Zeit bzw brauchte.Inzwischen kommt sie ganz gut mit.Anfangs wurde ja auch Autismus vermutet,was es ja nicht ist.Dann standen Legasthenie und Dyskalkulie im Raum,aber auch diese Diagnosen haben sich zerschlagen.
Also keiner weiss so wirklich was,aber helfen,will/kann uns auch keiner.Deshalb kämpfen wir ja mit aller Gewalt gegen Windmühlen hier in D.
Naja ich geh dann einfach nach unserem Leitspruch "Versuch macht Kluch"
Aber das die Kids dort integriert werden und nicht wie hier wie Aussätzige behandelt werden,hört sich schonmal positiv an.Alles andere sieht man ja dann Vorort.
Meine Frau ist der meinung (nach verschiedenen Symposien mit deutschen Kollegen), dass man in Deutschland auf dem Gebiet noch nicht so weit ist, bzw. diese
Disabilities weniger progressiv angeht. Es koennte auch sein, dass euer Kind eine Non Verbal Learning Disability hat. Wenn euer Kind eingeschult wird, solltet ihr eventuel einen IEP (individual eduction plan) fuer das Kind zusammen mit der Schule entwickeln, damit die entsprechenden massnahmen sichergestellt werden, um die moegliche Diability entsprechend angreifen zu koennen. Auf keine Fall nehme ich an, dass euer Kind nicht normal "mainstreamed" werden kann, und ich glaube, dass die Klassenkameraden noch nicht einmal merken werden, das euer Kind einen IEP hat.
 

Floridafan

Active Member
Non Verbal Learning Disability das hört sich interessant an und ich habe dementsprechend gegoogelt und mich darüber informiert.Also wenn ich da richtig verstehe,sind das Kinder oder auch Erwachsene die alles "bildlich" lernen oder Musikalisch??
Also wenn meine Tochter mal was gesehen hat vergisst sie es nicht.Sie erinnert sich an Sachen aus ihrer Kleinkinderzeit ,welche die meisten sofort wieder vergessen.Sie sagt es als wäre es gestern gewesen dabei war sie 2 oder 3 Jahre alt,sie wird jetzt 16.Also die anderen Kinder erinnern sich nicht an ihr Kleinkindalter,zumindest nicht so genau.
 
S

Selfkant

Guest
Non Verbal Learning Disability das hört sich interessant an und ich habe dementsprechend gegoogelt und mich darüber informiert.Also wenn ich da richtig verstehe,sind das Kinder oder auch Erwachsene die alles "bildlich" lernen oder Musikalisch??
Also wenn meine Tochter mal was gesehen hat vergisst sie es nicht.Sie erinnert sich an Sachen aus ihrer Kleinkinderzeit ,welche die meisten sofort wieder vergessen.Sie sagt es als wäre es gestern gewesen dabei war sie 2 oder 3 Jahre alt,sie wird jetzt 16.Also die anderen Kinder erinnern sich nicht an ihr Kleinkindalter,zumindest nicht so genau.

So ist es. Solche Menschen koennen auch schlecht "zwischen den Zeilen lesen" und haben es daher schwer, gesprochene Ironie zu verstehen. Die haben einen, fuer ihr Alter, extrem grossen Wortschatz, und koennen sich besser mit Erwachsenen als mit Gleichaltrigen unterhalten. Zur Bewertung von Schulischen Leistungen sollten eigentlich keine schriftlichen Tests gemacht werden, sondern sie sollten die Chance haben, ihr Wissen Oral zu belegen. Meine Frau und Kollegen haben das bei Untersuchungen festgestellt (meine Frau lehrt angehenden Lehrern Methoden zum Lehrern von Fremdsprachen und der entsprechenden Wissenserfassug - Methods and Assesments) haben dabei festgestellt, dass solche Kandidaten in dem getesteten Gebiet oft ueberaus hervorragendes Wissen beweisen koennen, waehrend sie bei schriftlichen Tests vollkommen dabei versagten ihr Wissen zu belegen.

Leider ist es schwer, Lehrern, die ihre Ausbildung vor laengerer Zeit gehabt haben, und in ihrem Beruf nicht sehr progressiv sind, davon zu ueberzeugen, dass es nicht nur verschiedene Lerntypen gibt, sondern Wissensabfragung aehnlich varieren sollte.

Fuer solche Faelle ist dann der IEP ideal, da in einem IEP alle Kriterien und Parameter festgelegt werden koennen, an die sich dann die Lehrkraefte halten muessen.
 
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