Dokumentarfilm über deutschen Auswanderer

dan.neumann

New Member
Hallo allerseits,

hier möchte ich euch kurz mein Dokumentarfilm-Projekt vorstellen, Recker in America:

Paul Recker, ein hochrangiger Jurist aus Sachsen, erleidet einen Nervenzusammenbruch. Anstatt
dem ärztlichen Ratschlag zu folgen und sich in eine Heilanstalt zu begeben, sucht er das Weite. In
der neuen Welt will er sich sein Leiden von der Seele schreiben. Das geschah am Ende des 19.
Jahrhunderts. Mit Hilfe der nunmehr aufgetauchten Notizen wollen wir seine Reise entlang des
ehemaligen Oregon Trails, bei der er aus bisher ungeklärten Umständen ums Leben kam, filmisch
rekonstruieren. Paul Recker hat es natürlich nie gegeben.

Die Vorgeschichte des Films basiert lose auf dem Leben von Daniel Paul Schreber, mit dem unser
Protagonist einige Gemeinsamkeiten teilt.
Wer war Paul Recker? Augenscheinlich ein typischer Bildungsbürger, hat er das Gymnasium
besucht und sein Jurastudium anschließend mit glänzenden Leistungen absolviert. Bis 35 lebt er im
Haus seiner Mutter in Leipzig. Der Vater war an einer Krankheit, der Bruder durch Selbstmord aus
seinem Leben geschieden. Relativ spät heiratet er gegen den Willen seiner Mutter eine Frau aus
niederem Stand. Der starke Kinderwunsch bleibt durch eine Reihe von Fehlgeburten über Jahre
hinweg unerfüllt. Recker konzentriert sich ganz auf seine Arbeit und wird im ungewöhnlich jungen
Alter von 45 zum Senatspräsidenten befördert. Die Position überfordert ihn. Als seine Mutter
zudem schwer an Leukämie erkrankt, erleidet Recker einen Nervenzusammenbruch und verbringt
sechs Monate unter ärztlicher Beobachtung in der Universitätsklinik Leipzig. Anschließend soll er
auf unbestimmte Zeit in eine Nervenheilanstalt überführt werden, Prognose: Hypochondrie. Trotz
seines verschlechterten geistigen Zustands bemerkt Recker, dass es sich dabei um ein romantisches
Komplott zwischen dem Arzt Emil Reisig und seiner eigenen Ehefrau handelt: Man will ihn aus
dem Weg räumen. Mit einem plötzlichen Entschluss verlässt er deshalb in einer Nacht-und-Neben-
Aktion die Klinik, kauft sich eine Fahrkarte nach Boston und besteigt das Schiff, das ihn aus dieser
europäischen Misere, die ihn zu vernichten droht, befreien soll.

Was nun folgt ist eine Odyssee, in deren Verlauf Recker neue Liebe findet, die autarke Lebensweise
der Einsiedler in der amerikanischen Wildnis kennenlernt, seinen Glauben in Frage stellt, mehrmals
Opfer von Betrügern wird, sich in den Weiten der Ebene von Nebraska und Wyoming verirrt, den
Fängen einer Sekte nur knapp entkommt, eine neue Währung erfindet und schließlich umkommt,
ohne jemals das Pazifische Meer zu gesehen zu haben.

Nähere Informationen gibt es hier Link entfernt, bitte Forenregeln beachten!

Beste Grüße,

Daniel


 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
Wenn der Protagonist reine Fiktion ist, kann oder sollte man da wirklich noch von einem Dokumentarfilm sprechen? :confused
 

Emmaglamour

Well-Known Member
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Wenn der Protagonist reine Fiktion ist, kann oder sollte man da wirklich noch von einem Dokumentarfilm sprechen? :confused
Nein, das kann man nicht und das sollte man auch nicht. Das ist eine fiktionale Geschichte, die lose auf dem Leben einer anderen Person aufbaut.
 
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