Scheint so, als sei es in den USA das Gleiche wie in Europa, im Süden haben sie keine Beziehung zu den Tieren und gehen schlecht mit ihnen um
Ja, stimmt leider so - im Schnitt. Gibt natürlich sowohl im Norden als auch im Süden Ausnahmen, aber die Tendenz ist wirklich so. Hunde "hat man halt", aber man kümmert sich nicht drum. Oder wenn man sich drum "kümmert", dann sieht das so aus, dass man den Hund mindestens einmal pro Woche in die Badewanne steckt und abseift und ihm darüberhinaus drei Mal im Monat neue Halsbänder oder Mäntelchen kauft, aber es sieht nicht so aus, dass man den Hund art- und rassegerecht beschäftigt und auslastet oder dass man ihn auch nur erzieht. (Erziehungs- und Sozialisierungsmangel ist besonders schlimm bei den kleinen Trethupen.) Und wenn dann "Fachleute" als Bewegungsrichtlinie vorgeben, dass ein 30-minütiger Spaziergang pro Tag für den Hund ausreichend wäre, dann krieg' ich Zahnbelag. Wobei diese 30 Minuten schon 30 Minuten mehr sind als die meisten Hunde bekommen.
Bei mir im Haus wohnt so ein Extremfall; Kleinhund (Yorkshire Terrier) kein bisschen erzogen, darf quasi nie raus. Der Hund muss in der Wohnung seine Geschäfte verrichten. Mit Glück nimmt die Besitzerin ihn einmal im Monat in den Hundepark mit, und wenngleich wir hier vier Blocks weiter einen Hundepark haben, wo man in 5 Minuten locker hinspazieren kann, fährt sie den Hund dann mit dem Auto hin (wo er im Auto selbstverständlich ungesichert ist). Der rennt auch häufiger aus der Haustür raus und muss dann eingefangen werden, weil er natürlich nicht auf seinen Namen hört (ich bezweifele, dass er weiß, was sein Name ist). Zum Glück ist er dann immer so begeistert, dass er mal schnüffeln kann, dass er nie weit läuft, sondern schnell stehenbleibt und erst mal schnuppert. Zum Heulen, echt. Der Vorgängerhund war irgendwann abgehauen (Mini-Yorkshire-Terrier, wog vielleicht 1,5-2 kg, und war draußen aufgrund der reinen Wohnungshaltung kaum überlebensfähig); da hat sich die bebirnte Besitzerin nicht mal bemüht, ihren Hund wiederzufinden. Wenn Murf abhauen würde, wäre ich Tag und Nacht unterwegs, um ihn zu finden, würde 1000 Schilder aufhängen, alle einschlägigen Websites informieren, Freundes-Suchtrupps rekrutieren etc. - Sie hat lieber ferngeschaut. War wohl spannender als ihren Hund zu suchen. Und außer mir scheint das hier niemand abstoßend zu finden. Auch nicht der Züchter (oder Vermehrer), der ihr dann ein paar Wochen später das nächste Hundeopfer verkauft hat.