Der Hunderetter - USA

Ezri

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Gucke gerade auf ARD etwas über Rescue Road Trips, ein Hunderetter aus Ohio, der in den Südstaaten verwahrloste Hunde einsammelt und sie dann in den Norden zu den Forever-Familien bringt.

Die Hunderetter - Reportage & Dokumentation - ARD | Das Erste

Scheint so, als sei es in den USA das Gleiche wie in Europa, im Süden haben sie keine Beziehung zu den Tieren und gehen schlecht mit ihnen um :(
 

Lileigh

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Gucke gerade auf ARD etwas über Rescue Road Trips, ein Hunderetter aus Ohio, der in den Südstaaten verwahrloste Hunde einsammelt und sie dann in den Norden zu den Forever-Familien bringt.

Die Hunderetter - Reportage & Dokumentation - ARD | Das Erste

Scheint so, als sei es in den USA das Gleiche wie in Europa, im Süden haben sie keine Beziehung zu den Tieren und gehen schlecht mit ihnen um :(

Das kann ich leider so aus unserer Ecke hier so bestaetigen. Da werden die Hunde in winzige Zwinger gesteckt, sind den ganzen Tag angeleint, und keiner geht mit ihnen Gassi. Da wird dann der backyard benutzt und das war's. Wenn dann mal ein Hund fluechtet, wird sich gewundert, warum er nicht aufs Rufen hoert. Sorry, wenn ich 24/7 in meiner eigenen Scheisse herumspringen und liegen muesste, wuerde ich auch nicht mehr zurueckkommen oder aggressiv werden.

Als mein Mann noch in den ganzen residental areas Wasser auslieferte, war er auch mehr als nur einmal geschockt, was die Haltung der Hunde anging. Gut, er hat auch einige daycare gesehen, in denen Kinder aehnlich "gehalten" wurden. Tier, Kind=Eigentum, mit dem man machen kann, was man moechte.

Meine zwei liebsten Nachbarn sind da zum Glueck anders. Die sind staendig draussen mit ihren Hunden.
 

Emmaglamour

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Scheint so, als sei es in den USA das Gleiche wie in Europa, im Süden haben sie keine Beziehung zu den Tieren und gehen schlecht mit ihnen um :(
Ja, stimmt leider so - im Schnitt. Gibt natürlich sowohl im Norden als auch im Süden Ausnahmen, aber die Tendenz ist wirklich so. Hunde "hat man halt", aber man kümmert sich nicht drum. Oder wenn man sich drum "kümmert", dann sieht das so aus, dass man den Hund mindestens einmal pro Woche in die Badewanne steckt und abseift und ihm darüberhinaus drei Mal im Monat neue Halsbänder oder Mäntelchen kauft, aber es sieht nicht so aus, dass man den Hund art- und rassegerecht beschäftigt und auslastet oder dass man ihn auch nur erzieht. (Erziehungs- und Sozialisierungsmangel ist besonders schlimm bei den kleinen Trethupen.) Und wenn dann "Fachleute" als Bewegungsrichtlinie vorgeben, dass ein 30-minütiger Spaziergang pro Tag für den Hund ausreichend wäre, dann krieg' ich Zahnbelag. Wobei diese 30 Minuten schon 30 Minuten mehr sind als die meisten Hunde bekommen.

Bei mir im Haus wohnt so ein Extremfall; Kleinhund (Yorkshire Terrier) kein bisschen erzogen, darf quasi nie raus. Der Hund muss in der Wohnung seine Geschäfte verrichten. Mit Glück nimmt die Besitzerin ihn einmal im Monat in den Hundepark mit, und wenngleich wir hier vier Blocks weiter einen Hundepark haben, wo man in 5 Minuten locker hinspazieren kann, fährt sie den Hund dann mit dem Auto hin (wo er im Auto selbstverständlich ungesichert ist). Der rennt auch häufiger aus der Haustür raus und muss dann eingefangen werden, weil er natürlich nicht auf seinen Namen hört (ich bezweifele, dass er weiß, was sein Name ist). Zum Glück ist er dann immer so begeistert, dass er mal schnüffeln kann, dass er nie weit läuft, sondern schnell stehenbleibt und erst mal schnuppert. Zum Heulen, echt. Der Vorgängerhund war irgendwann abgehauen (Mini-Yorkshire-Terrier, wog vielleicht 1,5-2 kg, und war draußen aufgrund der reinen Wohnungshaltung kaum überlebensfähig); da hat sich die bebirnte Besitzerin nicht mal bemüht, ihren Hund wiederzufinden. Wenn Murf abhauen würde, wäre ich Tag und Nacht unterwegs, um ihn zu finden, würde 1000 Schilder aufhängen, alle einschlägigen Websites informieren, Freundes-Suchtrupps rekrutieren etc. - Sie hat lieber ferngeschaut. War wohl spannender als ihren Hund zu suchen. Und außer mir scheint das hier niemand abstoßend zu finden. Auch nicht der Züchter (oder Vermehrer), der ihr dann ein paar Wochen später das nächste Hundeopfer verkauft hat.
 
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Blauregen

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Ich find das auch zum Kotzen hier!

Ich liebe Hunde, aber ich habe keinen, weil ich mich eben zu unregelmaessig um ihn kuemmern koennte. Ein Hund scheint hier einfach normal in jede Familie zu gehoeren. Und Puppies sind ja sooo niedlich.

Unsere hinteren Nachbarn sind auch so welche. Im heissen Houston mussten die sich unbedingt einen weissen dicht und langbehaarten Hund zulegen, so was aehnliches wie ein Husky, weiss die Rasse aber nicht genau. War ein zum dahinschmelzen niedliches Wollknaeuel als Welpe, hat aber leider rund um die Uhr gejault und geweint. Das arme Tier ist immer hinten im Garten im Zwinger. Ich weiss nicht, wie die das angestellt haben, dass der nicht mehr soviel jault. Zwischendurch hatte ich schon Angst, dass da Debarking im Spiel gewesen sein koennte, aber er kann noch bellen. Als der noch klein war, hoerte man ab und zu noch Familie hinten bei ihm, aber jetzt schon lange nicht mehr. Gassigehen hab ich die noch nie gesehen. Den Leuten gegenueber hege ich sehr garstige Gedanken ...

Auf unserer Nextdoor-Nachbarschaftsseite geht's fast nur um ent- und zugelaufene Tiere und fuer so eine kleine Nachbarschaft finde ich es erschreckend, wie viele Posts das immer sind.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Könnte ein Samojede sein, gerade diese sind sehr dafür gezüchtet worden direkt mit Menschen zusammenzuleben, sozusagen als Wärmflasche in der kalten Jurte. Hunde sind eh soziale Wesen, wer die in Zwinger sperrt, sollte selber in einen Käfig gesteckt werden. :down
 

† Mona

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Wenn Du meinst, der Hund wird nicht gut gehalten, ruf die Behoerden an. Animal Service oder so aehnlich. Zumindest hier in Florida werden die sehr eklig, wenn es Haustieren schlecht geht.
 

Blauregen

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Das scheint hier in der Nachbarschaft nicht so gut zu klappen, wenn ich die Berichte auf unserer Nextdoor-Seite lese. Ein paar Strassen weiter gibt es einen Dauerklaeffer, auf den schon mehrmals bei verschiedensten Stellen aufmerksam gemacht wurde. Auch die sonst so pingelige Homeowners Association scheint nichts zu tun.

Ich find das schon unmoeglich, so eine Hunderasse, die in die Kaelte gehoert, hier in Houston zu halten.

Nachtrag: Ja, Samojede koennte hinkommen, hab's mir gerade gegoogelt.
 
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Ezri

Adminchen
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@Blauregen, naja, sie gehören in Länder mit Jahreszeiten, denn auch in ihren Herkunftsländern kann es im Sommer sehr heiß werden. Temperaturunterschiede von bis zu 60°C (also 30°C - -30°C) ist für diese Hund kein Problem. Hab ja selber zwei Husky-Damen :schmacht und mit ihnen sogar früher ein bißchen Schlittensport gemacht :)

@Mona, Du konntest den TV-Beitrag vermutlich nicht sehen, aber es gibt einige Bundesstaaten, wo das Wohlergehen der Haustiere völlig wurscht ist. Es sind in erster Linie die Südstaaten wie z.B. Texas und Blauregen wohnt in Texas. Die Tiere werden, wenn sie in ein Tierheim kommen, nach ca. zwei Wochen getötet.
 

Emmaglamour

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Wenn Du meinst, der Hund wird nicht gut gehalten, ruf die Behoerden an. Animal Service oder so aehnlich. Zumindest hier in Florida werden die sehr eklig, wenn es Haustieren schlecht geht.
In Florida ist das auch nicht so, das redest Du Dir schön. Erstens ist Animal Control total überlastet, zweitens quellen die Tierheime über, und drittens unternimmt Animal Control genau gar nichts, weil sies nicht dürfen, wenn der Hund "gesichert" ist (so dass er nicht weglaufen kann), "Shelter hat" (dafür reicht' ne zugige Hundehütte) und ihm Wasser zur Verfügung steht. Wenn das alles zutrifft, muss der Hund schon halb verhungert, schwer krank oder sichtbar verletzt sein, damit Animal Control sich das überhaupt mal anschaut. Ich hatte jahrelang zwei Nachbarn mit solche Backyard Dogs, die mir einfach nur leid taten. Der eine ist nicht mal zwei Jahre alt geworden, ehe er schließlich von der Außentreppe ins Obergeschoss abgerutscht ist und sich beim Aufprall das Genick gebrochen hat, und der andere ist irgendwann verreckt. Habe jahrelang versucht, Animal Control dazu zu bewegen, da 'was zu unternehmen - erfolglos. Die haben sich das mal angeguckt und weil der Hund eine gammelige Hütte hatte und wir umliegenden Nachbarn doof genug waren, jeden Tag 'nen Eimer Wasser zu füllen und übern Zaun zu hieven, war Animal Control machtlos.

Und selbst wenn Animal Control dann kommt, was passiert dann? Dann kommt der Hund ins Tierheim, und dann gemeinhin binnen kürzester Zeit in die Gaskammer. Große, alte und dunkle Hunde adoptiert kaum einer, und bei dem ständigen Zulauf, den die Tierheime haben, müssen sie schnell Platz schaffen. Ergo: Gaskammer oder Spritze.
Die Tiere werden, wenn sie in ein Tierheim kommen, nach ca. zwei Wochen getötet.
Zwei Wochen geht ja noch. Ich kenne einige Tierheime in Florida, die nach drei Tagen schon den Stöpsel ziehen.
 

† Mona

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In Fort Myers oder North Fort Myers gibt es z.B. ein spendenfinanziertes Tierheim, in denen es den Tieren wirklich gut geht. Sie leben in riesigen Zwingern, einzeln oder zu 2., mitten im Wald, werden regelmaessig ausgefuehrt. Es ist zwar ein Heim, aber die Tiere werden dort wirklich bestmoeglichst versorgt.
Angeblich werden auch in den anderen Tierheimen in Fort Myers die Tiere nicht eingeschlaefert.
 
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