Auswandern nach Florida

Simone112

New Member
Hallo!
Bin neu hier und hätte ein paar Fragen hoffe Ihr könnt mir Helfen?!?

Mein Freund (Mechaniker) und ich (Heilmasseurin) waren heuer 2 wochen in Florida
und es war einfach super!!( Hoffe es geht im sommer wieder dorthin)

Jetzt haben wir oft darüber gesprochen nach Hollywood (Florida) auszuwandern weil wir dort auch
schon eine Wohnmöglichkeit hätte. Ich weiß klingt komisch einmal urlaub und schon vom Auswandern zu sprechen.
aber es hat uns einfach umgehaun egal ob die Landschaft, das Klima, die Leute, die alle so freundlich waren, einfach alles zusammen war hammer!!

Jetzt hab ich mich schon ein bisschen schlau gemacht über Visum oder Greencard. Da wir aber noch ein paar
jahre warten müssen bezüglich Sparen und Englisch perfektionieren, wollte ich so viel wie möglich über das
Auswandern herausfinden.

Mein Freund möchte dort eine Autowerkstatt eröffnen, und ich als Masseurin weiterarbeiten bzw. auch in der Werkstatt tätig sein. (Büro arbeiten) da ich auch eine Lehre als Bürokauffrau abgeschlossen habe. Ich habe erfahren das Europäischearbeiter (Deutsche und Österreicher) in Amerika gute Chanzen haben und Florida das Steuerparadies sein sollte, wollte ich mal fragen was da drann ist??

Wo man das Visum beantragen kann?
Wie es mit den ganzen Versicherungen aufsich hat?
auf was man alles Achten muss?
und eine ganz blöde Frage
Ob es sehr schwer ist in Amerika fuss zu fassen?

Hoffe Ihr könnt mir weiter Helfen und ein paar Erfahungen erzählen wies Euch
beim Auswandern gegangen ist bzw welche Erfahrungen Ihr gesammelt habt!

Vielen vielen Dank im Vorraus!:)

LG Simone
 

Calis

Well-Known Member
Hallo,

also als allererstes steht das Visa auf dem Programm.
Da gibt es für euch beide in meinen Augen nur 2 Möglichkeiten.
1. Wie du selber geschrieben hast, die GC-Lotterie oder
2. ein E-2 Visum, wenn sich dein Freund oder du selbstständig machen will.

Das E-2 hat nur den Nachteil, dass ihr von dem nie auf eine GC wechseln könnt und alle paar Jahre verlängert werden muss.
Der nächste Punkt ist, dass dein Freund einige Lizenzen und Prüfungen machen muss um eine Werkstatt zu betreiben. Das selbe gilt für dich als Masseurin.

Florida ist auch kein Steuerparadies. Es gibt dort keine State Income Tax (federal jedoch schon), aber dafür ist die Propperty Tax höher, was das wohnen dementsprechend teurer macht. Also zahlt man Steuern entweder aufs Einkommen oder aufs Wohnen ;)

Grüße

C.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Calis hats schon weitestgehend beantwortet, ich möchte noch hinzufügen, dass Florida eine nicht gerade kleine Arbeitslosenquote hat und man daher auch noch ausreichend Marktforschung betreiben sollte, bevor man sich ins Abenteuer stürzt.
Zum E-2 Visum sei auch gesagt, dass man dafür natürlich über ausreichend Mittel verfügen muss, um sich selbständig machen zu können :)
 

Ace

Well-Known Member
Ich möchte noch hinzufügen, dass man aus Urlaubseuphorie heraus wohl besser nicht auswandern sollte, selbst wenn Visum und co. kein Problem wären. Den Alltag im vermeintlichen Paradies hat man nämlich im Urlaub überhaupt nicht mitbekommen. :)

Als europäischer Arbeiter hat man in den USA keine besseren Chancen und vermutlich interessiert sich kein Arbeitgeber für eure Ausbildung. Er kann höchstwahrscheinlich nicht einmal etwas mit dem Konzept "Ausbildung" anfangen.
 

Simone112

New Member
Hallo
vielen dank für die schnellen Informationen.
also auch wenn man Hier den Abschluss zu den jeweiligen Berufen hat muss man in Amerika trotzdem noch prüfungen ab legen habe ich das richtig verstanden?
Und was die Steurn angeht stimmt das dann nicht mit 10% bzw 20% Steuern?

lg
 

Wendy

Super-Moderator
Teammitglied
Moderator
Bei den Steuern ist immer auch zu berücksichtigen, daß je nach Stadt und Staat zu den Lohnsteuern auch Grundsteuern hinzukommen. (wenn man ein eigenes Haus hat).

Die können schnell einige tausend Dollar im Jahr ausmachen.
Ich hab mal für Hollywood/Florida geguckt - da ist das für ein Häuschen im Wert von 200.000 $ etwa 1500 $ im Jahr - das kann aber in anderen Orten auch ganz anders aussehen. Freunde zahle 6000 $ im Jahr für ein Reihenhäuschen.

Man muß also immer angucken - was für Leistungen bekomme ich von meinem Staat/Stadt und was bezahle ich dafür im GESAMTPAKET.

In den USA ist einiges zwar günstiger als in Deutschland – für anderes legt man aber erheblich mehr Geld hin.

Da soll man genau hingucken, bevor man glaubt, alles so billig, und quasi keine Steuern. Es gibt in Deutschland unheimlich viele Dinge, die staatlich subventioniert sind, an die man gar nicht denkt.

Nur ganz wenige Stichworte: Kindergärten (USA=1200 $ Halbtagsplatz, Deutschland 200 € Ganztagsplatz), Krankenhäuser, Straßenbau.
Sportvereine sind quasi nicht existent – man geht in ein Gym und zahlt entsprechend.
Öffentliche Schwimmbäder sind ein so gut wie unbekanntes Konzept – ein Schwimmbad ist Teil eines Gyms und man muß Mitglied sein (und die mit Schwimmbad sind teuer).

Ein Staat und eine Stadt kann letztlich nur das ausgeben, was durch Einnahmen hereinkommt. Und Du bekommst in Europa sehr viel Leistung (Du wirst es erst merken, wenn Du sie NICHT MEHR zur Verfügung hast). Und glaube mir - US-Behörden sind beileibe nicht effizienter - da versickert ganz ganz sicher mindestens genausoviel Geld wie in Deutschland - und Du hast weniger Vorteile dadurch.

Das US-Gesundheitswesen ist eines der teuersten auf der Welt - OBWOHL viel weniger Menschen davon profitieren.
 

nycfan

Well-Known Member
Du fragst ob es schwierig ist in den USA Fuß zu fassen. Ich würde sagen kommt drauf an. Wenn Du als Expat von deinem AG in die USA geschickt wirst und die Fringe Benefits mitnehmen kannst ist es abgesehen von kulturellen Unterschieden einfach. Wenn Du aber wie Ihr plant euch selbstständig etwas aufbauen wollt dann würde ich sagen ist es extrem schwierig. Der US Normalbürger profitorientierter als der durchschnittliche Europäer. Jeder der euch hilft erwartet eine angemessene Vergütung das geht schon bei dem Nachbarsjungen los der klingelt und fragt ob er euren Rasen mähen darf.
Ihr werdet merken, dass es ein Unterschied ist ob Ihr im Urlaub geld ausgebt oder Geld einnehmen müsst um über die Runden zu kommen.
Lasst euch von den Angeboten und Zusagen nicht blenden, mir haben schon viele US Bürger angeboten, dass ich jederzeit bei Ihnen für ein paar Tage wohnen kann. Das beste war als mir einer die Visitenkarte überreichte mit den Worten "if you come to New York City you will always have a place to stay at my house". Das ist einfach die amerikanische Form der Höflichkeit aber nicht ernst gemeint.
 

anjaxxo

Super-Moderator
Teammitglied
Moderator
Citizen
Ich kann nur unterschreiben, was alle vor mir schon gesagt haben. Erst einmal schlau machen, viel sparen und vor allem versuchen, die USA nicht nur durch die Urlaubsbrille zu sehen.

Allerdings kann ich mir eine Autowerkstatt irgendwie gut vorstellen. Ich fand es extrem schwierig eine gute Werkstatt zu finden. Ich halte generell nicht so superviel von den amerikanischen Handwerkern. Das kann aber natuerlich auch an unserer Gegend gelegen haben oder an der Auswahl meines Mannes, keine Ahnung.
Ich denke, dass unser Prinzip mit Ausbildung im Betrieb und Schule besser ist, als das amerikanische System. Das nutzt dir natuerlich erst mal nix, weil du ja wahrscheinlich fuer eine eigene Werkstatt auch Abschluesse, certificates etc. nachweisen und dementsprechend erwerben musst. Auch da musst du dich schlau machen und so viel Informationen wie moeglich sammeln.

Einfach wird es sicher nicht, aber moeglich ist alles. Ich wuerde auf jeden Fall schon mal vorsichtshalber jedes Jahr bei der Lottery mitspielen, vielleicht habt ihr ja Glueck.
Wenn man die green card hat, ist es schon mal wesentlich einfacher und man muss nicht immer in der Angst leben, dass das Visum nicht verlaengert wird, weil es vielleicht mit dem Geschaeft nicht gleich so gut klappt.

Ansonsten braucht man sicher dicke Nerven und ein dickes Fell. Und immer dran denken: the grass always seems greener on the other side.
 
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